Dienstag, 24. September 2013

#bcs6 Barcamp Stuttgart

Nachdem ich vom Barcamp Bodensee bereits sehr angetan war, freute ich mich schon lange auf das nächste in Stuttgart.

Bereits im Vorfeld wurde heftig die Vorfreude geschürt, indem immer mehr liebe Leute bekanntgaben, auch dort zu sein. Als dann der Jay F. Kay auch noch von dem Barcamp Stuttgart als Genussbarcamp bloggte, war die Vorfreude komplett.

Schon das Vorglühen war phantastisch. Einige der Barcamper versammelten sich Freitag abend zum gemütlichen GetTogether im Ratskeller. Es war ein fröhlicher Umtrunk und wie nicht anders zu erwarten, gab es mehrere Situationen, in denen ich ganze Sturzbäche lachte. Die obligatorischen Werwölfe machten die Umwelt unsicher, Dörfler fahndeten nach ihnen und waren dabei glücklicherweise nicht immer erfolgreich ;)

Der nächste Morgen begann nach herzlich wenig Schlaf aber in vollkommener Vorfreude bereits um 8 Uhr. Nach einigen kleineren Hilfestellungen in Sachen Aufbau (das Ganze war phänomenal organisiert), ging es über zum Frühstück. An der Stelle wurde klar, dass der Blogpost des Jay alles andere als übertrieben war. Was da aufgefahren wurde, war einfach himmlisch! Feine Pancakes, Brot, Brötchen, Croissants, Käse, Wurst, Marmelade, Früchte und noch mehr. Leckeren Kaffee, nette Gespräche, tolle Leute - ein Hochgenuss!

Nachdem die hungrigen Mäuler gestopft waren, versammelte sich die lustige Barcampgemeinde im zweiten Stock zur Eröffnungssession: Alle Teilnehmer stellten sich vor, die Sponsoren wurden vorgestellt und es folgte die Sessionplanung. Man hätte sich an der Stelle schon zerrupfen mögen: so viele interessante und spannende Sachen und alles in einem so engen Zeitfenster - der Hammer!

Da mein Zeitfenster leider noch viel enger war als das des Barcamps musste ich Entscheidungen treffen und konnte nur an wenigen Sessions teilnehmen. Was ich allerdings erlebte war wirklich interessant! Wir diskutierten rege über Recht im Netz (die Session hätte gern einige Stunden länger gehen können - DANKE), dieMöglichkeit mit PR die Welt zu retten (tausend Dank, das war megaspannend) und ich bekam interessante Einblicke in die Arbeit von Community Managern.

Neben den tollen Sessions, von denen ich viel zu wenige besuchen konnte hab ich mal wieder unglaublich interessante Leute kennengelernt. In den nächsten Tagen werde ich einiges zu tun haben, diese Kontakte wirklich in mein Leben zu übertragen und freue mich darauf.

Zu guter Letzt muss den Organisatoren und Sponsoren noch ein Lied gesungen werden: Leute, ihr seid PHANTASTISCH!!! Ein unglaubliches Catering, Hilfsbereitschaft ohne Ende, zwischenmenschliches Begegnen das Freude macht - toll! Ohne die vielen Sponsoren und Unterstützer sind Barcamps nicht möglich und dafür gebührt ihnen großer Dank! Und der liebe Jan - WAHNSINN!!! DANKE!!!

Schon jetzt freu ich mich auf das nächste Barcamp in Stuttgart. Bis dahin steht aber noch einiges auf dem Programm. Ganz sicher zum Beispiel die Webcon in Aachen, die Odyssey of Failure in Berlin (in eigener Sache: schaut gern auf Facebook, Startnext und Twitter bei uns vorbei :) ), die Re:publica in Berlin und das Barcamp Bodensee in Friedrichshafen.
Alles für sich genommen Events, die man nicht verpassen sollte und die mich schon jetzt berreichern :D

Samstag, 14. September 2013

Danke!

Gerade hab ich das Gefühl, einfach mal Danke sagen zu wollen. An all die Freunde, die immer wieder für mich da sind. Für all die wundervollen Abende, die tollen Gespräche, die viele Unterstützung.
Es gibt Momente, da wird mir einfach bewusst, was für ein wahnsinniges Glück ich mit meiner sozialen Umgebung hab:
Ein wundervoller Partner, eine Familie, die bislang immer zu mir stand und unglaublich liebenswerte Menschen im Freundeskreis.

Ich bin über jeden von euch glücklich und bin dankbar, dass es euch gibt! Ich weiß, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, Leute wie euch zu haben und kenne auch Menschen, die dieses Glück nicht haben. Beides ist mir gestern ziemlich stark bewusst geworden.

Der Kontakt mit einem lieben Freund, den ich noch gar nicht so lang kenne, der mir aber schon sehr am Herzen liegt. Es ist toll, einfach mal für einen schönen Abend vorbeikommen zu können - danke :)

Eine tolle Freundin, die ich Ende des letzten, Anfang dieses Jahres in einer recht intensiven Phase kennengelernt hab. Mit ihr sind so wahnsinnig viele Dinge erst möglich geworden und mit ihr haben sich Einblicke in völlig neue Welten eröffnet - danke! :)

Mein Partner, bei dem ich gar nicht genug sagen kann, wie froh ich bin, ihn zu kennen. Es ist unglaublich toll, jemanden wie dich an seiner Seite zu wissen! Danke! :)

Auch wenn ich ein wenig zurückdenke... Da gab es Situationen, in denen es mir weniger gut ging und in denen ich mich immer auf euch verlassen konnte. Ich weiß nicht, wie ich das letzte Jahr ohne meine Freunde und meinen Freund geschafft hätte - danke! :)

Eine ganz besondere Freundin (unsere Freundschaft hat inzwischen schon 25 Jahre überlebt) - wir sehen uns sehr selten, da wir geringfügige 1000 km voneinander entfernt sind. Aber auch wenn wir schon Ewigkeiten nichts mehr voneinander gehört haben, ist alles wieder wunderbar, wenn wir uns sehen. Wir konnten uns schon immer aufeinander verlassen und sie ist einer der Menschen, bei denen ich mir ganz sicher bin, dass die Freundschaft auch in 25 Jahren noch existieren wird. Danke, dass es dich gibt!

Meine Familie, meine Eltern, mein Bruder, meine Oma, die vielen Tanten und Onkels, Cousinen und Cousins - ihr glaubt gar nicht, wie froh ich um euch bin! Danke! :)

Es gibt noch so wahnsinnig viele andere Menschen, die hier ihre eigenen Zeilen verdient hätten. Bitte nehmt es mir nicht übel - ihr seid alle auch gemeint. Ohne euch alle, wäre mein Leben nicht so toll und dieses kleine Danke musste nun endlich mal raus. Jeder von euch ist so wahnsinnig liebenswert und ich möchte nicht auf euch verzichten. Danke :)

Donnerstag, 5. September 2013

Es geht nicht nur um "positives Denken"

Seit ich mich intensiver mit dem Scheitern beschäftige, bemerke ich auch eine verstärkte öffentliche Debatte zu diesem Thema.

Nach meinem letzten Blogpost zu diesem Thema wurde der Artikel in der Zeit über das Scheitern verlinkt (dafür vielen Dank dafür an Sanya Zillich). So dankbar ich für jedes öffentliche Statement für eine konstruktive Kultur des Scheiterns bin, so sehr meine ich auch, dass einige Äußerungen noch einmal kritisch hinterfragt werden sollten. Häufig wird das "Scheitern können" damit gleichgesetzt, dass man den negativen Aspekten im Leben Gutes abgewinnen kann. Es geht allerdings nicht nur darum, sich möglichst schnell von negativem Erleben zu lösen.

Aus diesem Grund wede ich hier einige Gedanken aus dem Zeitartikel noch einmal reflektieren.
Ganz am Anfang ist mir die Formulierung aufgefallen, dass "Stehaufmännchen" weniger grübeln und schneller von negativen Gedanken loskommen. Es geht aber, so finde zumindest ich, nicht nur darum, von negativen Gedanken loszukommen. Es kann auch nicht darum gehen, dies möglichst schnell zu tun und dann "positiv" weiterzuleben. Vielmehr geht es im "Scheitern können" meines Erachtens darum, dass man sich intensiv mit dem Moment des Scheiterns und dem Weg dahin auseinandersetzt. Konstruktiv ist nicht einfach ein Interpretieren, bis es positiv erscheint, sondern vielmehr ein Prozess des Verstehens. Wenn ich davon ausgehe, dass ich nur dann gut gescheitert bin, wenn ich dem Schmerz letztendlich etwas wirklich Positives abgewinne, setze ich mich selbst unter Druck. Nicht jeder Endpunkt lässt sich so deuten, manches ist und bleibt einfach eine menschliche Katastrophe und sollte dann auch als diese anerkannt werden dürfen.

Besonders markant der Abschnitt über Politiker, der tatsächlich ein gesellschaftliches Abbild zeichnet: Erfolge werden dem eigenen Tun zugeschrieben, Misserfolge den äußeren Umständen. Die Frage ist: Woran liegt das, und was hat diese Denke zur Folge?
Ursache für dieses "Schuld" wegschieben und Erfolg nur dem eigenen Können zuzurechnen ist ein enormer gesellschaftlicher Druck, ein möglichst idealer Mensch sein zu müssen. Fehler werden nicht einfach als solche angesehen, sondern als persönliches und menschliches Versagen. Geteilte Erfolge hingegen können dem einzelnen nicht mehr konkret zugerechnet werden und machen sich demnach in der eigenen Erfolgsgeschichte weniger gut. Die Realität sieht allerdings vollkommen anders aus. Sowohl Erfolge als auch Fehlschläge sind immer (ich meine wirklich IMMER) mehreren Faktoren zuzurechnen. Der wichtigste Aspekt in beiden Fällen ist nicht die Schuld (positiv dann der konkrete Verdienst), sondern das, was ich daraus mache.

Das ständige Streben nach Verbesserung, dieser Drang nach Perfektinismus ist nicht nur Ursache für viele psychische Erkrankungen, es ist auch noch zum Scheitern verurteilt. Man kann sich mühen, wie man will - das Stadium des Perfekten wird kein Mensch jemals erreichen. Wer sich so etwas allen Ernstes vornimmt, wird daran scheitern und dies als logische Konsequenz so leicht nicht anerkennen können. Diese individuelle Katastrophe ist aber nicht alles.
Dieses Streben verursacht auch eine ziemlich üblen Egoismus. Dieser schlägt sich genau darin wieder, dass Erfolge nur der eigenen Person zugeordnet werden und Fehlschläge anderen Menschen. So zersetzt sich Stück für Stück ein zwischenmenschliches Miteinander und eine gesunde Gesellschaftsstruktur.

Letztendlich ist es tatsächlich so, dass der Moment des Scheiterns wohl für niemanden und zu keinem Zeitpunkt angenehm ist. Es tut teilweise sogar verdammt weh und kann einen innerlich ziemlich zerlegen. Humor ist ein gutes Mittel, mit Niederlagen umzugehen, allerdings ist dies wesentlich leichter gesagt als getan. Um überhaupt dazu fähig zu sein, bedarf es verdammt viel Übung und vor allem eine weniger auf Erfolg ausgerichtete Gesellschaft. Der Ansatz, bereits Kinder mit dem Scheitern in Berührung zu bringen, indem der Lernprozess nicht auf das Ergebnis sondern auf den Prozess ausgerichtet ist, halte ich für eine ausgesprochen gute Idee.

Einige Schlusspunkte des Artikels empfinde ich allerdings eher seltsam. Da wird davon gesprochen, dass eine Kultur des Scheiterns eine größere Fehlertoleranz voraussetzt, eine zu hohe hingegen nicht förderlich ist. Dieser Gedanke vergisst leider, dass nicht jedem Scheitern ein Fehler vorausgegangen sein muss. Abgesehen davon, dass es nicht um Fehler oder Schuld geht, kann man tatsächlich zu jedem Zeitpunkt die bestmögliche Entscheidung treffen, anschließend dennoch "an die Wand fahren" weil sich einfach die Umstände geändert haben. Mit Fehlern hat das dann rein gar nichts zu tun.


Im Großen und Ganzen fand ich den Artikel gelungen und freue mich, dass diese Thematik (die mir ungemein am Herzen liegt) allmählich größere Gesellschafltiche Beachtung findet. Wenn wir es nun noch schaffen, unser Leben nicht mehr ständig auf Wachstum und Erfolg auszurichten, ist Platz für 'ne ganze Menge Menschlichkeit - ich freu mich drauf.