tag:blogger.com,1999:blog-38517105915627134362024-03-14T10:16:56.710+01:00corn natterDie Plapperschlange verkörpert meine persönlichen und privaten Überlegungen. Sie ernährt sich von Vorkommnissen aller Art und liebt es, auch mal kräftig zu diskutieren - allerdings immer mit Herz und Verstand!cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.comBlogger75125tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-75824684281226817472016-03-10T16:34:00.001+01:002016-03-10T16:36:51.229+01:00Die AfD und ihre Sorge um die DemokratieDer sogenannte Verfall der Demokratie und des Rechtsstaates wird von der AfD mit großer Sorge betrachtet. Worin besteht dieser Verfall und was bedeutet Demokratie und Rechtsstaat für die AfD?<br />
Hier ein kleines Zitat aus der Präambel des <a href="http://afd-bw.de/wahlprogramm/" target="_blank">Wahlprogrammes</a>: <br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<i><span style="font-size: small;">"Die AfD bekennt sich zu den christlichen und den aufklärerischen Wurzeln unserer Kultur und </span></i></div>
<div data-canvas-width="609.8100000000001" style="font-family: sans-serif; left: 70.8662px; text-align: center; top: 721.508px; transform: scaleX(0.966418);">
<i><span style="font-size: small;">unseres Staates und ist entschlossen, diese gegen ihre Verächter in Politik und Medien zu verteidigen. Von Diffamierungen im Zeichen der „politischen Korrektheit“ lässt sich die AfD nicht einschüchtern, denn sie weiß das Recht und das Grundgesetz auf ihrer Seite. Die AfD steht für Freiheit und Selbstverantwortung, für gesundes Selbstbewusstsein und Heimatliebe, für direkte Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, für ideologiefreien Realismus und ökonomische Vernunft, für</span></i><i><span style="font-size: small;"> Bürgersinn und Tradition."</span></i></div>
<br />
Welch glühende Worte, welch Pathos, welch ungenaue Formulierung, welch Platitüde, welch Diffamierung von Politik und Medien. An keiner Stelle wird genauer ausgeführt worin sich die Verachtung gegen die "Wurzeln unserer Kultur" äußert. Was genau sollen denn die christlichen und aufklärerischen Wurzeln unserer Kultur sein, wenn man sich gegen Menschlichkeit und Gleichberechtigung einsetzt? Es wird proklamiert, die Bundesregierung sei ein Verächter unseres Staates? Wieso denn jetzt genau und auf welche Quellen wird sich hier berufen? Was genau die sogenannten Werte der AfD sein sollen, wird an keiner Stelle aufgeschlüsselt. Das Wahlprogramm widerspricht sich ständig selbst und es strotzt nur so vor reaktionären Inhalten und Xenophobie.<br />
<br />
Die gesamte Präambel wird dominiert von einem Gefasel über deutsche Leitkultur und Masseneinwanderung. Was diese Leitkultur sein soll, wodurch genau sich ein deutscher Bürger (abgesehen vom Pass) auszeichnet, wird nicht erwähnt. Im selben Atemzug wird von nicht-integrierbaren, kulturfremden Menschen geredet. Aha, alles was dem AfD-Ego fremd ist gilt also als kulturfremd (welche Kultur meinen die überhaupt?) und was genau ist nicht-integrierbar. Oder vielleicht sollte man auch eher fragen, was hier unter Integration verstanden wird. Das Wahlprogramm zumindest liest sich nicht so, als würde man von einem innvoationsfördernden Pluralismus ausgehen, sondern eher von einer Abschottung. In dieser Logik ist Integration wohl eher mit Assimilation gleichzusetzen, mit einem Gleichwerden verschiedener Menschen was Konflikte ausschalten soll. Dem kann ich nicht ein Stück zustimmen.<br />
Weiter wird in dieser Logik das Ziehen von Grenzzäunen explizit als Ziel genannt. Was die Umsetzung eines solchen Plans bedeutet, hat die gute Frau Petry selbst gesagt. Dann wird halt wieder auf Menschen geschossen. Wie sonst, soll das durchzusetzen sein.<br />
<br />
Die AfD wendet sich im Weiteren explizit gegen Inklusion. Sexuelle Aufklärung wird als frühkindliche Sexualisierung diffamiert und die AfD will ein "konsequent freiheitliches Menschen- und Gesellschaftsbild" den Werten der Toleranz und Vielfalt entgegensetzen. Worin genau soll diese Freiheit bestehen? In der Präampel wird geschrieben, dass es nirgendwo mehr Diskriminierung von Homosexuellen oder anderen Minderheiten gäbe, die AfD wendet sich aber explizit gegen eine Gleichstellung von nichtheteronormativen Entwürfen. Merken die das eigentlich selbst?<br />
<br />
Um dieses "schöne Land" zu erhalten, soll die Energiewende nicht konsequent durchgeführt werden (was leider sowieso nicht der Fall ist). Von ökologischen und ökonomischen Folgen dieses regenerativ-fossil-atomaren Energiemix wird allerdings noch nichtmal ansatzweise gesprochen. Ewigkeitskosten sind halt doch was feines und da atomare Unfälle sehr selten sind und auch nur einen sehr geringen Wirkungsradius haben, kann man sie eigentlich auch vernachlässigen. Hackts eigentlich? Wollen die im Ernst zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts fossile Brennstoffe und Atomkraftwerke länger am Netz lassen?<br />
<br />
Zum Thema Recht und Ordnung: Sachbeschädigung soll ein Offizialdelikt werden. Eine höhere Polizeipräsenz wird angestrebt, um Einbrüche zu verhindern. Auf den Datenschutz der "rechtstreuen Bürger" soll selbstverständlich Rücksicht genommen werden. Allerdings soll präventiv gleich mal alles mögliche gespeichert werden, um Bewegungsprofile etc. anzulegen und damit Schwerstkriminelle fassen zu können. Wie genau sollen da wessen Daten geschützt werden? Weiß denn die AfD im Voraus, wer welche Verbrechen begeht und wer nicht? In dem Fall könnte die Kristallkugel gern an die ermittelnden Behörden übergeben werden. Spart Geld.<br />
<br />
Ein weiterer interessanter Programmpunkt: Um die Integration zu fördern sollen Menschen mit Migrationshintergrund in einer gesonderten Kriminalitätsstatistik geführt werden. Wirkt wie ein Widerspruch, ist auch einer.<br />
Zur Stärkung der Demokratie sollen die bisherigen Pflichtbeiträge für Rundfunk und Fernsehen abgeschafft werden. Das muss mir jetzt mal jemand erklären: zur Stärkung der Demokratie soll die Finanzierung von politischer Bildung in den privatwirtschaftlichen Sektor verschoben werden oder wie soll ich das verstehen?<br />
<br />
Den Bullshit, der über Asylpolitik verzapft wird, kann jeder ab S. 18 selbst nachlesen. Es gibt in der Welt der AfD nämlich auch "angebliche" Flüchtlinge und die Mehrzahl dieser Menschen sei nicht von Leib und Leben bedroht, sondern will sich hier nur ein lustiges Leben "auf unsere Kosten" machen. Wenn ich anfange, das hier zu zerpflücken bin ich in 3 Jahren mit diesem Blogpost nicht fertig. Nur soviel: In welchem Paralleluniversum muss man leben, um davon auszugehen, dass Menschen ohne Not aus ihrem sozialen Kontext herausgehen und sich in ein völlig unsicheres Umfeld begeben, was international für seine fremdenfeindlichen Anfeindungen bekannt ist und in dem man sich zunächst aufgrund von Sprachbarrieren nicht artikulieren kann? Sich auf ein Recht auf Asyl zu berufen ist keine politisch-gesellschaftliche Verantwortungslosigkeit, sondern entspricht einer globalen Verantwortung in einer globalisierten Welt. Punkt.<br />
An jeder Stelle wird Integration nach "unseren" Werten gefordert. Was genau soll das sein? Ich gehe in meiner unendlichen Naivität davon aus, dass damit nicht die Engstirnigkeit und Menschenverachtung der AfD gemeint ist.<br />
<br />
Interessant ist auch der Punkt "Bürgerarbeit statt Hartz IV". Die Menschen sollen 30h/Woche für 1000 € arbeiten. Davon kann man nicht wirklich Leben (Miete, Lebensmittel, Versicherungen übersteigen dies schon bei weitem, von sozialer Teilhabe sprechen wir da noch gar nicht). In der verbleibenden Zeit, soll der Mensch sich um sein Sozialleben, seine Fortbildung, seine berufliche Zukunft und die zukünftige Förderung kümmern. Danke auch. Zwangsarbeit per se kennen wir schon aus anderen Zeiten; wollen wir wirklich dahin zurück?<br />
<br />
Speiübel wird mir auch bei den Auslassungen über die Stärkung der Familie. Es strotzt nur so vor Homophobie und veralteten Rollenbildern. Ziel ist es, die "Rolle der Mutter" zu stärken. Versuche, diese klassische Rollenaufteilung zu hinterfragen, werden als "bevormundend" bezeichnet. Eine Gleichstellung von Lebenspartnerschaften, die nicht durch Trauschein besiegelten heterosexuelle Partnerschaften sind, werden explizit abgelehnt. Auch hier frage ich mich, warum das so sein muss. Hat die AfD so wenig Vertrauen in ihre so hochgelobte Familie, dass deren Wert durch alternative Lebenskonzepte sinken würde? Wieso sollte dies so sein? Und dann dieses Gefasel von natürlichen Rollen von Frau und Mann. Natürlichkeit ist in dieser Sicht nur das, was am Körper gewachsen ist und über Hormone und sonstiges unseren Körper flutet, der Rest ist Sozialisation.<br />
Eines der Programmziele ist auch, Sexualkundeunterreicht aus der Schulbildung weitestgehend zu entfernen, weil dieser die jungen Menschen irreführen würde, insbesondere beim Thema Homosexualität. Das soll selbstverständlich zum Schutze der Jugend erfolgen. Wie verdammt nochmal, lässt sich eine Jugend schützen, wenn sie noch nichtmal mitgeteilt bekommt, dass es noch mehr als heteronormative Schemata gibt? Gibt es nicht schon genügend Depressionen von Jugendlichen, die daran verzweifeln nicht in dieses Schema zu passen? Wieso soll das Einengen des Sichtfeldes einen Schutz darstellen?<br />
<br />
Beim Punkt Bildungssystem kommt es zu weiteren grandiosen Fehlgriffen: Inklusion wird kategorisch abgelehnt, da dies in den Augen der AfD zu Lasten von "lernwilligen und begabten Kindern" "erzwungen" sei. (ja, auch das ist tatsächlich ein Zitat)<br />
Des Weiteren ist die AfD der Meinung, dass Gleichstellungsbeauftragte strukturell gegen die Gleichstellung von Mann und Frau arbeiten. Um nun die Gleichstellung wieder herzustellen (die ja die AfD eigentlich im Punkt Familie kategorisch ablehnte), sollen nun Gleichstellungsbeauftragte wieder abgeschafft werden. Den lass ich jetzt einfach mal wirken...<br />
<br />
Fassen wir nochmal zusammen: Es gibt in der Welt der AfD eine natürliche Geschlechtertrennung. Pluralität und Gleichberechtigung gefährden Demokratie und gesellschaftliche Werte. Eine genaue juristische Prüfung von Straftaten gefährdet die öffentliche Sicherheit welche wiederum durch härtere Gesetze gegeben währe. Sexuelle Aufklärung gefährdet die Jugend und Gleichstellungsbeauftragte die Gleichstellung. Dieses Programm wollen die Wähler nach <a href="http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/" target="_blank">aktuellen Schätzungen und offiziellen Umfragen</a> in fast jedem Landtag haben. Wirklich, in fast jedem Landtag. Igitt.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-61960849379467888062016-02-11T18:57:00.002+01:002016-03-10T16:37:34.658+01:00Wir haben doch kein Geld...Immer wieder stellen sich in Deutschland lebende Menschen die Frage, wo denn das ganze Geld herkommen soll, um geflüchtete Menschen zu unterstützen. Hier mal ein kleiner Versuch, dieses Thema ein wenig mit Zahlen zu beleuchten. Die Sache ist zu umfangreich, um sie wirklich befriedigend in einem kleinen Blogpost darzustellen und ich nehme nur ein paar kleine Punkte. Immerhin soll die Sache ja noch einigermaßen lesbar bleiben.<br />
<br />
Der Staatshaushalt ist unglaublich komplex aber es gibt da so einige Sachen, die mir absolut unverständlich sind. So zum Beispiel der eine oder andere Punkt der Subventionspolitik. Grundsätzlich sollten Subventionen auch dem im Bundeshaushalt <a href="http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/grundlagen-der-subventionspolitik.html" target="_blank">festgeschriebenen Grundsatz</a> der sorgfältigen Abwägung unterliegen und einer besonderen Rechtfertigung bedürfen. Sie beeinflussen den Markt, sie werden aus dem Geld aller Bundesbürger finanziert und unterstützen dabei kleinere Gruppen. Dies sollte tatsächlich gut überlegt sein. Denn Geld was über diesen Weg aus dem Bundeshaushalt fließt, kann nun mal nicht mehr in Strukturen fließen, die dem Wohle aller dienen.<br />
Ich habe mir hier nur einen ganz kleinen Teil rausgepickt, sonst würde der gesamte Blogpost absolut unleserlich und zahlenverwüstet geraten. <br />
<br />
Im 24. Subventionsbericht der Bundesregierung kann man (<a href="http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/2013_08_13_24-subventionsbericht-der-bundesregierung.html" target="_blank">öffentlich </a>und mit Links zu den Dokumenten) nachlesen, dass sich 2011-2014 das Subventionsvolumen auf maximal 21,8 Milliarden Euro jährlich belief. Der Bericht selbst ist <a href="http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/2013_08_13_24-subventionsbericht-der-bundesregierung-anlage.pdf?__blob=publicationFile&v=5" target="_blank">hier </a>zu finden.<br />
Im Bericht stellen sich die Ausgaben relativ stabil dar und ich werde mich hier immer auf die Zahlen von 2014 beziehen. Soviel erstmal zum allgemeinen. Der Bericht ist verdammt lang und besteht aus einer Unmenge an Zahlen. Alles ist öffenltich zugänglich und auch dies ist nur ein Bruchteil der staatlichen Ausgaben. Viele dieser Subventionen dienen letztendlich (wenn auch auf Umweg) wirklich dem allgemeinen Wohl, wenn auch die Subventionierung an sich gelegentlich fragwürdig erscheint. Ich habe nicht vor, hier nur so mit Zahlen um mich zu werfen, aber ein paar benötige ich doch.<br />
<br />
Sehr interessant im Punkt Subventionen finde ich zum Beispiel die 58 Mio €, die 2014 in die <u>"Zuschüsse an die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein"</u> (S. 15). Auf Seite 49 ist nachzulesen, dass dies "Sicherung des Absatzes des Agraralkohols; Ausgleich vonWettbewerbsnachteilen in der EU" dient. Aber echt jetzt: Alkohol? Aber immerhin soll das 2017 zu Ende gehen, falls es nicht erneut genehmigt wird.<br />
1,172 Mrd. flossen in Zuschüsse für den Absatzdeutscher <u>Steinkohle </u>zur Verstrohmung etc. um ein sozialverträgliches Auslaufen dieser "Brückentechnologie" zu gewährleisten. (S. 50) Dieser Posten verwirrt mich ein wenig, da es noch Unmengen anderer Subventionen, Beihilfen, Vergünstigungen etc. gibt, um sozialverträgliches zu sichern. Warum man dann dieses Geld wirklich den kohleproduzierenden Unternehmen als Zuschuss zur Verstrohmung der Kohle geben muss, statt zum Umschwenk leuchtet mir nicht wirklich ein. Soll aber auch 2018 auslaufen, wenn nicht... Naja ihr wisst schon. Diese wichtigen Brücken.<br />
Steuermindereinnahmen (nicht Subventionen) der <u>Brandweinsteuer </u>für Steuerermäßigung für Brennereienbis 4 hl A und für Stoffbesitz beläuft sich nur auf 6 Mio. € (S. 60) ist aber immerhin unbefristet. Sehr lustig find ich auch die Befreiungen von <u>Tabak- und Biersteuer</u>, die der Bund Unternehmen gewährt, welche diese Waren herstellen und an die Angestellten verteilt. (S. 63). Auch diese sind unbefristet und belaufen sich insgesamt auf 8 Mio. €. Dieses Ding mit der Eigenheimzulage von 151 Mio. € (S. 69) versteh ich auch nicht so wirklich. Wieso muss Eigentum steuerlich vergünstigt werden?<br />
Das sind jetzt nicht so wahnsinnig viele Posten, aber immerhin sammeln sie sich auf 1,395 Mrd. bei denen ich mir nicht erklären kann, wieso die sein müssen. Der Rest sei mal dahingestellt.<br />
<br />
Wenn ich jetzt mal die Ausgaben des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dagegenstelle, so beliefen sich diese 2015 auf 246,89 Mio €. Auch diese wird <a href="http://www.bundeshaushalt-info.de/#/2015/soll/ausgaben/einzelplan/0633.html" target="_blank">öffentlich </a>zur Verfügung gestellt.<br />
Selbst wenn ich nur den Teil mit Tabak und Alkohol nehme, käme ich auf 72 Mio. €. Dazu kommen noch diverse andere Subventionen und Steuervergünstigungen.<br />
<br />
Tja, aber da wir kein Geld haben, um so viele Menschen aufzunehmen, müssen natürlich andere Länder ihre Schuldigkeit tun. Es können ja nicht alle nach Deutschland.<br />
Dazu mal ein paar andere Daten von <a href="https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/zahlen-fakten.html" target="_blank">UNHCR</a>: <br />
<br />
Im ersten Halbjahr 2015 waren über 60 Mio. Menschen auf der Flucht. Ja, in Deutschland gab es in diesem Halbjahr die weltweit höchste Zahl an Asylanträgen mit 159.000. Die sechs größten Aufnahmeländer sind allerdings die Türkei, Pakistan, Libanon, Iran, Äthiopien und der Jordan mit insgesamt 6,6 Mio. Menschen.<br />
<br />
Als Fazit: Allein die Subventionen und Steuervergünstigungen für Alkohol und Tabak (beides hat nachweislich erhebliche Folgekosten im Gesundheitswesen kosten 72 Mio. Euro. Die mir insgesamt unverständlichen belaufen sich auf 1,395 Mrd. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hatte 2015 Ausgaben in Höhe von 246,89 Mio € und die Bevölkerung verfällt in Panik, weil wir das alles nicht leisten können. Wirklich? Echt jetzt?<br />
Von 60 Mio. Menschen auf der Flucht, stellen 159.000 einen Asylantrag in Deutschland und deutschland ist nicht unter den 6 größten Aufnahmeländern. Und hier gibt es wirklich Leute, die von einer Asylschwemme in Deutschland sprechen?<br />
<br />
<br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/grundlagen-der-subventionspolitik.html </span><br />
<span style="font-size: x-small;"><br /></span>
<span style="font-size: x-small;">http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/2013_08_13_24-subventionsbericht-der-bundesregierung.html </span><br />
<span style="font-size: x-small;"><br /></span>
<span style="font-size: x-small;">http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/2013_08_13_24-subventionsbericht-der-bundesregierung-anlage.pdf?__blob=publicationFile&v=5</span><br />
<br />
<span style="font-size: x-small;">http://www.bundeshaushalt-info.de/#/2015/soll/ausgaben/einzelplan/0633.html </span><br />
<span style="font-size: x-small;"><br /></span>
<span style="font-size: x-small;">https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/zahlen-fakten.html</span><br />
<br />
<br /><div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-2850374804878050532016-01-25T22:03:00.003+01:002016-01-25T22:03:47.643+01:00Ein Hoch auf die nationale IdentitätWas zum Geier ist eigentlich los mit euch? Glaubt ihr eigentlich selbst, was ihr da von euch gebt und konsumiert? Habt ihr euch mal Gedanken gemacht, was hinter der Forderung für eine Obergrenze für aufgenommene Flüchtende steht? Habt ihr euch mal überlegt, was das Konzept eines sicheren Herkunftslandes bedeutet?<br />
Was ist denn sicher? Wir sitzen hier in unserem wunderschönen Schlaraffenland und die einzige Angst, die uns bleibt, ist dass wir nicht mehr genug vom Kuchen abbekommen. Wie dieser verdammte Kuchen zusammengesetzt ist, interessiert dabei allerdings niemanden. Wie jetzt, das ganze ist durch Ausbeutung anderer Menschen entstanden? Mir doch egal, interessiert sich ja auch keiner dafür, wie es mir geht! Aber wenn es an meinen eigenen Wohlstand geht, wenn es darum geht, dass ich zwei von den zwanzig Shirts, von denen ich in meinem Leben sowieso höchstens fünf tragen werde nicht kaufen kann... Wenn ich das zweite Auto der Familie oder den dritten Fernseher im Haus nicht mehr kaufen kann... Ja, da sollte man sich echt mal Gedanken drum machen, ob dieses Dasein noch menschenwürdig ist...<br />
<br />
Und außerdem, den Menschen geht es ja gut. Sie haben alle ein Smartphone und so wirklich zerrissen sind die Kleider auch nicht. Also sollten sie gar kein Recht auf Asyl bekommen (Krieg kann man ignorieren, solange man Armut als Asylgrund nimmt) und die anderen? Jetzt mal ehrlich, wenn man sich diese zerlumpten Leute anschaut, die können ja nur assozial sein - die sollen vor Krieg geflüchtet sein? Wie denn das. So wie die aussehen, können es nur kriminelle sein (Armut kann man ignorieren, solange Verfolgung und Krieg Asylgrund sind). Abgesehen davon, weiß man ja, dass die Länder wo die ganzen anderen herkommen sicher sind. Das sagen ja sogar die Politiker und das steht ja auch in der Presse, die sonst nur Lügen schreibt. Merkste selbst. Merkste nicht? Schade.<br />
<br />
Und so ganz nebenbei, hat man ja hier völlig zurecht Angst um die Grundwerte dieser Gesellschaft. Wenn ich mir anschaue, was diese "Flüchtlingsflut" mit dem deutschen Staate macht. Alle denken nur noch an sich, versuchen ihr eigenes Hab und Gut in Sicherheit zu bringen und finden vor lauter Panik um ihren eingebildeten Wohlstand den Schalter zum anknipsen des Gehirnes nicht mehr.<br />
Oh, bin ich jetzt grad in die falsche Propagandaschiene gefallen? Nö, nicht wirklich. Oder eher, so bischen schon... Der Grund ist nicht dies angebliche Flut von Menschen, die ein menschenwürdiges Leben führen wollen, in einer Gesellschaft, die vor Luxus nicht mehr weiss, was es heißt Mensch zu sein. Der Grund ist die Verstumpfung von Menschen, die aus Panik ihre materiellen Güter nicht mehr ins Unendliche horten zu können, vergessen haben, was es heißt zu fühlen und Mensch zu sein.<br />
<br />
Habt ihr euch jemals mit Menschen unterhalten, denen es wirlich schlecht geht? Mit Obdachlosen gesprochen? Mit Menschen gesprochen, die alles aufgeben, nur um nicht mehr jede Nacht mit Fliegeralarm einschlafen zu müssen? Habt ihr schon Menschen gesehen, die beim schieren Anblick eines Passagierflugzeuges in Panik geraten? Kennt ihr Menschen, die eine Familie bei sich aufgenommen haben und da beeindruckendste, was da zu berichten war ist, wie diese Menschen auf dem Balkon sitzen und stundenlang genießen, dass nichts passiert?<br />
<br />
Selbstverständlich gibt es Konflikte. Niemand hat gesagt, dass es leicht ist, Mensch zu sein. Aber einfach feige den Kopf in den Sand zu stecken und während man diesen noch drin hat im Ausschlagradius der Beine einen Zaun zu ziehen ist keine Lösung. So lecker ist Sand nunmal nicht!<br />
<br />
Verdammt, wacht auf. Seht endlich, dass es sich lohnt, Dinge in sein Leben zu lassen, die man noch nicht kennt. Es kostet Kraft, es ist mühsam, sich mit anderen Wertvorstellungen auseinanderzusetzen. Es wird immer wieder krachen und ja: Arschlöcher gibt es überall. Aber verdammte Axt! ES! LOHNT! SICH!<br />
<br />
Das einzige, was mir wirklich Angst macht, ist das Bestreben, "Werte" zu konservieren. Dieser Konservatismus verhindert jedwede Entwicklung. (Und weil wir grad bei Entwicklung sind: Dieses HöherSchnellerWeiter geht mir sowieso gehörig auf die Nerven!) Ohne Austausch hätten wir verdammt wenig. Ihr seid stolz auf die deutsche Kultur, auf die schweizer Kultur, die britische, die französische, die arabische, die achwasweißichdennwasnoch Kultur? Fragt euch mal, was jeder einzelne Literat hätte von sich geben können, ohne dass es einen kulterellen Austausch gegeben hätte! Ihr seid stolz auf "unsere" Wirtschaft, gebt aber einen Scheiß auf globalisierte Ausbeutung? Das nenn ich mal konsequent. Nichts, aber auch wirklich gar nichts ist ohne interkulturelle Kontakte entstanden.<br />
Eine Identität, die nur aufgrund von gleichschrittbestärkter Ausgrenzung anderer sich selbst groß finden kann ist keine Identität, sondern eine Lächerlichkeit. Mit Selbstwert hat das nicht das Geringste zu tun. Wer weiß, was sein eigener Wert ist, braucht keine Nation, keine Abgrenzung von anderem um sich seiner selbst bewusst zu sein. Wer seinen eigenen Wert kennt, hat es nicht nötig, andere zu deklassieren und zu erniedrigen. Hey Pegida, Afd, NPD, SVP und sonstige: das war für euch, geht in die Ecke und schämt euch was. Ihr schafft es doch noch nichtmal zu benennen, worum ihr Angst habt und worauf ihr stolz seid.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-30825395177687683032015-10-12T20:37:00.001+02:002015-10-12T20:37:46.869+02:00EmotionenDurchrüttelt von einem Auf und Ab der Gefühle, Hormone und Gedanken.<br />
Schlüsse ziehen, die auf einem einzigen gedanklichen Konstrukt beruhen und eigentlich nur der Angst vor der Wahrheit folgen.<br />
Dinge nicht ansprechen, die mich zutiefst berühren, die mich zum Weinen bringen, die mir Herzklopfen verursachen und mich in einem anderen Moment unglaublich glücklich machen.<br />
Ungewissheit, die zermatert, quält und mir gleichzeitig ein wenig Sicherheit vorgaukelt.<br />
Sicherheit, die eine reine Illusion ist. Die nur dazusein scheint, weil sie einen labilen Status quo inmitten von Unausgesprochenem erhält und damit eigentlich die Unsicherheit schürt.<br />
Ein Status quo, der auf zwischenmenschlichen Interaktionen beruht, und auf der einmal getätigten Aussage, dass niemand sich Weiteres vorstellen kann.<br />
Angst, dass das zumindest auf der anderen Seite noch immer so ist. Hoffnung, dass das Gegenteil Realtität ist.<br />
Ein Schweigen, das die Hoffnung erhält und gleichzeitig unerreichbar macht.<br />
Intimität, die so unglaublich gut tut und deren Wegbleiben so schmerzt.<br />
Sehnsucht, die ich nur durch Sprechen auflösen könnte - aber will ich das wirklich?<br />
Realität, deren Zusammensetzung mir unbekannt ist und die ich deshalb meide.<br />
Stunden, die über Tage noch für ein Wohlgefühl sorgen, mich zum Lächeln bringen.<br />
Das ständige Scheitern daran, endlich den Mund aufzumachen, die Ungewissheit aufzubrechen und der Hoffnung eine Chance zu geben - die Angst ist stärker.<br />
<br />
Alles nichts neues, alles schon durchlebt. Alles so intensiv und zerwühlend, so nah.<br />
Alles Gefühle, die sich nicht verleugnen lassen, die ich dennoch verschweige. Alles Dinge, die verwirren und schön sind.<br />
<br /><div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-47517282802383974572015-10-12T20:07:00.002+02:002015-10-12T20:07:47.755+02:00CoolHm, was ist das eigentlich? Ich höre immer wieder Leute, wie sie sich oder andere als cool definieren und werde einfach nicht schlau daraus. Das einzige, was ich bei diesen Menschen als tatsächliche Gemeinsamkeit sehe ist, ander die nicht in diese Kategorie passen nicht ernst zu nehmen. Was genau allerdings dieses Label enthalten soll, ist mir völlig schleierhaft. Gelegentlich scheint es eine Vorliebe für (in meinen Augen) absurd bunte Turnschuhe zu sein, gelegentlich ein bestimmter Musikgeschmack, die Wirkung auf Menschen aus dem eigenen Dunstkreis, eine besonders große Klappe oder gern auch das Ego im absoluten Zentrum des eigenen Weltbildes.<br />
Irgendwie scheinen da auch noch andere Dinge eine Rolle zu spielen aber ich komme einfach nicht dahinter. Was allerdings eher selten relevant zu sein seint sind Dinge wie politisches Interesse, Empathie und Authentizität - Dinge die ich an Menschen tendenziell interessant finde. Ich kann nur Grüppchen beobachten, die auffällig homogen sind und dabei auch gern unter sich bleiben - sich damit abheben. Aber womöglich ist auch das eher eine Interpretation von jemandem, der dieses Gehabe einfach nicht versteht. Selten kann ich in diesen Gruppen etwas Interessantes beobachten. Die Einzelnen sind mitunter durchaus interessant und plötzlich auch ganz anders als im Rudel. Abgesehen davon, dass bestimmte Menschen durch dieses Label von anderen unterschieden werden, gibt es noch Verhaltensweisen, die als cool bezeichnet werden (häufig noch nicht einmal wirklich betrachtet, sondern nur bezeichnet). Solches Verhalten impliziert oft das Verstecken oder Zurückhalten von Emotionen. Aber ist das wirklich cool oder eigentlich eher ängstlich? Unnahbarwirken, um sich nicht angreifbar zu machen. Nicht dass mir diese Verhaltensweisen unbekannt wären. Im Gegenteil, ich verschweige gelegentlich sehr Tiefes, um weitere Nähe zu verhindern un/oder meine eigene Verletzlichkeit nicht auf dem Silbertablett zu servieren. Allerdings würde es mir nie in den Sinn kommen, diese Feigheit als Coolness zu bezeichnen.<br />
Die Wortbedeutung selbst impliziert eher eine gewisse Ruhe und Gelassenheit. Man behält einen kühlen Kopf. Klingt an sich ganz fein, konnte ich aber so nur selten beobachten.<br />
<br />
<br /><div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-27954264077740764502015-06-23T21:12:00.003+02:002015-06-23T21:12:55.365+02:00Mir wird schlecht #FreitalIch frage mich schon länger, warum das rechte Lager ausgerechnet in Sachsen so stark ist. Jede logische Herangehensweise schlägt da absolut ins Leere. Weder gibt es eine nennenswerte Ausländerquote, noch hat Sachsen (und insbesondere Dresden) eine besonders schwache wirtschaftliche Infrastruktur. Das mag auf andere Gebiete im Osten zutreffen, ausgerechnet in Dresden aber nicht wirklich.<br />
<br />
<br />
Aber jetzt mal völlig abgesehen von der Ursachenfrage: Ich wollte gestern eigentlich nach meinem Radelblogpost einigermaßen gut gelaunt ins Bett gehen und dann #Freital... Mir ist spontan schlecht geworden.<br />
<br />
Ich bin in Freital aufgewachsen, zur Schule gegangen und hab eine relativ behütete Jugend verbracht. Seit ich studiere empfinde ich in Dresden und Freital Schwingungen, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Klar ist mir aufgefallen, dass es Stadtteile gibt, in denen es vorrangig Hooligans und Nazis gibt, aber über die Konsequenz hab ich erst viel später angefangen nachzudenken. Das ist nicht erst seit Pegida da, das war latent schon lange, wenn auch nicht auf den ersten Blick ersichtlich, vorhanden.<br />
Erst als ich diese Umgebung nicht mehr täglich um mich hatte, ist mir aufgefallen, dass das nicht normal ist. Gleichwohl hatte ich noch nie etwas für diesen merkwürdigen und ekelhaften Hass gegen alles Unbekannte übrig. Was ist das eigentlich? Rotten sich da irgendwelche Leute zusammen, die von einer derartigen geistigen Armut gezeichnet sind, dass sie sich nur als etwas wertvolles empfinden können, wenn sie Menschen, denen es wirklich schlecht geht noch so richtig einen drauf geben? Haben die jemals darüber nachgedacht, dass es Menschen gibt, die einfach Hilfe brauchen?<br />
<br />
Ach ja, da gibt es ja noch die Mär, dass Asylbewerbern hier alles nachgeworfen würde. Haben Leute, die sowas behauptet jemals ein solches Heim (eigentlich sind es Auffanglager) von innen gesehen? Hat jemals jemand von denen über das Ausmaß an Perspektivlosigkeit nachgedacht, dem diese Menschen ausgesetzt sind? Ich verstehe das alles nicht, aber mit Zwischenmenschlichkeit und logischem Denken muss man an der Stelle nicht kommen.<br />
<br />
Als ich versuchte, dieses Gespräch zu führen, kam als Antwort darauf immer wieder: "Und, was geht mich das an? Ich kann nichts dafür, dass es woanders schlecht ist und außerdem weiß man ja, dass die alle Verbrecher sind" Und so weiter, diese Leier ist zur Genüge bekannt. Und mir bleibt immer wieder der Mund offen stehen. Echt jetzt???? Warum dich das interessieren sollte, wie es in solchen Lagern wirklich aussieht? Verdammt nochmal, weil es deine "Argumente" widerlegt! Wieso es dich was angeht, warum diese Menschen flüchten? Weil die Ursachen für Flucht nicht nur im Herkunftsland der Flüchtlinge liegen.<br />
<br />
Und in Freital versammelt sich der Mob vor einem Haus voller Menschen und gibt zu verstehen, dass diese nicht willkommen sind. Leider ist die Berichterstattung sehr dürftig. Es gibt kaum offizielle Informationen, auf die man sich wirklich beziehen könnte. Auf Facebook und bei Twitter kann man Feeds von beiden Seiten nachlesen. Beides widerspricht bezüglich der Teilnehmerzahl der öffentlichen Berichterstattung.<br />
<a href="http://www.dnn-online.de/pirna/web/regional/specials/polizeiticker/detail/-/specific/Eklat-in-Freital-ueber-100-Asylgegner-belagern-in-der-Nacht-Fluechtlingsunterkunft-im-Leonardo-Hotel-3819156694" target="_blank">Letzten Abend</a> waren es wohl nur ca. 60 Rechte, denen sich im Laufe des Abends und heut des Tages immer mehr Menschenfreunde entgegenstellten aber ich weiß nicht, wo das noch hinführen wird. Es gab gemäß Twitter-Feed Steinwürfe und fliegende Feuerwerkskörper, was aber beides nicht offiziell bestätigt ist. Ich habe echt Angst. Die Übergriffe auf "Andere" nehmen zu. Verdammte Axt! Wer hat euch ins Hirn geschissen, dass ihr vor brauner Brühe keine einzige Hirnzelle mehr aktivieren könnt!?!? Wieso seid ihr der Meinung, dass es auf diesem Planeten Menschen gibt, die weniger wert sind? Wieso meint ihr, dass der Reichtum in diesem Flecken Erde zwar auf der Ausbeutung anderer fußen kann, man aber sobald jemand Hilfe braucht nur noch Steine nach ihm werfen kann?<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-48697660108951859702015-06-22T22:15:00.000+02:002015-06-22T22:15:58.154+02:00Radeltour die ErsteUnd wieder gab es eine kleine Radtour. Dieses Jahr aus Gründen einfach mal allein - eine großartige Entscheidung! Abgesehen davon, dass man beim Radeln wunderbar den Kopf frei bekommt, kann man auch einfach so aus Spaß an der Freude spontan die Route umplanen.<br />
<br />
Bereits am ersten Tag dachte ich mir, dass ich eigentlich so richtig Lust auf den Hohenzollernradweg bis Tübingen habe und hab meine Tour dadurch um ca. 70 km verlängert. Keine Ahnung, wie die direkte Strecke gewesen wäre, aber ich bin mir sicher, dass es sich gelohnt hat. Schon allein deshalb, weil ich pünktlich zum Gewittereinbruch in Tuttlingen gelandet bin, wo die Stadt mitten im Park eine <a href="http://www.tuttlingen.de/de/Kultur+Tourismus/Unterk%C3%BCnfte/Unterk%C3%BCnfte-in-Tuttlingen?view=publish&item=lodgingHost&id=157" target="_blank">kleine Zeltwiese</a> für Durchreisende zur Verfügung gestellt hat. Mitten im Donaupark, neben Hängematten und Skaterpark - wunderbar, wie öffentliche Gelder doch genutzt werden können.<br />
<br />
Als ich mich am nächsten Tag auf den weiteren Weg nach Mössingen machte, habe ich mich gleich nochmal über das Gewitter gefreut - es bewahrte mich davor, am Vortag weitere 30/40 km in Angriff zu nehmen, die ich bei dem Höhenprofil ziemlich sicher nicht geschafft hätte. Die schwäbische Alb hat es schon in sich, ist aber echt schön.<br />
<br />
Leider war das dann erstmal der letzte Sonnentag, bevor ich nach Tübingen in einen verregneten Irrtag geraten bin. Zunächst hörte mitten im Schönbuch auf einmal die Auszeichnung für die Radwege auf und da war ich nun. Mitten im Regen, mitten im Wald und nur eine grobe Ahnung, in welcher Richtung sich Weil im Schönbuch befindet. Nach ca. 2stündiger Irrfahrt, endlos vielen Wegen, die sich im Nichts verloren fand ich den Ausgang zum Wald sogar an der richtigen Stelle und konnte weiter Richtung Böblingen und Sindelfingen radeln. Theoretisch war das Weiterkommen bis kurz vor Pforzheim kein Problem, nur waren irgendwelche irrsinnig lustigen Scherzkekse der Meinung, dass es eine phänomenale Idee sei, die Beschilderung von Radwanderwegen zu manipulieren - ich war kurz vorm Verzweifeln, bis ich nach einem explodierenden Gespräch mit einer wunderbaren Freundin endlich doch den Ausgang fand. Und weiter ging die Irrfahrt. Nach knapp 100 km von denen vermutlich 40 einer Irrfahrt zu verdanken waren, kam ich völlig erledigt aber glücklich am Zeltplatz an.<br />
<br />
Der nächste Tag wäre fast schon wieder eine Irrfahrt geworden, aber Pforzheim gestaltete sich (trotz fehlender Radwanderbeschilderung) als verhältnismäßig übersichtlich und nebenbei auch noch wesentlich charmanter als Böblingen/Sindelfingen (nicht so das Riesenproblem aber immerhin). Die weitere Fahrt bis kurz vor Speyer hat sich als ausgesprochen angenehm gestaltet. Nicht zu heiß, nicht zu kalt und wenigstens trocken. In Speyer hab ich mir überlegt, dass es doch eigentlich eine ganz nette Idee wäre, den Rheintalradweg zu nehmen, da ich es bis Frankfurt (140 km) vermutlich ohne zu stressen sowieso nicht an einem Tag schaffe. Also kurzerhand erneut die Route um 50 km verlängert und ab nach Oppenheim. Der dort in der Radwanderkarte verzeichnete Zeltplatz ist leider nur für Campingclubmitglieder - was für ein Dreck. Kein Mensch auf dem Platz, aber Hauptsache Niemand ist exklusiv unter sich. Was diese seltsamen Dinge von Zeltplätzen angeht, die keine sind, werde ich wohl noch eine Mail an den Bielefelder Verlag schreiben, der die ansonsten grandiosen Karten herausgibt. Zum Glück hat der Wirt von dem Restaurant neben dem Zeltplatz uns auf seinem Grundstück übernachten lassen, sodass um 19 Uhr nicht noch weitere 20 km fällig wurden. Ein riesengroßes Danke (auch von den weiteren 5 Radwanderern die dort strandeten. Leider kann ich aufgrund mangelnder Website nicht verlinken - schade.<br />
<br />
Der letzte Tag vor der Halbzeit war Rhein, Main und Fähren gewidmet. Die erste Fähre traf ich in Nierstein - süßes kleines Ding. :) Danach alle paar Kilometer wieder eine, bis ich nach 4 Überfahrten, die schon langsam begannen mich zu irritieren (aber was soll man gegen Beschilderung tun) kam ich in Mainz an. Dort erstmal drei Kreise um vier Straßen, bis sich endlich das Schild nach Frankfurt zeigte. Und dann nichts wie los - nur noch 40 Kilometer bis Eva - juhuuuu. Und alles nur am Fluss entlang, der sich wunderschön in Wiesen und Wälder einbettete. In Frankfurt hab ich eigentlich mit der nächsten Irrfahrt durch eine grausame Betonwiese gerechnet aber nein!!! Der Grüne Gürtel zieht sich quer durch die Stadt, beginnt direkt nach der letzten Fährüberfahrt in Höchst und immer schön die Nidda entlang. Man hat sich so gar nicht wie in Frankfurt gefühlt sondern eher idyllisch - wunderbar.<br />
In Frankfurt selbst dann endlich das Treffen mit einer alten Freundin, mit der ich zusammen Abi gemacht hab und die ich vermutlich schon seit 5 Jahren nicht gesehen habe. So wunderbar und die ganze Zeit bei wunderbarstem Wetter. An dem Tag hab ich mir sogar einen kräftigen Sonnenbrand eingefangen, der der einzige für diesen Urlaub bleiben sollte.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-37751227431603607792015-06-22T00:11:00.000+02:002015-06-22T00:11:01.916+02:00EmotionsdingensSchon ewig hab ich nichts mehr geschrieben. Das hat mehrere Gründe. Zum Einen war alles viel zu verworren, um es zu schreiben und zum anderen waren die Prozesse, mit denen alles zusammenhing noch nicht abgeschlossen. Ich wollte einfach nicht aufgeben.<br />
<br />
Meine Beziehung ist in den letzten Monaten in die Brüche gegangen und das war ein langer Prozess von vielen Missverständnissen und verdammt viel Schmerz. Gleichzeitig dazu hab ich mich auch noch in einen Mann verliebt, bei dem ich mir ganz lang nicht sicher war, ob da nur die Hormone Samba tanzen oder ich mich tatsächlich gerade verliebe. Beides hat nicht wirklich etwas miteinander zu tun, ist aber gleichzeitig passiert. Nachdem die letzten Monate davon geprägt waren, die Beziehung zu verarbeiten - fünf verdammt schöne Jahre, deren Schönheit in einer Art Turbo auf einmal völlig gekippt ist - bin ich nun damit beschäftigt, mich neu zu verorten. Wo bin ich eigentlich, will ich gerade irgendwo anders hin und wenn ja, was oder wo ist das? Dabei handelt es sich eigentlich nicht wirklich um Orte im Räumlichen Sinne, sonder um Orte in mir.<br />
<br />
Die Beziehung war offen, vieles war möglich, verlieben war eigentlich nie ein Tabu. Ob das nun wirklich so war oder nur in der Theorie - keine Ahnung.<br />
Dass die Beziehung in eine Schieflage geraten ist, habe ich schon gemerkt, aber ich war nicht im Mindesten gewillt, diese Schönheit aufzugeben und hab mich damit recht lang sehr gequält. Dieser Prozess der Quälerei war zwar verdammt hart und schmerzhaft, hat aber sehr geholfen, dann die eigentliche Trennung zu verdauen. Inzwischen ist zumindest in dieser Hinsicht alles einigermaßen gut, so wie es halt ist. Schön ist etwas anderes, aber es ist OK. Und eigentlich wöllte ich es auch gar nicht mehr anders.<br />
<br />
Anders sieht es dabei bei dem Mann aus, in den ich mich verliebt habe. Er hat keine Ahnung, dass ich mich tatsächlich verliebt habe und ich bekomm es auch nicht auf die Reihe, das zu kommunizieren. Das hat mehrere Gründe. Zum Einen gibt es ja die Möglichkeit, dass ich da mit meinen Gefühlen nicht auf Gegenliebe stoße und an der Stelle möchte ich nichts kaputt machen, was sich eigentlich gerade gut anfühlt. Auf der anderen Seite habe ich auch nicht die geringste Lust, jetzt den Turbo anzuwerfen. Ich will mich nicht gleich in die nächste Beziehung stürzen und habe eigentlich auch gerade ziemlich Lust, mich als Single erstmal wiederzufinden.<br />
<br />
Was ich da jetzt mit diesem Chaos in mir anfange? Keine Ahnung. Ich sollte einfach mehr Fahrrad fahren - das hilft enorm.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-42208604726766217762014-12-27T09:14:00.003+01:002014-12-27T09:14:54.218+01:00Weihnachtliche GedankenSeit einigen Wochen bin ich sprachlos und fühle mich ohnmächtig. Was aktuell auf Dresdens Straßen geschieht macht mich nicht nur traurig und wütend, sondern schnürt mir die Kehle zu.<br />
So sehr ich mich auf einige Menschen gefreut habe - ich hatte dieses Jahr Bauchschmerzen bei dem Gedanken, Weihnachten Heim zu fahren. Ich wusste, dass ich mit Pegida im näheren Umfeld konfrontiert werde und ich wusste, dass ich damit nicht umgehen kann. Es handelt sich um Menschen, die ich eigentlich liebe, die ich aber nicht mehr achten kann, wenn ich faschistische Hetze aus ihren Mündern höre. Weit nicht jeder, der bei Pegida mitläuft ist tatsächlich rassistisch eingestellt. Die meisten sind einfach unzufrieden und lassen sich von einem kriminellen Vollidioten für islamophobe und fremdenfeindliche Hetze instrumentalisieren - macht die Sache nicht wirklich besser - Mitläufer halt. Allerdings wäre mir wesentlich wohler, wenn es sich bei der Person in meinem Umfeld um einen Mitläufer handeln würde. (In gewisser Weise passt das Wort Mitläufer ja schon, denn mit selbst nachdenken und auf fundierter Basis Meinung bilden hat das ganze nichts zu tun. ) Er ist aber kein Mitläufer, sondern einer von denen die (ungeachtet der Faktenlage) diese Hetze im Brustton der Überzeugung absondern.<br />
<br />
Mir blutet das Herz!<br />
<br />
Wie ist dem ganzen beizukommen? Ich hab kein Ahnung. Fakten sind ja nur von der - bei gefälligen Themen zynischerweise gern zitierten - "Lügenpresse" geschürt. Berichte aus eigenen Erfahrungen, die Empathie hervorrufen sollten, werden mit "Das ist nicht mein Problem" beantwortet. Subversiver Humor wird nur von den Menschen verstanden, die das Denken bereits begonnen haben. Gedankenanstöße, die dafür sensibilisieren sollten, wo eine solch xenophobe Haltung hinführen könnte (ich kann nur hoffen, dass der Konjunktiv hier passt), verhallen ungehört. Bildung. Eigentlich die einzige Möglichkeit, die ich sehen würde. Leider ist das bei den Leuten, die in Dresden mitmarschieren, kaum mehr möglich - wie gesagt, taub für alle Fakten und Tatsachen.<br />
<br />
Was mich unglaublich erschreckt ist, dass der Mensch, bei dem ich über Weihnachten diese menschenfeindliche Haltung festgestellt hab, eigentlich immer eher Sympathisant der Antifa war. Aber man hätte es sich denken können. Das Ganze war immer eher Protest als politische Haltung und war immer mit einer guten Portion Verschwörungstheorie unterfüttert. Es hätte mir klar sein können, dass jemand der vereinfachende Theorien unreflektiert als gegeben hinnimmt, anfällig für andere vereinfachende Meinungsmache ist. Aber dass jemand der sich eigentlich immer für die Gleichwertigkeit von Menschen geäußert hat auf einmal das Gegenteil absondert und der Meinung ist, dass einige Menschen kein Recht auf ein würdevolles Leben haben, war mir echt zu abwegig.<br />
Andere Leute, bei denen ich Pegida-Sympathien viel eher angenommen habe, sind durch die Angst vor den aktuellen Entwicklungen in Dresden sehend geworden, haben aber keine Lust, sich in Diskussionen zu verstricken - es ist ja Weihnachten.<br />
<br />
Was wollen diese Menschen? Was ist das Ziel von Leuten, die in Dresden jeden Montag auf den Theaterplatz gehen und "Wir sind das Volk" skandieren? Mir ist das nicht so recht klar. Sie haben Angst um den eigenen Wohlstand, sie verstehen die Politik nicht, die glauben der Presse nicht (außer bei Themen, die einem grad mal in den Kram passen), sie haben Angst, dass ihre brüchige Identität von Dingen die anders sind beschädigt wird. Aber ist das wirklich so einfach? Eigentlich viel zu abstrakt und zu einfach.<br />
<br />
Wie kann man diese Menschen wieder zu einer Menschlichkeit bringen; dazu ihre eigenen so hoch gehaltenen Werte zu leben? Ich glaube schon, dass das nur mit Kommunikation geht, aber ich habe keine Ahnung, wie man da kommunizieren soll. Wenn diese Leute den Mund aufmachen und mir einen Schwall Hetze ins Gesicht schleudern kann ich nicht ruhig bleiben. Ich kann in diesem Moment nicht ruhig überlegen, was nun die richtige Frage wäre, um diesen Schwachsinn zu demaskieren.<br />
<br />
Da ich das nicht kann und logische Diskussionen nicht entstehen, bleibt mir nur am Sonntag wieder zurückzukehren, Dresden zu verlassen und mich in die Arme der Menschen zu begeben, bei denen ich mich wohl fühle. Lieber hätte ich in dieser Woche auch nur einen Menschen zum Nachdenken gebracht, aber so viel Kraft hab ich angesichts solcher Menschenfeindlichkeit nicht. Ich kann mit diesem unreflektierten Hass nicht umgehen und ich will es nicht. <div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-72441780324324986362014-12-15T12:13:00.000+01:002014-12-15T12:13:11.795+01:00Streben nach mehrWas soll diese Erwartung, die viele an eine glückliche Beziehung haben? Wieso soll man mit dem Partner eins werden und sich vollständig im anderen sehen? Wieso sollte das Ego im Wir kleiner werden?<br />
<br />
Ich höre so häufig, dass Menschen unglücklich in ihrer Situation sind, weil sie mit ihrem Partner nicht alles teilen können. Entweder fehlt ein freundschaftlicher Teil, oder es fehlt ein Funken Leidenschaft oder ein bestimmter Humor. Manchmal ist es einfach nur der Spaß an einer Bestimmten Musikrichtung oder einem Hobby. Viele haben einfach die Erwartung, im Partner das eigene Leben finden zu müssen oder auch andersrum. Und wenn das dann doch nicht so passt, wird entweder am eigenen Leben oder am Gegenüber solange herumgebogen, bis es scheinbar passt. Und dann wundert man sich, dass alles auf einmal derart glatt ist, dass es nur noch so durch die Finger flutscht - und weg ist es.<br />
<br />
Da müht man sich ewig ab, um Perfektion zu erlangen und hinterfragt nicht ein einziges Mal, warum denn eigentlich. Wieso sollte man nach Perfektion in der Partnerschaft streben? Wieso überhaupt dieses Streben nach Vollkommenheit? Was ist falsch daran, wenn es Reibungspunkte gibt - egal ob in der Partnerschaft oder sonstwo im Leben. Ich glaube nicht an Perfektion, wenn es um Zwischenmenschlichkeit geht und finde Menschen die sich auf diese Art darstellen im besten Fall langweilig.<br />
Ich frage mich, wieso ständig nach Verbesserung gestrebt wird und kann mich da noch nicht einmal wirklich ausnehmen. Wenn ich in einer Situation zufrieden bin, dann ist das super so, egal was andere denken. Wenn das soziale Umfeld (zumindest in Teilen) der Meinung ist, man sollte in irgendeinem Teil des Lebens den "nächsten Schritt" tun um wirkliches Glück zu erreichen, frage ich mich warum. Was ist der nächste Schritt und warum sollte er mir irgendetwas positives bringen, wenn ich doch in der aktuellen Situation absolut glücklich bin? Wenn hingegen irgendetwas interessant und spannend ist, hat es keinen wirklichen Sinn in der aktuellen Position zu verharren aus Angst etwas zu verlieren. Aber nur um "weiterzukommen"? Wohin denn?<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-70365320756429561962014-11-17T10:43:00.000+01:002014-11-17T10:43:52.325+01:00Wunderbar<style type="text/css">p { margin-bottom: 0.25cm; line-height: 120%; }</style>
<br />
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
Ich bin einfach nur
begeistert von den Menschen, die ich in meinem Leben habe! Sie sind
phantastisch.
</div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
Es hat recht lang
gedauert, dass ich in Konstanz Freunde gefunden habe – eigentlich
sogar fast zwei Jahre. Das ist zum einen der Situation zuzurechnen,
dass ich nach meinem Studium ohne Anstellung in eine neue Stadt
gezogen bin, zum anderen aber auch der Tatsache, dass ich Mühe habe, selbst auf Menschen zuzugehen, die mir sympathisch sind.</div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
Es gibt dann
Personen, die ich spontan ins Herz schließe und von denen ich mir
sehr sicher bin, dass sie wunderbar sind – bei denen ich aber dann
Angst habe, dass dies nicht auf Gegenseitigkeit beruht. </div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
Im letzten halben Jahr habe ich ausgehend von Arbeitsbekanntschaften einige dieser Menschen etwas
kennengelernt und auch weitere sind hinzugekommen. </div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
Auf einmal finde
ich mich in der Situation, dass ich (abgesehen davon, dass auch sonst
der Tag viel zu wenig Stunden hat) Probleme habe, meine Zeit
einzuteilen – da sind so viele faszinierende Charaktere. </div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
Es sind
Freundschaften entstanden, die mir so unglaublich viel geben und die
mich unglaublich bewegen. Es sind Personen dabei, über die ich eigentlich kaum etwas sagen kann, die
ich trotzdem sehr schätze und mag. Es sind Menschen dabei,
mit denen ich schon wunderbare Abende verbracht habe und über alles
möglich gesprochen habe. Es sind Charaktere dabei, die sich selbst
erst sehr langsam öffnen und es sind Menschen dabei, die ihr Selbst
fast direkt auf der Zunge tragen.</div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
Ich bin gerade
einfach nur unglaublich glücklich über diese Leute in
meinem Leben und freue mich über jeden einzelnen. Aus einigen dieser Kontakte werden längere Freundschaften werden, aus einigen nicht. Aber eigentlich ist es auch egal. Jeder dieser Charaktere ist grandios und ich bin glücklich, sie in meinem Leben zu haben.</div>
<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-57252341543284897692014-10-19T12:57:00.003+02:002014-10-19T12:57:53.220+02:00LaufenSollte ich zwischendurch vergessen haben, warum ich das Laufen liebe - hier ist es wieder:<br />
Als ich losgelaufen bin, war die Luft noch sehr feucht und vernebelt. Es war auch so kühl, dass ich mir lieber eine Jacke angezogen habe - führte der Weg doch in den nahegelegenen Wald. Mit einem wunderbarem <a href="https://www.youtube.com/watch?v=78vdlpdL-yM" target="_blank">Tango</a> auf den Ohren ging es also los. Fünf Minuten später war ich von Bäumen umgeben. Laub auf dem Boden, alles recht feucht und verwunschen. Ein paar Meter weiter begann der Nebel sich zu lichten, gleichzeitig auch der Wald und ich hatte vom Seerücken aus eine wunderbare Sicht auf den eingehüllten See. In den nächsten Minuten klarte die Luft immer mehr auf und das Spiel von Licht und Schatten des Waldes gewann minütlich an Intensität. Diese Musik, kombiniert mit dem regelmäßigen Laufschritt und der aufwachenden Natur - das ist Leben!<br />
<br />
Zwischenzeitlich wurde es sogar recht warm, die Farben spielten zwischen grün, rot, gelb, braun, gold. Irgendwo in einem Winkel war immer noch ein Nebelwölkchen und Spinnennetze noch ganz taubesetzt. Wenig später kam ich wieder aus dem Wald raus und hatte eine phantastische Sicht auf den inzwischen auch aufgedeckten See. Dieses Erwachen genau in der Abfolge und der Geschwindigkeit live mitzuerleben ist einfach toll. Das ist genau der Grund, weshalb ich laufe und dafür auch mal früher aufstehe - ich liebe es!<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-43356909760740516362014-10-17T19:06:00.002+02:002014-10-17T19:06:34.644+02:00EndpunkteEs häufen sich in letzter Zeit Abschiede. Letztes Mal schrieb ich über Freunde, die auf Weltreise gehen; heut beschäftigt mich eher der Tod.<br />
Dieses Jahr scheint davon geprägt zu sein, dass (zumindest gefühlt) ganz viele Menschen mehr oder weniger plötzlich sterben. Zu den wenigsten hatte ich einen wirklich engen Bezug, gemocht habe ich die meisten dennoch.<br />
<br />
Es macht mich traurig, dass bei sympathischen Menschen nie wieder Kontakt aufnehmen kann und dieses definitive NIE erschließt sich mir auch nicht wirklich. Es ist ein Unterschied, ob man nie wieder will oder nie wieder kann. Es ist auch ein Unterschied, ob man wie bei einer Weltreise ein nie wieder vermutet oder weiß, dass es aus ganz physischen Gründen nie wieder geht.<br />
<br />
Ich frage mich, warum ich so ein Problem mit dem Tod von Menschen habe, auch wenn diese mir wirklich nah standen. Es berührt mich sehr tief, wenn Menschen, die ich mag sterben - egal wie eng die Bindung wirklich ist. Ich kann diese Tode nicht begreifen - egal ob die Person freiwillig starb oder nicht.<br />
<br />
Eigentlich komme ich mit Endpunkten zurecht - nicht unbedingt gut, aber mit Scheitern und Sonstigem kann ich umgehen. Der Tod ist aber weder eine Krankheit, mit der man umgehen kann, noch ist er tatsächlich ein Scheitern. Er ist ein Endpunkt, nach dem nichts mehr kommt, an dem auch nichts mehr anbauen kann, den man einfach so nehmen muss, wie er ist - ein Teil des Lebens.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-52886659234830170262014-10-12T17:28:00.000+02:002014-10-12T17:28:34.204+02:00Gesellschaftliche Strukturen als Abbild der Gesellschaft?Ich habe in letzter Zeit immer stärker ein Problem mit klaren Strukturen. Sie sollen ein Gerüst der Gesellschaft bilden und verfehlen dabei häufig deren Abbildung.<br />
<br />
Nehmen wir das Beispiel der Geschlechterordnung. Es ist relativ klar, was Mann/Frau im Leben zu tun hat und wie man sich zu verhalten hat. Frauen haben sich zu zieren und zu verzieren, wohingegen dies bei Männern gar nicht geht. Männer haben eine Frau zu erobern, eine Frau gibt sich dem Herren hin. Alles in allem malt das Gendermainstreaming eher passive Frauen und aktive Männer. Natürlich gilt dieses Rollenbild inzwischen in der offenen Kommunikation inzwischen als überholt, allerdings ist es implizit immernoch sehr stark.<br />
Abgesehen davon, dass eine solch vereinfachte Zuschreibung den Menschen nicht gerecht wird, kann man die Gesellschaft nicht einfach in zwei Gruppen teilen. Viele Menschen können diesem Rollenbild schon allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung nicht nachkommen und warum sollten sie auch? Was ist denn, wenn ein Mann das Bedürfnis hat, sich zu schmücken? Wieso geht dieses Vorschreiben von Verhaltensweisen so weit, dass Frauen öffentlich beleidigt werden, wenn sie es wagen sich nicht die Achseln zu rasieren? Was geht das irgendjemanden an??? Was wenn sich jemand entlang dieser Dichotomie einfach nicht einordnen kann? Es gibt so unendlich viele Menschen, die sich nicht klar in eine Richtung einordnen lassen und das ist gut so.<br />
<br />
Binäre Muster sind wunderbar einfach und erleichtern eine gesellschaftswissenschaftliche Analyse ungemein. Allerdings ist das zu kurz gedacht. Als Ethnologin war ich häufig froh, solch einfache Muster zu entdecken, an denen ich mich vorerst entlanghangeln konnte und an denen ich einen Einstieg finden konnte aber je tiefer man in eine Gesellschaft schaut, desto sichtbarer wird, dass diese Muster nicht wirklich gelebt werden können. Der Mensch und Gesellschaft selbst ist dafür einfach zu komplex. Dennoch existieren diese Strukturen und Muster seit Ewigkeiten in der Gesellschaftlichen Ordnung. Ich frage mich wieso? Sie bilden ein Wertemuster und vermutlich ist es für viele Menschen gut, eine solche Werteorientierung zu haben. Sie gibt Halt und suggeriert Sicherheit. Solange Mensch sich in ein solches Muster einordnen lässt, scheint das ja auch alles in Ordnung zu sein. Schwierig wird es dann, wenn Menschen daraus ausbrechen - ob beabsichtigt oder nicht. Dann werden Grenzen überschritten und es kommt zu Verletzungen. Häufig führen solche Grenzübertritte sogar dazu, dass den Betroffenen ihre gesamte Menschlichkeit aberkannt wird. Das darf so nicht sein!<br />
<br />
Auch wenn solche Genderrollen schon häufig reflektiert wurden, so werden sie dennoch immer wieder reproduziert und auch ich tue das. So sehr ich dieses Gendermainstreaming auch in Frage stelle - ich komme selbst nicht wirklich umhin in dieser bipolaren Opposition von Mann und Frau zu denken. Ich bin mir durchaus bewusst, dass die Realität wesentlich vielfältiger ist. Allerdings besteht das eigene Denken unter anderem aus der eigenen Sozialisierung und diese impliziert ein bipolares Geschlechterbild. Es verwirrt mich, dass ich mein eigenes Denken nicht durchbrechen kann und gleichzeitig gibt es viele Situationen in denen ich dankbar für einfache Verhaltensmuster bin. <div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-65992168424793224232014-10-03T18:56:00.002+02:002014-10-03T18:56:58.125+02:00AbschiedeEs gibt Menschen in meinem Leben, die ich sehr in mein Herz geschlossen habe, die allerdings in verdammt naher Zukunft ihr Leben an völlig anderen Orten weiterleben werden und damit als Beiprodukt mein Leben verlassen werden.<br />
Es fühlt sich verdammt komisch an, zu wissen, dass ich diese Menschen vermutlich nur noch 2-3 mal sieht, bevor sich alles Weitere ins Ungewisse verschiebt.<br />
<br />
Es fühlt sich auch sehr komisch an zu wissen, dass sich das eigene Leben damit um verschiedene Dinge verändert, ich da aber absolut keine Einflussmöglichkeiten habe. Es gibt Momente und Menschen, an denen möchte ich einfach festhalten - es ist einfach zu toll. Auf der anderen Seite gehören genau diese Menschen einfach ins Freie und wer weiß, welche Möglichkeiten des Wiedersehens sich vielleicht doch noch ergeben.<br />
<br />
Die Person, die geht hat erfahrungsgemäß so viel mit Gehen zu tun, dass solche Gedankenkarusselle bezüglich des Wiedersehens mit lieben Leuten weniger entstehen. Das ist auch gut so, sonst würde man vermutlich nie gehen. Außerdem agiert man bei Reisevorbereitungen selbst und entscheidet aktiv, dass das Leben sich ändern soll und springt ins Ungewisse.<br />
<br />
Irgendwie ist das alles gerade echt viel - viele Abschiede, sehr liebe gehende Freunde, viele Veränderungen. Es sind nur noch ein paar Wochen, dann sind alle geplanten Abschiede über die Bühne gegangen. Neben diesem seltsamen Gefühl, dass sich gerade wichtige Teile meines Lebens von mir verabschieden bleibt auch die Freude und die eigene angestachelte Unternehmungslust.<br />
<br />
Wenn ihr alle irgendwo auf diesem Planeten verstreut seid, so sollte ich doch wenigstens einen länger gültigen Reisepass haben, um euch zu besuchen. Also: Termin in der Botschaft machen, Pass verlängern und dann mal schauen, wann und wo ich euch wiedersehe.<br />
<br />
Macht's gut, passt auf euch auf und lebt aus den Vollen!<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-45956496316783562382014-09-21T23:28:00.003+02:002014-09-21T23:28:27.681+02:00ZwischenmenschlichesEine gute Freundin hat mir heut bei einem sehr schönen Gespräch
gesagt, dass ich gelegentlich mit meinen Äußerungen ziemlich daneben
liege, mir das aber in bestimmten Situationen von Freunden nachzusehen
sei, denn man kennt mich ja und kann den Kontext bewerten.<br />
<br />
Es
ging um eine Situation, in der ich aufgrund von viel Arbeit und
sonstigem Nachgedenke sozial nicht mehr wirklich aufnahmefähig war. Dass
das gelegentlich passiert weiß ich und ich bin verdammt froh, dass
meine Freunde das zu bewerten wissen. Auch ich bin wie sie der Meinung,
dass Freunde genau dafür da sind, Situationen in denen jemand nicht mehr
wirklich gut steuern kann als genau solche zu bewerten und über
kommunikatorische Ausfälle gegebenenfalls hinwegzusehen. Allerdings habe
ich mich auch gefragt, was genau solche Situationen, in denen man über
Äußerungen und Ausfälle hinwegsehen kann von solchen unterscheidet, in
denen das eben nicht geht.<br />
<br />
Zum Einen kann ich bei
Menschen die ich nicht besonders gut kenne, allerdings prinzipiell
irgendwie mag recht lang über solche Dinge hinwegsehen. Man kann eben
noch nicht bewerten, ob dieser Mensch prinzipiell unaufmerksam ist oder
ob es sich gerade um eine Phase handelt, die mir unbekannten Ursachen
geschuldet ist. Sicher ist auch da irgendwann Schluss, aber solang ich
Personen nicht einschätzen kann, halte ich mich damit auch zurück.<br />
<br />
Gleichzeitig
kann ich im Bewerten von Situationen bei Menschen die mir wahnsinnig
wichtig sind ein unsäglicher Krümelkacker und Prinzipienreiter sein.<br />
<br />
Ich
habe noch nicht ganz herausgefunden, welcher Logik diese Bewertungen
folgen. Zum Einen gibt es Punkte, bei denen ich immer und jedem Menschen
gegenüber empfindlich reagiere: Offensichtliche Diskriminierung und
Exklusion ist ein echter Painpoint. Wer anderen Personen oder
Personengruppen ihre Menschlichkeit aberkennt braucht von meiner Seite
aus nicht mehr mit Höflichkeit zu rechnen. Das sind jedoch ziemlich
klare Dinge, die meiner Meinung nach auch keiner Weiteren Erläuterung
bedürfen.<br />
<br />
Schwieriger und irgendwie interessanter finde
ich, dass ich je näher mir Menschen stehen, desto unnachgiebiger zu
werden scheine. Auch scheine ich mit steigender Nähe mehr
vorrauszusetzen. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass ich diese
Menschen relativ gut kenne und Situationen bewerten kann und auch
bewerte. In solchen reflexiven Momenten kann widerum alles in seinem
jeweiligen Kontext verständlich gemacht werden.<br />
<br />
Am Ende
bleibt ein Widerspruch, an dem ich mich immer wieder ziemlich abarbeite
und über dessen Entstehung und Dasein ich noch ein wenig nachdenken
muss.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-62155516994884013702014-09-05T11:34:00.000+02:002014-09-05T11:34:54.910+02:00Das optimierte IchIn letzter Zeit treibe ich mich wieder etwas verstärkt in diversen Jobportalen rum und werde das Gefühl nicht los, dass es eigentlich nur darum geht, wer dem Personaler am Besten ins Gesicht lügen kann und dem zukünftigen Arbeitgeber den süßesten Honig ums Maul schmiert. Ich habe da keine Lust drauf.<br />
<br />
Vielleicht liegt es genau daran, dass ich jetzt den Job habe, den ich halt habe, aber ich sehe auch einfach keinen Sinn darin, meinen Lebenslauf und meine Qualifikationen so lange zu pimpen, bis ich die eierlegende Wollmilchsau bin. Langfristig würde mich das verdammt unzufrieden machen. Es gibt eine ganze Menge Dinge, die mich interessieren, die ich mit Freude lernen würde, allerdings hat so ein Tag den Nachteil, sich auf 24h zu beschränken. Ich gestalte meine Bewerbungen so, dass wirklich ICH da stehe, nicht das, was irgendeine HR-Abteilung meint zu wollen.<br />
<br />Ich sehe keinen Sinn darin, mein recht passables Englisch als "verhandlungssicher" zu deklarieren, weil ich noch nicht einmal weiß, was dieses "verhandlungssicher" oder "sehr gut" im Kontext von Sprachbeherrschung nun genau sein soll. Ich habe keine Lust darauf, meine Interessen und Gebiete in denen ich mich gerade (in meiner Freizeit) weiterbilde als herausragende Qualifikationen anzupreisen - das sind sie einfach noch nicht. Kann ja aber noch werden.<br />
<br />
Meiner Meinung nach, hat es aus Personalersicht auch wenig Sinn nach fertigen Kapazitäten zu suchen. Egal was man tut, worauf man sich bewirbt - Einarbeitungszeit ist überall notwendig. Natürlich gibt es Vorraussetzungen. Es macht wenig Sinn, sich als mathematischer Analphabet auf eine Mathematikprofessur zu bewerben allerdings sollte der Schwerpunkt nicht immer auf bescheinigten Fähigkeiten liegen. Viel interessanter sind doch Persönlichkeiten, die ins Team passen und die motiviert sind, sich Kenntnisse anzueignen. Das lässt sich dummerweise nicht mit Zertifikaten prüfen und erfordert einen wesentlich komplizierteren Auswahlprozess.<br />
<br />
Es würde mich zu Tode langweilen, wenn ich diese tausenden optimierten Lebensläufe lesen müsste, in denen sowieso nur das drin steht, was ich schon in die Ausschreibung geschrieben habe. Lückenlose Lebensläufe... Xing-Webinare, mit dem Namen "Es gibt keine Lücken im Lebenslauf"... Naja, kommt darauf an, was ego und alter als Lücke definieren.<br />
<br />
Und warum sollte es auch ständig die Karriereleiter hinauf gehen - was auch immer das schon wieder sein soll? Wieso sollte man sich nicht auch einmal mit anderen Dingen beschäftigen, ohne gleich eine Zielsetzung dahinter zu definieren? Was hat ein Vorgesetzter von einem Bewerber, der sich auf dem Papier zwar optimiert hat, das rhetorisch auch noch bis zum Ende der Probezeit durchhält und anschliessend zusammenbricht? Was habe ich selbst davon?<br />
<br />
Ich habe dieses Streben nach immer mehr gründlich satt. Ich habe keine Lust, mich in dieses sinnentleerte Optimierungsgehabe einzureihen und ich werde es auch nicht tun.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-83606984207837876252014-08-10T23:14:00.000+02:002014-08-10T23:14:16.303+02:00Quantifizierung des LebensMessbare Größen sind ja manchmal etwas sehr praktisches. Irgendwie weiß man, woran man ist und kann vieles leichter abschätzen. Schwierig wird es nur dann, wenn das Leben fast ausschließlich aus Zahlen zu bestehen beginnt.<br />
<br />
Da wird begonnen, das komplette Leben auszumessen. Als wenn es nicht ausreicht, dass die Zeit des Broterwerbs ständig gegengerechnet wird, fängt man an, auch die Freizeit durchzukalkulieren und einem Erfolgszwang zu unterwerfen.<br />
<br />
In diesem Mechanismus wird jede Freizeitaktivität und jedes Hobby unter die Berechnung eines bestimmten Zieles gestellt. Ob das Ziel dabei ein bestimmtes Gewicht, eine bestimmte sportliche Leistung oder irgendeine andere messbare Größe ist, ist meiner Meinung nach vollkommen egal. Solange man das Ziel an sich verfolgt und auch völlig unverbissen vom Plan abweichen kann ist alles in Ordnung. Wenn man aber beginnt, das gesamte Leben nur noch nach Kalorien, Kilometern, Kilogramm, bewältigte Aufgaben, erreichbare Fortschritte auszurichten gehen vermutlich viele Dinge verloren. Wenn ich alles durchzähle bleibt leider recht wenig Raum, einfach mal unvoreingenommen zu genießen.<br />
<br />
Ein echter Verlust, wie ich finde.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-87216209874225382542014-07-31T07:52:00.001+02:002014-07-31T07:52:19.278+02:00Die Diskussion zur Nation - Klappe die ZweiteZu meinem Blogpost bezüglich <a href="http://corn-natter.blogspot.ch/2014/07/schwenkt-die-flaggen.html" target="_blank">Nationalstolz und WM</a> gab es zwei sehr schöne Reaktionen über die ich mich sehr gefreut habe. Eine davon möchte ich hier kurz aufgreifen, denn diese Diskussion möchte ich auch gern noch weiterführen.<br />
<br />
Sandra Höhne: <br />
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: left;">
<span style="font-size: small;">[...] Drei Fragen hab ich noch als Denkanstoß, über die ich so gerne diskutieren würde:<br />1.
Berthold Brecht schreibt in seiner "Kinderhymne" von 1950 (Gegenentwurf
zur deutschen Nationalhymne): "Und weil wir dies Land verbessern,
lieben und beschirmen wir's." Meint er damit den Staat als
Verwaltungsapparat? Immerhin können wir daran durch Wahlen und
politische Engagement einfluss nehmen. Oder ist eine Liebe zum Staat
noch abwegiger als Nationalstolz?<br />2. War die deutsche Teilung auch
deshalb so schmerzhaft, weil sie eine Nation geteilt hat? Oder wurden
vor allem die Repressalien in der DDR als negativ empfunden? Könnten
heute ohne Probleme zwei demokratische deutsche Staaten koexistieren?<br />3.
In Belgien wird immer mal wieder die Regierung lahmgelegt, weil die
beiden Volksgruppen sich nicht auf eine gemeinsame Führung einigen
können. Es wird sogar ein Zerbrechen des Staates nicht ausgeschlossen.
Ist das Quatsch, was die da machen? Ist es Quatsch, in "Völker"
einzuteilen? Wie bewertet man dann z.B. die baskische
Unabhängigkeitsbewegung?<br /><br />Ich habe das Gefühl, das Thema erst angeschnitten zu haben.</span></div>
</blockquote>
<br />
@Sandra, über den Begriff der Nation habe ich schon seit längerem vor, einen ausführlichen Blogpost zu schreiben. Ich stehe dem ganzen relativ kritisch gegenüber. Ganz unabhängig von meiner Position hat dieses Konstrukt jedoch leider sehr bittere und sehr reale Auswirkungen. Aber das ganze ist derart komplex, dass ich mich immer wieder in meinen eigenen Gedanken verheddere - wird wohl noch etwas dauern bis ich da einen ausgereiften Standpunkt finde, der auch schlüssig argumentiert werden kann.<br />
<br />Zu deinen Fragen:<br />
1. Eine gute Frage, was Bert Brecht wohl meinte, ob er den Begriff der Nation oder des Staates an der Stelle in Frage gestellt hat oder nicht. Wenn ich allerdings davon ausgehe, dass ein Land mit seinen geografischen Grenzen gemeint ist (unabhängig von politischen Interpretationen) und diesem höchstens eine Verwaltungseinheit zur Seite Stelle, um damit "arbeiten" zu können, halte ich die Liebe zu diesem Land (Landschaften etc.) für überhaupt nicht abwegig; Stolz allerdings schon. Interpretiere ich das Land aber als Nation und Staat dann beginne ich mich zu fragen, was daran ich liebe und warum. Dennoch ist die Liebe zu etwas was man selbst nicht beeinflusst hat für mich irgendwie verständlicher als der Stolz auf etwas, was völlig abseits der eignen Person steht.<br />
<br />2. Puh, dünnes Eis... Ich glaube tatsächlich, dass die Trennung Deutschlands vor allem deshalb so schmerzhaft war, weil sie zum einen von außen kam und in ihrer Wirkung die Kommunikation zwischen den Menschen verhindert hat. Damit wurde einer rationalen Lösung etwas emotionales hinzugefügt, was extrem gefährlich ist. Wenn ich den Staat an sich nicht in Frage stelle - es können immer verschiedene demokratische Staaten nebeneinander koexistieren. Die Frage ist, wann jemand auf die Idee kommt in einem nationalisierenden Gedanken die Einheit des "Volkes" und des Bodens zu proklamieren; denn dann wird es kritisch.<br />
<br />3. Eines der riesigen Probleme des Nationsbegriff ist, dass jede Nation nur eine Titularnation sein kann und aufgrund gesellschaftlicher Realitäten verschiedene Ethnien in sich vereint. Ich glaube die meisten ethnischen Konflikte innerhalb von Staaten sind von dem Wunsch auf Anerkennung, Souveränität und Angst vor dem Verlust derselben geprägt. Diese Punkte beinhalten verdammt viele Unterpunkte - unter anderem politische Macht, Wirtschaft und Verwaltungshoheit - die wiederum ineinander verstrickt sind. Nation ist dabei ein dankbares Konzept, in was das alles reingepresst werden kann um mit all diesen Dingen umgehen zu können ohne komplett den Kopf zu verlieren. Leider ist dieses Konzept nicht nur dankbar und praktisch, sondern auch gefährlich, da in diese Komplexität alles mögliche an Emotionen einfließen lässt und hineingelegt werden kann. Dieser kaum noch auseinanderzuhaltende Wust an Emotionen lässt sich nun sehr leicht benutzen, um die Mitglieder einer "Nation" gegen einen potentiellen Feind aufzuwiegeln; Angst und Hass zu schüren.<br />
<br />
Ich glaube nicht, dass man dieses Thema komplett ausdiskutieren kann - es ist einfach verdammt komplex. Dennoch halte ich es für wichtig, diese tradierten Konstrukte immer mal wieder zu entstauben und in Frage zu stellen, was damit überhaupt noch gemeint ist, warum wir so sehr daran gewöhnt sind und welche Folgen sie haben können.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-1941279582380319032014-07-24T19:29:00.000+02:002014-07-24T19:29:03.080+02:00...Zur Zeit fällt mir das schreiben ziemilch schwer. Es gibt so unglaublich viele Themen, die mir auf der Seele brennen, dass ich mich kaum für etwas entscheiden kann. Da könnte man zwar sagen, kein Problem - jeden Tag ein Post und die Sache sieht schon besser aus. Ich hab auch recht häufig angesetzt zu schreiben, aber immer wieder gemerkt, dass ich den Themen einfach nicht gerecht werden kann. Jeder Versuch über die Problematik von Nation, Stigmatisierung aufgrund Nationalisierung, Xenophobie und diesbezüglich unzulässige Vereinfachungen zu schreiben, endete selbst entweder in einer unerträglichen Vereinfachung oder verlor sich derart im Detail, dass ich den Text auch nach vielen Versuchen nicht so recht zu strukturieren vermochte.<br />
<br />
Das Weltgeschehen zur Zeit macht mich ratlos, ängstlich und wütend. Ich verstehe das alles nicht. Ich habe keine Ahnung, wie man es schafft auf in Krieg gegipfelten Nationalismus mit Schmähschriften, Genozidaufrufen und Nationalismus zu antworten. Damit meine ich explizit nicht die vor Ort betroffenen Menschen, sondern <a href="http://electronicintifada.net/blogs/ali-abunimah/israeli-lawmakers-call-genocide-palestinians-gets-thousands-facebook-likes" target="_blank">Vertreter der Politik</a> und andere ganz besonders schlaue Menschen, die der Meinung sind es gäbe eine "richtige Seite".<br />
<br />
Diese vielen Kriege, dieser Hass, diese Heuchelei - es ekelt mich an und es lähmt mich. Aber es bewegt mich auch und ich will darüber schreiben, nur weiß ich überhaupt nicht wie. Jeder Versuch ist eine unzulässige Vereinfachung und ich weiß viel zu wenig über Hintergründe.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-49017399873214800592014-07-06T11:09:00.001+02:002014-07-06T11:09:03.409+02:00Schwenkt die FlaggenIch verstehe nicht, was alle zwei bis vier Jahre im Zuge von Fußballmeisterschaften vor sich geht. Auf einmal rennen Unmengen von Menschen beflaggt durch die Gegend. Einige Gebiete sind kaum mehr betretbar, ohne dass einem von irgendwoher der Partynationalismus entgegenschwallt. Menschen rennen über die Straße und brüllen laut ihre Nationalität und wissen doch eigentlich gar nicht warum. Ich verstehe einfach nicht, was das soll. <br />
<br />
Mein Problem beschreibt nicht etwa die Abneigung gegen eine bestimmte Flagge. Der hierzu über diverse Medien verbreitete <a href="https://medium.com/@baranek/das-problem-mit-dem-hass-auf-schwarz-rot-gold-76de7817ff55" target="_blank">Post </a>geht meilenweit an der Grundthematik vorbei. Mein Problem ist das Konstrukt der Nation, mit dem sich Menschen massenweise identifizieren und unreflektiert die zugehörigen Fahnen schwingen.<br />
Abgesehen davon, dass Gebiete administrativ voneinander getrennt werden und Symboliken entworfen werden, die sich sehr leicht als Wappen für Menschen und damit als Identifikationsmittel eignen - was ist denn eine Nation? Mein Problem ist auch nicht der Fußball, dem ich durchaus etwas abgewinnen kann. Mein Problem sind grölende Menschen, die mich mit Nationalfarben anmalen möchten (wirklich passiert), obwohl sie von Fußball nun wirklich gar nichts verstehen. Mein Problem ist, dass das Feiern um den Sieg in einem sportlichen Wettkampf in vollkommen unreflektierten Partynationalismus ausartet. Dabei ist es absolut irrelevant, welche Nation vertreten wird.<br />
<br />
Wenn ich mir den Stolz auf irgendeine Nation anschaue werde ich einfach nicht schlau daraus, worauf man dan stolz sein kann. Man kann sich sicherlich glücklich schätzen, in einer bestimmten Region geboren und aufgewachsen zu sein, weil das unglaubliche Privilegien mit sich bringt. Man kann auch die Landschaft mögen bis lieben und sich wahnsinnig an seinem Daseinsort wohl fühlen. Aber was hat das mit Nation zu tun? Und was hat das mit Stolz zu tun? Wie kann ich auf etwas stolz sein, wofür ich doch gar nichts kann? Gibt es analog zum Fremdschämen auch einen Fremdstolz?<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-11808261876829915142014-06-29T22:09:00.002+02:002014-06-30T15:32:47.703+02:00Urlaub könnte immer sein!Inzwischen ist es schon wieder fast zwei Wochen her, dass wir uns auf unseren Stahlrössern durch Frankreich bewegten. Es war einfach grandios. Insgesamt waren wir 8 Tage nur mit unseren Rädern unterwegs, haben 1037 Kilometer zurückgelegt und etwa 2500 Höhenmeter bezwungen. Fünf weitere Tage haben wir dem Wein- und Speisegenuss gefrönt - und das nicht zu knapp.<br />
<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjKcGku8fBzDHaVH6vxFLOpGbkwAidVduTN5wrivLE6NJe8p-toU496AfmLPr2Q56XQHBR-JuAY9x6_fWFQnU1NwhlcoKHXUh2avFH2ak7SWo5kP5U24lHnRgwMeOlrQ-b9t_GmHLpWsGyc/s1600/IMG_20140602_094555.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjKcGku8fBzDHaVH6vxFLOpGbkwAidVduTN5wrivLE6NJe8p-toU496AfmLPr2Q56XQHBR-JuAY9x6_fWFQnU1NwhlcoKHXUh2avFH2ak7SWo5kP5U24lHnRgwMeOlrQ-b9t_GmHLpWsGyc/s1600/IMG_20140602_094555.jpg" height="150" width="200" /></a>Tag 1 Kreuzlingen - Lörach: Ziemlich aufgeregt bepackten wir die Räder. In der Hoffnung nichts wichtiges vergessen zu haben und neugierig radelten wir los. Ursprünglich dachten wir, dank Routenplanung und Fahrradnavi (mit angeblicher Offlinenavigation) gut ausgerüstet zu sein. Nun gut. Bis Basel sollte es kein Problem sein - nur der Rheinroute entlang. Eine wahre Augenweide dieser Fluss.<br />
Bereits bei der ersten Zeltplatzsuche bemerkten wir, wie phänomenal diese Offlinenavigation funktionierte - gar nicht! Die Suche nach dem Zeltplatz bescherte uns gute 10 km Umweg und lockere 2 Stunden Nervsuche, bis wir endlich gerade noch im Hellen unser Lager aufschlagen konnten.<br />
<br />
Tag 2 Lörach - Montbéliard: Nun ging es auf Richtung Frankreich. Auch hier mit eher nicht funktionierender Routenplanung, dafür aber einem weiteren Gerät, was zumindest die Wegführung etwas klarer machte. Mit dessen Hilfe schafften wir es letztendlich auch, unser Ziel (Marseille) zu erreichen. Die Strecke am Rhein-Rhône-Kanal war wunderschön flach und führte uns immer am Kanal entlang durch wunderschöne Waldstückchen. Die ursprüngliche Annahme war, dass es ja wohl kein Problem sein könne entlang der Eurovelo6 einen Zeltplatz zu finden - Pustekuchen. Nach einiger Suche und erneuten 14 km Umweg (außerdem noch 3 Berge weiter) fanden wir einen kleinen und charmanten Zeltplatz.<br />
<br />
Tag 3 Montbéliard - Besançon: Der einzige etwas verregnete Tag, aber so eine kleine Erfrischung war irgendwie schon fast willkommen. Aufgrund des Regens fuhren wir nur eine etwas kleinere Etappe, und gingen relativ früh schlafen. Inzwischen spürten wir die Anstrengung etwas und beschlossen, nach der Etappe nach Chalon einen Ruhetag einzulegen.<br />
<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiTdHnqCt0JZqv9R3DCKAxTuTAEg2cySZTRVJwT1vE0A4fAh9Aw360DzW349c7FbhfrY7R3YHpz2cs_93P3x5BrW0DPwve10ieVxdpcIXzXS0dRGIAKtTiJ-TqARqgRNEXIP_K_MJBd_RRM/s1600/IMG_20140605_130754.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiTdHnqCt0JZqv9R3DCKAxTuTAEg2cySZTRVJwT1vE0A4fAh9Aw360DzW349c7FbhfrY7R3YHpz2cs_93P3x5BrW0DPwve10ieVxdpcIXzXS0dRGIAKtTiJ-TqARqgRNEXIP_K_MJBd_RRM/s1600/IMG_20140605_130754.jpg" height="150" width="200" /></a>Tag 4 Besançon - Chalon sur Saône: Ab jetzt bewegten wir uns stetig Richtung Süden und der Wind kam uns dabei schon begeistert entgegen. Viele kleine und hübsche alte Dörfer lagen immer wieder auf dem Weg. Auf der Landstraße zu fahren hat durchaus seinen eingenen Reiz. In den Pausen bereiteten wir uns ab jetzt nicht mehr die (auch sehr leckeren) Suppen, die wir mitgenommen hatten sondern kehrten in kleinen Imbissen ein und genossen die Vielfalt von Käse und Gebäck. In Chalon angekommen trafen wir einen Zeltplatz an, der tatsächlich SEHR schön war. Unglaublich sauber, eine relativ große Zeltwiese, kostenloses WLAN und direkt am Fluss.<br />
<br />
Tag 5 Pause und Essen: Eigentlich sind wir nur ein wenig durch die Stadt gegangen, kehrten in einem kleinen aber wirklich guten Restaurant ein und liesen uns die Sonne auf die Pelze scheinen - Erholung und Vorfreude auf den Rest der Tour.<br />
<br />
Tag 6 Chalon sur Saône - Villefranche sur Saône (kurz vor Lyon): Ab jetzt ging es nur noch direkt Richtung Süden. Eine sehr abwechslungsreiche Strecke. Sie begann mit einer Tour, die direkt auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke entlangführte und änderte sich plötzlich in absolute Hügellandschaft. In einer scharfen Kurve fiel mir mein voll bepacktes Rad auf den Oberschenkel - autsch und quetsch. Der Rest der Tour war zwar schön aber doch auch recht schmerzhaft, weshalb wir es dann doch nicht mehr bis Lyon geschafft haben, sondern kurz vorher einen Campingplatz suchten. Das schmerzbedingte langsame Vorrankommen bescherte uns aber dafür eine recht ausgedehnte Mittagspause mit unglaublich vielen tollen Leckereinen. So langsam wurde das Schlemmern des Urlaubs eingeläutet.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJImcl1Rsbf8UrR35bIE9jvDuHbLMCpcfyRr0vErTU4J44uLa-hYfbdV9t7emdDvYc1yJQispDp2O1Sazt7Po-thJ-1J_UD0kW0-8bP1n1HlnvhfZXN7oLzYnMOARcxA3u16ylu1uvVYnC/s1600/IMG_20140610_165321.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJImcl1Rsbf8UrR35bIE9jvDuHbLMCpcfyRr0vErTU4J44uLa-hYfbdV9t7emdDvYc1yJQispDp2O1Sazt7Po-thJ-1J_UD0kW0-8bP1n1HlnvhfZXN7oLzYnMOARcxA3u16ylu1uvVYnC/s1600/IMG_20140610_165321.jpg" height="150" width="200" /></a></div>
Tag 7 Villefranche sur Saône - Tournon sur Rhône: Ein sehr gemütlicher Flussradeltag mit relativ wenig Landstraße und sehr vielen schönen Weingebieten. Die Schmerzen vom Vortag waren schon fast wieder weg und der Radwandergenuss nach einigen Meinungsverschiedenheiten auch wieder da. Hauptsache Spaß und so direkt am Wasser mit derartig großen Flüssen ist das fast schon garantiert.<br />
<br />
Tag 8 Tournon sur Rhône - Mondragon (kurz vor Avignon): Der vorletzte Tag und so langsam begannen die Hintern zu schmerzen. Das Ziel rückte näher und eigentlich wollten wir nur noch ins Meer. Immernoch eine sehr schöne Strecke, die aufgrund ausgedehnter Anbaugebiete die Lust auf Wein enorm fördert.<br />
<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw7vKh5TXCcMvTUPUOithIKAdbJLwWXlcT46URAcIgN-v0ZfpZM37kgQTugUFLHnhgNOOTu7_tJHe05TKqlvUVR8DZWOENuUcyKteGZDSgtxBPPJbn80IL18pcS4LI0O-69fRr1eswWjLy/s1600/IMG_20140608_145051.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw7vKh5TXCcMvTUPUOithIKAdbJLwWXlcT46URAcIgN-v0ZfpZM37kgQTugUFLHnhgNOOTu7_tJHe05TKqlvUVR8DZWOENuUcyKteGZDSgtxBPPJbn80IL18pcS4LI0O-69fRr1eswWjLy/s1600/IMG_20140608_145051.jpg" height="150" width="200" /></a>Tag 9 Mondragon - Martigues: Der Endspurt. Wir wurden auf einmal schneller, die Kilometer flogen nur so an uns vorbei und wir rechneten jeden Moment damit, endlich das Meer sehen zu können. Nur hatten wir diese Rechnung ohne die Rhône-Alpen gemacht. 30 Kilometer vorm errechneten Ziel bauten sich recht gemeine Berge auf und kaum hatten wir einen bezwungen sahen wir den nächsten schon wieder vor uns - und das obwohl wir schon 100 km in den Beinen hatten. Aber egal, wir hofften eigentlich noch an diesem Tag ins Meer zu kommen. Aber daraus wurde nichts. 22 Uhr kamen wir an dem Campingplatz an, wo wir bleiben wollten und wurden verjagt - zu spät, die Rezeption hat schon zu. Also auf die Suche nach einem anderen gemacht. Schön war er nicht, aber wir konnten für einen Nacht bleiben.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhROsXYtDCbOxbciuWBgNDZG44L2dMVTTHLBL4a4Xx5LdHBDXiHzuaW-FUHx3ec5hHHYIJsNPcQacnLtyFdfXQjxD_wUE8mmZyV_JxbWwifJ_aQs-O9C8uMAYuW37R6VaUpFO9bhWSwhCtt/s1600/IMG_20140611_111514.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhROsXYtDCbOxbciuWBgNDZG44L2dMVTTHLBL4a4Xx5LdHBDXiHzuaW-FUHx3ec5hHHYIJsNPcQacnLtyFdfXQjxD_wUE8mmZyV_JxbWwifJ_aQs-O9C8uMAYuW37R6VaUpFO9bhWSwhCtt/s1600/IMG_20140611_111514.jpg" height="150" width="200" /></a></div>
Tage 10-14: Noch kurz nach Carry le Rouet gefahren, einen Campingplatz gesucht und endlich ans Wasser!!! Ab jetzt nur noch Wein trinken, Käse essen und Krabben zählen. Es war ein Traum. Der Strand war ein Traum! Er hatte nichts von diesem üblichen Einsamer-Sandstrand-Romantik-Dingens aber dafür Felsen, der Badewannenähnlich geformt eine wunderbare Liegefläche bot, Krabben, die direkt vor uns Sonne tankten und unglaublich klares Wasser mit angenehm wenig Menschen drin.<br />
An einem Tag ging es nach Marseille - eine Stadt in der man durchaus leben könnte. Der erste Eindruck: bunt. Viele verschiedene Menschen und vor allem in kulinarischer Hinsicht betörend marokkanisch beeinflusst.<br />
<br />
Tag 15: Wir hätten auf die Zeichen hören sollen. Erst regnet es derart in Strömen, dass wir uns richtig hätten zwingen müssen, die Räder zu besteigen und nach Marseille zu fahren, dann wird bei der französischen Bahn gestreikt und unser Zug fuhr nicht. Eine durchaus angenehme Lösung wäre gewesen: einfach da bleiben. Ging leider nicht, also fuhren wir nach Gewitterende doch noch die letzten 30 km des Urlaubs und nahmen einen anderen Zug, um im Anschlusszug trotz Sitzplatzreservierung in akrobatischer Manier unsere Räder im Türbereich des Zuges zu positionieren. Letztendlich verpassten wir den letzten Zug nach Konstanz und verlängerten unfreiwillig um einen weiteren Tag im Zelt.<br />
<br />
Fazit: Jeder Tag hatte seine eigenen miesen Tücken. Unterm Strich war es einfach phantastisch! Urlaub sollte immer sein! Ich will vom Krabbenzählen und Käseessen leben können.<br />
<br />
<br />
<br /><div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-85698308338156935522014-05-31T00:00:00.000+02:002014-05-31T00:00:12.396+02:00VorfreudeFast hätte ich geschrieben, dass ich mich gar nicht mehr erinnern kann, wann ich eine derartige Vorfreude empfunden habe, aber ich bin offensichtlich verdammt vergesslich. So lang ist es noch gar nicht her, freute ich mich doch erst zu Beginn diesen Jahres auf den Umzug und Zusammenzug mit meinem Freund, der mich zu einem <a href="http://corn-natter.blogspot.ch/2014/04/gerade-so-hach.html" target="_blank">#hach</a>-Sturm veranlasste.<br />
<br />
Nun ist es endlich soweit und der erste richtige Urlaub seit Jahren steht an. Das letzte Mal war ich kurz nach dem Abi im Urlaub und das ist mittlerweile gute 10 Jahre her (verdammt...). Alle anderen Reisen hatten Ausbildungsziele und dienten aufgrund von erheblichem Lernaufwand und Forschungstätigkeit allem aber mit Sicherheit nicht der Entspannung.<br />
<br />
Nun sind es nur noch 2 Tage und es geht endlich wieder los. Ganze zwei Wochen habe ich nichts zu tun, als mit meinem Freund das Leben zu genießen und gemütlich in die Pedale zu treten. Die erste Etappe wird wohl etwas weiter, ist dafür aber auch sehr schön und flach. In 10 Tagen wollen wir mit unseren frisch erstandenen Stahlrössern nach Marseille fahren. Wenn es schneller geht, haben wir mehr Zeit in Marseille, wenn es länger dauert weniger. Ist aber auch völlig egal, denn die Zeit wird reichen und die Rückfahrt ist (leider) auch schon gesichert.<br />
<br />
Der erste Urlaub seit 10 Jahren, ich krieg mich kaum wieder ein. Eine unglaubliche Vorfreude, ich wünschte, ihr könntet sie spüren. <div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-68443711314713880882014-05-19T22:01:00.000+02:002014-05-19T22:01:28.949+02:00Diese Diskussion über ErfolgInspiriert von einer <a href="http://bwreilly.github.io/images/success.png" target="_blank">Abbildung</a>, habe ich letzte Woche folgenden Tweet/Post<br />
<blockquote class="twitter-tweet" lang="de">
Kann mir mal bitte jemand erklären, was mit "erfolgreich" gemeint ist und warum ich danach streben sollte, es zu sein/werden?<br />
— Kathleen Prasatko (@cultanthropo) <a href="https://twitter.com/cultanthropo/statuses/467921728052944897">18. Mai 2014</a></blockquote>
<script async="" charset="utf-8" src="//platform.twitter.com/widgets.js"></script>
in meine Timeline geworfen. Der Post rief auf Facebook eine längere Diskussion über Erfolg und Scheitern hervor, was mich zugegebenermaßen etwas überrascht hat. Eigentlich musste das nur mal kurz raus.<br />
<br />
Was hat mich aber an diesem Bild so sehr gestört? Eigentlich gleich mehreres. Der eine Punkt ist, dass diese Abbildung suggeriert, dass Scheitern ein zwangsläufiger Teil des Weges zum Erfolg ist - eigentlich nur ein Knick in der Laufbahn. Dem ist nicht so! Scheitern bedeutet einen Endpunkt und ist alles andere als ein Teil der Erfolgslaufbahn, schön, sexy und was da sonst noch alles für Blüten kursieren. Scheitern tut weh und sollte als Endpunkt ohne weitere Aussichten anerkannt werden dürfen. Wenn ich auch noch beim Scheitern unter Erfolgsdruck stehen soll, bekomme ich schon beim Gedanken daran einen Schreikrampf. Es kann ja sein, dass aus der Erfahrung eines Scheiterns etwas heranwächst, was ich persönlich als Erfolg empfinde oder was andere als Erfolg an mir empfinden - muss aber nicht und ist in diesem Moment auch vollkommen egal.<br />
<br />
Der zweite Punkt ist, dass impliziert wird, es sei klar was Erfolg ist. Ich habe damit so meine Probleme. Ist Erfolg etwas, was ich für mich persönlich definiere? Wenn ja, warum muss man ständig darüber reden und warum wird das im Allgemeinen so wichtig genommen? Wieso gibt es Unmengen an Beratungsliteratur (dieses Genre ist dabei ein Thema für sich - grmpf), wenn Erfolg doch etwas individuelles ist?<br />
Wenn es hingegen nichts persönliches ist, frage ich mich, warum ich danach streben sollte, erfolgreich zu sein. Gibt es irgendeinen wirklich objektiven Vorteil oder geht es nur darum, Leute zu beeindrucken, die einem menschlich eigentlich egal sind? Oder ist es einfach so, dass das ja so zu sein hat und damit einfacher ist, als zu hinterfragen?<br />
<br />
Häufig höre ich von Bekannten, dass sie Menschen als erfolgreich einordnen, die eine gewisse Führungsposition im Job haben, gewisse akademische Titel tragen, gewisses Geld angehäuft haben, gewisses Haus gebaut haben und gewisse Ehe mit Kindern führen. Wie sich diese Menschen fühlen, bleibt dabei völlig außen vor. Die meisten Leute, die sich in solchen Leben mit klaren Verläufen befinden, brechen irgendwann aus und wissen gar nicht woraus und warum - denn eigentlich war ja alles in Ordnung und man war ja erfolgreich. Dann heißt es auf einmal, Erfolg ist nicht alles. Aber war das Erfolg?<br />
<br />
Ich persönlich verfolge keines dieser Ziele explizit. Es gibt Momente, in denen sich das verdammt komisch anfühlt, denn es wird von vielen erwartet dass ich weiß, wo das alles hinführt. Nö, weiß ich nicht! Und das ist OK so. Bislang ist mir mein Leben noch nicht um die Ohren geflogen, nur weil ich keinen Masterplan habe. Dafür hat es aber immer mal wieder Wendungen genommen, bei denen ich mich erstmal sehr gründlich umschauen musste, um mich wieder zu orientieren. Das mag ich, das macht mir Spaß und ich habe keine Lust, mir diese Kreativität durch Erfolgsdruck und ständigem Verfolgen von Zielen selbst zu zerstören. Und nein - das ist kein Ziel, sondern ein Verlauf.<div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-3851710591562713436.post-82996772061997917522014-05-15T18:36:00.001+02:002014-05-15T18:36:40.651+02:00Die eigene Suppe - Preaching to the ConvertedDa es inzwischen (wie zu erwarten war) genügend Hymnen auf die<a href="http://re-publica.de/" target="_blank"> re:publica</a> gab, werde ich meine Einschätzung hier kurz halten: Es war toll, bereichernd, interessant, anregend und ich hab tolle Menschen, gesehen, wiedergesehen, kennengelernt, gehört und vieles mehr. Ich werde definitiv wiederkommen und freue mich jetzt schon darauf.<br />
Das muss an dieser Stelle reichen, denn viele kommende Blogposts werden zumindest indirekt von dem re:publica-Input angestoßen sein.<br />
<br />
Was ich zur Zeit wesentlich interessanter finde, sind Gedanken, die mir auf der re:publica gekommen sind. Ich habe festgestellt, dass ich MINDESTENS zweimal im Jahr eine Konferenz oder ein Barcamp brauche, um mich aufrecht zu erhalten. Mir geht es während dessen einfach gut und ich kann ziemlich lang (Dank Streaming und Podcasts) von dem, was mich dort bereicherte zehren. Danach wird es aber höchste Zeit, wieder das nächste aufzusuchen, sonst bekomme ich das Gefühl zu verkümmern.<br />
Ich habe mich gefragt, woran das wohl liegen mag und kam nur auf die Antwort: ich muss in der eigenen Suppe der "Ähnlich-Gestrickten" schwimmen, um Kraft zu tanken. Dieses regelmäßige Einrennen offener Türen bestärkt mich darin, dass es sich lohnt, für meine Ziele einzustehen, es pusht mich, wieder aktiv zu werden und füttert mich mit Ideen, die meinen recht ähnlich sind oder doch zumindest ins selbe Ideologieschema passen.<br />
<br />
Das Problem dabei ist, dass Lebensentwürfe, die dem eigenen entgegenstehen oder andere Konzepte enthalten auf einmal als völlig absurd wahrgenommen werden. Ein gutes Beispiel dafür war die Session über <a href="https://www.youtube.com/watch?v=9ExYv2HRHEQ&index=54&list=PLAR_6-tD7IZV--8ydJQRCZNEWOp9vf6PY" target="_blank">Menschen, die das Netz nicht nutzen</a>. Die Session selbst war eher für ein soziologisches Publikum gemacht (die Länge der Methodenreflexion wirkte etwas unpassend) und die Fragestellung wie auch die dahinterstehende Forschung sehr interessant. Die Twitterkommentare haben das nur bestätigt. Es hagelte nur so von ungläubigen bis verächtlichen Tweets - da hat wohl jemand die Suppe anders als gewohnt gewürzt.<br />
Das es Menschen gibt, die das Netz freiwillig nicht nutzen, schien vielen Teilnehmern auf der re:publica vorzukommen wie die Existenz eines pink-blau-gold besprenkelten Elefanten.<br />
<br />
Die Reaktionen auf diesen Vortrag haben mich stutzen lassen und zum Nachdenken gebracht. Ich sitze auch sehr gern da, lausche schlauen Worten und nicke bedächtig vor mich hin, weil ich diesen famos ausformulierten Gedanken nur zustimmen kann, weil mich beeindruckt, was die da vorn alles wissen, und wie es ausgedrückt werden kann. Ich lerne vieles dazu, vor allem fachlich. Mich beeindruckt das Wissen und die Sprachfertigkeit. Ich genieße es, unter diesen Menschen zu sein, die wissbegierig sind und ihr Wissen teilen.<br />
Verstörend hingegen finde ich den Spott, der teilweise Menschen entgegen gebracht wird, die diese Welt (noch) nicht betreten haben, die einfach Angst davor haben, die Dinge nicht durchschauen und sich darüber im klaren sind. Diese Irritation hat bewirkt, dass meine Filterbubble ein Stück aufgegangen ist und ich angefangen habe, darüber zu reflektieren, warum ich eigentlich da bin.<br />
<br />
Klar, ich will lernen und ich will interessante Menschen treffen und hören. Aber das allein ist nicht der Grund, weshalb ich derartig viel Geld ausgebe, um auf der re:publica zu sein und große Teile meines Jahresurlaubs dafür hergebe, Konferenzen und Barcamps zu besuchen und teilweise mitzugestalten. Der eigentliche Grund ist, dass sie mir helfen, mich selbst zu erhalten. Ich brauche dieses Schwimmen in der eigenen Suppe, um im Alltag Kraft zu haben, meine Ziele zu verfolgen. Ich brauche diesen Input und diese Gespräche, um mich wieder motivieren zu können. Eigentlich ist doch eine Konferenz neben dem Lerneffekt zum Großen Teil Selbstdarstellung und kollektive Selbstbestätigung. Es tut so gut, und ich brauch das immer wieder. <div class="blogger-post-footer"><script id='flattrbtn'>(function(i){var f,s=document.getElementById(i);f=document.createElement('iframe');f.src='//api.flattr.com/button/view/?uid=corn-natter&button=compact&url='+encodeURIComponent(document.URL);f.title='Flattr';f.height=20;f.width=110;f.style.borderWidth=0;s.parentNode.insertBefore(f,s);})('flattrbtn');</script></div>cornnatterhttp://www.blogger.com/profile/00225773871211362669noreply@blogger.com0