Boah bin ich gerade geladen, das kann man sich kaum vorstellen. Grund dafür ist ein Beitrag über Marzahn-Hellersdorf.
Die Hellersdorfer fühlen sich in ihrer Ruhe gestört. Nee, wie niedlich. Man mag sich nicht auf eine Seite schlagen, eigentlich nur seine Ruhe haben, denn man ackert ja wie verrückt. Sagt mal, geht's noch?
Man stelle sich mal vor, die armen braven Bürger müssen sich ernstlich damit konfrontieren, dass unsere spießbürgerliche mitteleuropäische Idylle nicht wirklich alles ist, was es auf dieser Welt gibt. Ja denkt denn irgenwer tatsächlich, dass ein Mensch diese Odyssey der Flucht freiwillig auf sich nimmt? Wie willkommen andere Menschen in manchen Teilen Deutschlands sind, hat sich mittlerweile fast überall auf der Welt herumgesprochen - dennoch flüchten Menschen hierher. Das tun die nicht aus Spaß! Da geht es ums nackte Überleben!
Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass ich sowieso kein Freund der Nationalstaatlichkeit bin, ist es aus purer Menschlichkeit unsere Pflicht, Menschen in Not zu helfen. Es gibt so etwas wie Menschenrechte und es leuchtet mir absolut nicht ein, warum man diese von Nationalitäten abhängig machen soll.
Leute, macht doch bitte die Augen auf! Ihr wollt eure Ruhe haben? Ich glaub das einfach nicht...
Mittwoch, 28. August 2013
Montag, 26. August 2013
Eine wundervolle Hochzeit
Nach dem letzten Wochenende schwelge ich noch etwas in Nostalgie. Ich war endlich mal wieder in Tübingen - dem Ort meines Studiums. Grund der Reise war die Hochzeit von sehr lieben Freunden.
Nach einer recht zügigen Anreise traf ich (leider etwas verspätet) in der Kapelle ein, um gerade noch zu hören, dass beide die wesentliche Frage mit ja beantworteten. Sehr schön. Auch wenn das Konzept der Ehe nicht unbedingt zu meinen eigenen Lebensentwürfen gehört, so freue ich mich doch für jeden, der sich damit wohl fühlt und glücklich ist. Für diese beiden und ihre bezaubernde Tochter freue ich mich ganz besonders.
Ich hoffe, sie haben ihre Hochzeit genauso genossen, wie ich! Die Atmosphäre war sehr entspannt und angenehm, man hat alte Freunde wiedergetroffen, und neue Bekanntschaften geschlossen. Neben der tollen Location in Wankheim (eine Festscheune mit richtig viel Charme), leckerem Essen und tollen Gesprächen gab es gegen später Livemusik. Klezmob spielen unglaublich gut und haben die Hütte absolut zum Kochen gebracht!!! Kaum einen hat es dabei auf den Stülen gehalten und nach dem Konzert konnten sich sowohl Musiker als auch Gäste nur noch erschöpft auf den Stühlen niederlassen, um nach einer kurzen Verschnaufpause die restliche Nacht durchzufeiern.
Selten hab ich auf einer Hochzeit so getanzt und geschwitzt - es war phänomenal!
Nach einer recht zügigen Anreise traf ich (leider etwas verspätet) in der Kapelle ein, um gerade noch zu hören, dass beide die wesentliche Frage mit ja beantworteten. Sehr schön. Auch wenn das Konzept der Ehe nicht unbedingt zu meinen eigenen Lebensentwürfen gehört, so freue ich mich doch für jeden, der sich damit wohl fühlt und glücklich ist. Für diese beiden und ihre bezaubernde Tochter freue ich mich ganz besonders.
Ich hoffe, sie haben ihre Hochzeit genauso genossen, wie ich! Die Atmosphäre war sehr entspannt und angenehm, man hat alte Freunde wiedergetroffen, und neue Bekanntschaften geschlossen. Neben der tollen Location in Wankheim (eine Festscheune mit richtig viel Charme), leckerem Essen und tollen Gesprächen gab es gegen später Livemusik. Klezmob spielen unglaublich gut und haben die Hütte absolut zum Kochen gebracht!!! Kaum einen hat es dabei auf den Stülen gehalten und nach dem Konzert konnten sich sowohl Musiker als auch Gäste nur noch erschöpft auf den Stühlen niederlassen, um nach einer kurzen Verschnaufpause die restliche Nacht durchzufeiern.
Selten hab ich auf einer Hochzeit so getanzt und geschwitzt - es war phänomenal!
Dienstag, 20. August 2013
Coworking in Radolfzell
Mal wieder hab ich einen phantasitischen Anstoß bekommen. Seit ich diesen Winter in Berlin war, gibt es davon immer mehr und ich bin gespannt, wo das noch hinführen kann.
Diesmal hat mich die liebe @majehle angetwittert und zu einem Minibarcamp im Coworking-Space Radolfzell eingeladen. Insgesamt gab es 5 kurze Vorträge, von denen ich ausnahmslos alle interessant fand.
Auch als Mensch, der bislang mit der IT nur begrenzt zu tun hatte und sich in entsprechenden Thematiken nur wenig auskennt ist man sehr willkommen, wird herzlich aufgenommen und ist vor allem auch aufgefordert, an Diskussionen teilzunehmen. Und nicht nur, dass ich willkommen war, es herrscht auch eine ausgesprochene Offenheit gegenüber anderen Berufen und Fachbereichen. Diese Offenheit hat mich schon häufiger sehr positiv überrascht und ermutigt mich, diesen Weg weiter zu gehen. Ich werde mir meinen Coworking-Space suchen (wenn es in Konstanz keinen passenden gibt, fahre ich halt nach Radolfzell) und meine Projekte und Arbeiten in der Ethnologie auf diesem Weg nach, vor oder neben der Arbeit weiter verfolgen. Es herrscht eine sehr angenehme, offene, kreative und kollegiale Atmosphäre. Man wird nicht durch seinen Alltag abgelenkt und hat auch noch die Möglichkeit außerhalb des eigenen Fachbereiches zu kommunizieren, da die unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen. Besonders das Vermischte in solchen Büros und der wunsch konzentriert zu Arbeiten und dennoch eine soziale Arbeitsumgebung zu haben, macht dieses Konzept für mich unglaublich interessant.
Neben den klar IT-lastigen Themen, die ich sehr interessant fand und für mich noch einmal reflektieren werde, gab es einen Beitrag der @majehle über Wikispeed. Dieser Beitrag hat mich sehr inspiriert und er passt unglaublich gut zu dem Thema Coworking an sich und zu dem Sharing-Konzept was mich schon lange beschäftigt. Diesen Gedanken des Teilens in die Arbeitswelt zu übertragen (wie es in Open-Source-Projekten schon geschehen ist), sollte meiner Meinung nach endlich Fuß fassen in der Realwirtschaft. Warum sollte man denn ständig alles neu erfinden und sein "Alleinstehungsmerkmal" schaffen, wenn es doch mit Zusammenarbeit so viel effektiver geht? Wir könnten alle zusammen unseren Hirnschmalz investieren, um die Welt besser zu machen, statt uns gegenseitig im Konkurrenzkampf zu zerstören.
Der Gedanke bekommt von mir ein dickes #hach, wie das gesamte Minibarcamp und seine Teilnehmer. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in Radolfzell bei euch war.
Diesmal hat mich die liebe @majehle angetwittert und zu einem Minibarcamp im Coworking-Space Radolfzell eingeladen. Insgesamt gab es 5 kurze Vorträge, von denen ich ausnahmslos alle interessant fand.
Auch als Mensch, der bislang mit der IT nur begrenzt zu tun hatte und sich in entsprechenden Thematiken nur wenig auskennt ist man sehr willkommen, wird herzlich aufgenommen und ist vor allem auch aufgefordert, an Diskussionen teilzunehmen. Und nicht nur, dass ich willkommen war, es herrscht auch eine ausgesprochene Offenheit gegenüber anderen Berufen und Fachbereichen. Diese Offenheit hat mich schon häufiger sehr positiv überrascht und ermutigt mich, diesen Weg weiter zu gehen. Ich werde mir meinen Coworking-Space suchen (wenn es in Konstanz keinen passenden gibt, fahre ich halt nach Radolfzell) und meine Projekte und Arbeiten in der Ethnologie auf diesem Weg nach, vor oder neben der Arbeit weiter verfolgen. Es herrscht eine sehr angenehme, offene, kreative und kollegiale Atmosphäre. Man wird nicht durch seinen Alltag abgelenkt und hat auch noch die Möglichkeit außerhalb des eigenen Fachbereiches zu kommunizieren, da die unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen. Besonders das Vermischte in solchen Büros und der wunsch konzentriert zu Arbeiten und dennoch eine soziale Arbeitsumgebung zu haben, macht dieses Konzept für mich unglaublich interessant.
Neben den klar IT-lastigen Themen, die ich sehr interessant fand und für mich noch einmal reflektieren werde, gab es einen Beitrag der @majehle über Wikispeed. Dieser Beitrag hat mich sehr inspiriert und er passt unglaublich gut zu dem Thema Coworking an sich und zu dem Sharing-Konzept was mich schon lange beschäftigt. Diesen Gedanken des Teilens in die Arbeitswelt zu übertragen (wie es in Open-Source-Projekten schon geschehen ist), sollte meiner Meinung nach endlich Fuß fassen in der Realwirtschaft. Warum sollte man denn ständig alles neu erfinden und sein "Alleinstehungsmerkmal" schaffen, wenn es doch mit Zusammenarbeit so viel effektiver geht? Wir könnten alle zusammen unseren Hirnschmalz investieren, um die Welt besser zu machen, statt uns gegenseitig im Konkurrenzkampf zu zerstören.
Der Gedanke bekommt von mir ein dickes #hach, wie das gesamte Minibarcamp und seine Teilnehmer. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in Radolfzell bei euch war.
Territoriale Hoheitsgebiete
Immer wieder frage ich mich, wie Mensch wohl dazu kommt, ein Stück Erde als sein Eigentum zu betrachten.
Abgesehen davon, dass ich dieses Besitzdenken, insbesondere im Hinblick auf Rohstoffe und Ressourcen nicht nachvollziehen kann, ist es auch noch verlogen. Auf der einen Seite wird damit argumentiert, dass unser Wohlstand durch zu viele Flüchtlinge gefährdet sei, auf der anderen Seite bedient man sich fast selbstverständlich an den Rohstoffen aus anderen Gebieten und entzieht den Menschen damit ihre Lebensgrundlage. Wenn dann dieselben Menschen in unserer ach so zivilisierten Welt vor der Tür stehen und Hilfe benötigen, sollen sie nicht aufgenommen werden.
Wie kann man nur aufgrund territorialer Ansprüche seine gesamte Menschlichkeit vergessen? Was führt zu einem derart grenzenlosen Egoismus?
Die Argumentation, dass unser Wirtschaftssystem das Aufnehmen aller Flüchtlinge nicht halten kann hinkt und ist verlogen. Wieso sind wir in Sachen Nehmen so global eingestellt, aber wenn es mal darum geht, etwas zurückzugeben ist es auf einmal "unser Land"?
Wie kann man mit Menschen so umgehen? Wieso haben so viele Menschen das Gefühl, sie wären bedroht, wenn andere Menschen aufgenommen werden? Sorry Leute, ich versteh das einfach nicht. In mir tut sich ein riesiges Loch auf, wenn ich an das Leid dieser Menschen denke und wenn ich dann an unsere Gesetzgebung denke wird mir schlecht.
Eine Perle dieser Gesetzgebung ist das europäische Dublin II-Abkommen. Demnach muss jeder Flüchtling in dem Land bleiben, in dem er ankommt. Glückwunsch, wir befinden uns ja nicht am Rande Europas - es kommt also eigentlich kaum jemand hier an. Da sitzt dann der selbstgefällige Mitteleuropäer in seinem Bürostuhl und urteilt über die Zustände in anderen Ländern. Da wird tatsächlich gesagt, dass ein Mensch keinen Anspruch auf Asyl hat, weil er kein politischer oder religiöser Flüchtling ist. Armut ist kein offizieller Grund für Asyl.
Sagt mal - ist das eigentlich eurer Ernst? Hat irgendjemand mal wirklich darüber nachgedacht, was das für diese Menschen bedeutet. Glaubt denn wirklich jemand, dass Flüchtlinge diese Reise auf sich nehmen würden, wenn nicht sein Leben ganz existenziell gefährdet ist? Ich glaube nicht, dass irgendjemand unter uns sich vorstellen kann, was ein Mensch durchmachen muss, um sich zu diesem Schritt zu entschließen. Grund für die Flucht ist zwar wirklich häufig Krieg und Verfolgung, aber auch sehr oft Armut. Häufig geht es dabei um Macht und Besitz.
Dies ist nicht nur an die Länder gekoppelt, wo sich das Elend befindet, sondern findet in einem globalen System statt. Wir alle nehmen daran teil und meistens merken wir es noch nicht einmal. Soweit, so schlecht, aber dann auch noch Menschen zu verurteilen, die aufgrund des Ergebnisses dieses Handelns alles aufgeben müssen - da fällt mir echt nichts mehr ein...
Abgesehen davon, dass ich dieses Besitzdenken, insbesondere im Hinblick auf Rohstoffe und Ressourcen nicht nachvollziehen kann, ist es auch noch verlogen. Auf der einen Seite wird damit argumentiert, dass unser Wohlstand durch zu viele Flüchtlinge gefährdet sei, auf der anderen Seite bedient man sich fast selbstverständlich an den Rohstoffen aus anderen Gebieten und entzieht den Menschen damit ihre Lebensgrundlage. Wenn dann dieselben Menschen in unserer ach so zivilisierten Welt vor der Tür stehen und Hilfe benötigen, sollen sie nicht aufgenommen werden.
Wie kann man nur aufgrund territorialer Ansprüche seine gesamte Menschlichkeit vergessen? Was führt zu einem derart grenzenlosen Egoismus?
Die Argumentation, dass unser Wirtschaftssystem das Aufnehmen aller Flüchtlinge nicht halten kann hinkt und ist verlogen. Wieso sind wir in Sachen Nehmen so global eingestellt, aber wenn es mal darum geht, etwas zurückzugeben ist es auf einmal "unser Land"?
Wie kann man mit Menschen so umgehen? Wieso haben so viele Menschen das Gefühl, sie wären bedroht, wenn andere Menschen aufgenommen werden? Sorry Leute, ich versteh das einfach nicht. In mir tut sich ein riesiges Loch auf, wenn ich an das Leid dieser Menschen denke und wenn ich dann an unsere Gesetzgebung denke wird mir schlecht.
Eine Perle dieser Gesetzgebung ist das europäische Dublin II-Abkommen. Demnach muss jeder Flüchtling in dem Land bleiben, in dem er ankommt. Glückwunsch, wir befinden uns ja nicht am Rande Europas - es kommt also eigentlich kaum jemand hier an. Da sitzt dann der selbstgefällige Mitteleuropäer in seinem Bürostuhl und urteilt über die Zustände in anderen Ländern. Da wird tatsächlich gesagt, dass ein Mensch keinen Anspruch auf Asyl hat, weil er kein politischer oder religiöser Flüchtling ist. Armut ist kein offizieller Grund für Asyl.
Sagt mal - ist das eigentlich eurer Ernst? Hat irgendjemand mal wirklich darüber nachgedacht, was das für diese Menschen bedeutet. Glaubt denn wirklich jemand, dass Flüchtlinge diese Reise auf sich nehmen würden, wenn nicht sein Leben ganz existenziell gefährdet ist? Ich glaube nicht, dass irgendjemand unter uns sich vorstellen kann, was ein Mensch durchmachen muss, um sich zu diesem Schritt zu entschließen. Grund für die Flucht ist zwar wirklich häufig Krieg und Verfolgung, aber auch sehr oft Armut. Häufig geht es dabei um Macht und Besitz.
Dies ist nicht nur an die Länder gekoppelt, wo sich das Elend befindet, sondern findet in einem globalen System statt. Wir alle nehmen daran teil und meistens merken wir es noch nicht einmal. Soweit, so schlecht, aber dann auch noch Menschen zu verurteilen, die aufgrund des Ergebnisses dieses Handelns alles aufgeben müssen - da fällt mir echt nichts mehr ein...
Samstag, 17. August 2013
Fernweh
In letzter Zeit bekomme ich immer wieder kleinere und größere Anfälle von Fernweh. Einmal werden sie von einer Reportage auf Arte verursacht, zu einem anderen Zeitpunkt durch das wöchentliche Couchsurfing-Treffen. Immer wieder überkommt mich das Bedürfnis, mich für eine gewisse Zeit von meinem Leben in Deutschland zu verabschieden und einfach in ein völlig anderes Land zu reisen.
Die Traumziele liegen dabei quer durch Zentralasien und den Kaukasus verstreut. Bislang wurde mein Fernweh durch Forschungsaufenthalte in der Ukraine und Kyrgyzstan gestillt aber eine andere Form des Reisens spricht mich auch sehr an.
Dafür würde ich am liebsten für 3-4 Wochen mit noch ein bis drei Leuten unterwegs sein und von einem Dorf ins nächste wandern.
Ein anderer großer Traum ist eine Zugreise mit der Transsib. Ein herrlicher Gedanke: Erst zu den Weißen Nächten nach Petersburg, dann mit dem Zug nach Moskau, von dort aus weiter bis Vladivostok und dann mit dem Motorrad zurück. Ein Lebenstraum. Vielleicht klappt es ja irgendwann.
Bis mir das möglich ist, werde ich wohl weiterhin mein Fernweh durch Reportagen und Tagträumereinen gleichzeitig schüren und stillen. Die Erinnerungen an und Gespräche über vergangene Reisen sind dabei ein zuverlässiges Hilfsmittel.
Die Traumziele liegen dabei quer durch Zentralasien und den Kaukasus verstreut. Bislang wurde mein Fernweh durch Forschungsaufenthalte in der Ukraine und Kyrgyzstan gestillt aber eine andere Form des Reisens spricht mich auch sehr an.
Dafür würde ich am liebsten für 3-4 Wochen mit noch ein bis drei Leuten unterwegs sein und von einem Dorf ins nächste wandern.
Ein anderer großer Traum ist eine Zugreise mit der Transsib. Ein herrlicher Gedanke: Erst zu den Weißen Nächten nach Petersburg, dann mit dem Zug nach Moskau, von dort aus weiter bis Vladivostok und dann mit dem Motorrad zurück. Ein Lebenstraum. Vielleicht klappt es ja irgendwann.
Bis mir das möglich ist, werde ich wohl weiterhin mein Fernweh durch Reportagen und Tagträumereinen gleichzeitig schüren und stillen. Die Erinnerungen an und Gespräche über vergangene Reisen sind dabei ein zuverlässiges Hilfsmittel.
Freitag, 9. August 2013
#TweetupTGKN als Tagesrettung
Eigentlich wollte ich schon das letzte Mal über das Tweetup schreiben. Es hätte sich gelohnt, aber irgendwie war wohl ein anderes Thema in Fingerspitzennähe. Jetzt wird's aber nachgeholt, denn die Treffen sind es wert!
Das letzte Tweetup war mein erstes und ich hab mich schon wie verrückt darauf gefreut, einige Leute vom Barcamp wiederzutreffen und Menschen zu treffen, die ich bislang nur aus einigen Tweets kenne. Bei vielen war es überraschend. Witzig dabei war, dass ich es nicht geschafft hatte, die wöchentlichen Treffen des Couchsurfing-Stammtisches in eine andere Location zu legen, sodass beide sich überlappten. Nachdem die Twitterer sich ausgesprochen neugierig und aufgeschlossen zeigten, war ich optimistisch, dass beides sich gut ergänzen ließ. Nachdem Stück für Stück immer mehr Couchsurfer eintrafen, musste ich mich allerdings doch schweren Herzens aufteilen. Dafür blieb die Ehre an mir hängen, das nächste #Tweetup zu organisieren.
Kein Problem, ein Doodle war schnell aufgesetzt und das Treffen fand nach langem Warten endlich gestern statt und hat meinen Tag gerettet!
Der Tag fing recht seltsam und mit tiefen Augenringen an, ging mühsam mit Arbeit weiter, die sich diesmal so gar nicht angenehm gestalten wollte. Daheim angekommen, wollte ich die Zeit zwischen Tweetup und Arbeit zum Wäschewaschen nutzen. Aber nein: die Waschmaschine ist immer noch kaputt und ich hab nichts mehr zum Anziehen.
Also schulterte ich schnell den Riesenrucksack meines Freundes, packte alle möglichen Klamöttchen ein und radelde ans andere Ende der Stadt, um dort eine andere Waschmaschine zu bedienen. Diese ist netterweise so gestaltet, dass sich der 95°-Waschgang und der 40° Waschgang direkt gegenüberliegen und der Schalter zum Waschgang wählen nicht gerade leuchtend gekennzeichnet ist. Also wusch ich meine frisch gekauften Jeans und alles andere erst einmal mit 95°.
20 Minuten später bemerkte ich diesen Irrtum und bekam eine mittelschwere Krise! Wie kann ich nur! Das erste Mal im Leben kauf ich mir mal teurere Jeans und dann koch ich die gleich!!! Argh!!!
Also: schnell die Kochwäsche unterbrechen und den normalen Waschgang an und beten, dass die Kleidung überlebt hat (hat sie glücklicherweise und die Jeans sind toll).
Danach ging es endlich in die Hafenhalle, wo sich bereits ein Träubchen sympathischer Menschen bildete. Im Biergarten war zwar leider kein Platz mehr und drin wäre schon schade gewesen... Also gingen wir in den Außenbezirk, welcher Richtung Bahnhof ragte. Dies hatte zum Einen frische Luft und Freiheit für die Raucher zur Folge, zum anderen eine an Charme fast nicht zu überbietende Geräuschkulisse, die großes Gelächter zur Folge hatte. Dieses Treffen gabe einem grausigen Tag eine unglaubliche Wendung und ich bin immer wieder froh, über derartige Begegnungen.
Das nächste wird von @kischtrine organisiert und ich freu mich schon jetzt darauf und bin auch gespannt, wo es sein wird :)
Das letzte Tweetup war mein erstes und ich hab mich schon wie verrückt darauf gefreut, einige Leute vom Barcamp wiederzutreffen und Menschen zu treffen, die ich bislang nur aus einigen Tweets kenne. Bei vielen war es überraschend. Witzig dabei war, dass ich es nicht geschafft hatte, die wöchentlichen Treffen des Couchsurfing-Stammtisches in eine andere Location zu legen, sodass beide sich überlappten. Nachdem die Twitterer sich ausgesprochen neugierig und aufgeschlossen zeigten, war ich optimistisch, dass beides sich gut ergänzen ließ. Nachdem Stück für Stück immer mehr Couchsurfer eintrafen, musste ich mich allerdings doch schweren Herzens aufteilen. Dafür blieb die Ehre an mir hängen, das nächste #Tweetup zu organisieren.
Kein Problem, ein Doodle war schnell aufgesetzt und das Treffen fand nach langem Warten endlich gestern statt und hat meinen Tag gerettet!
Der Tag fing recht seltsam und mit tiefen Augenringen an, ging mühsam mit Arbeit weiter, die sich diesmal so gar nicht angenehm gestalten wollte. Daheim angekommen, wollte ich die Zeit zwischen Tweetup und Arbeit zum Wäschewaschen nutzen. Aber nein: die Waschmaschine ist immer noch kaputt und ich hab nichts mehr zum Anziehen.
Also schulterte ich schnell den Riesenrucksack meines Freundes, packte alle möglichen Klamöttchen ein und radelde ans andere Ende der Stadt, um dort eine andere Waschmaschine zu bedienen. Diese ist netterweise so gestaltet, dass sich der 95°-Waschgang und der 40° Waschgang direkt gegenüberliegen und der Schalter zum Waschgang wählen nicht gerade leuchtend gekennzeichnet ist. Also wusch ich meine frisch gekauften Jeans und alles andere erst einmal mit 95°.
20 Minuten später bemerkte ich diesen Irrtum und bekam eine mittelschwere Krise! Wie kann ich nur! Das erste Mal im Leben kauf ich mir mal teurere Jeans und dann koch ich die gleich!!! Argh!!!
Also: schnell die Kochwäsche unterbrechen und den normalen Waschgang an und beten, dass die Kleidung überlebt hat (hat sie glücklicherweise und die Jeans sind toll).
Danach ging es endlich in die Hafenhalle, wo sich bereits ein Träubchen sympathischer Menschen bildete. Im Biergarten war zwar leider kein Platz mehr und drin wäre schon schade gewesen... Also gingen wir in den Außenbezirk, welcher Richtung Bahnhof ragte. Dies hatte zum Einen frische Luft und Freiheit für die Raucher zur Folge, zum anderen eine an Charme fast nicht zu überbietende Geräuschkulisse, die großes Gelächter zur Folge hatte. Dieses Treffen gabe einem grausigen Tag eine unglaubliche Wendung und ich bin immer wieder froh, über derartige Begegnungen.
Das nächste wird von @kischtrine organisiert und ich freu mich schon jetzt darauf und bin auch gespannt, wo es sein wird :)
Samstag, 3. August 2013
Die Lust am Scheitern
Das Thema Scheitern treibt mich, wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, ziemlich um. Es hat verdammt viele Aspekte und die spannendsten werden häufig übersehen.
Scheitern ist sozial unglaublich negativ belegt und man traut sich kaum, über sein eigenes Scheitern zu sprechen. Wenn ich allerdings meine zarten 30 Lenze zurückdenke, fällt mir Einiges ein, was die Thematik unglaublich attraktiv macht - zumindest für mich und in meinem Leben.
Für euch werde ich hier mal zwei Beispiele bringen, die mich in meinem Leben unglaublich beeinflusst haben und erst auf den zweiten Blick ihr eigentliches Potenzial entfalten.
1. Wie jetzt ich kann nicht studieren, was ich will?
Während meiner Schulzeit hab ich mich immer sehr für Psychologie interessiert. Ich fand es zum Einen spannend, wie Menschen ticken, zum anderen hätte ich so viele Dinge in meinem eigenen Umfeld so gern besser verstanden. Wenn ich jetzt ehrlich zu mir selbst bin, hätte ich vor allem gern mich selbst gern besser verstanden. Vom heutigen Standpunkt aus betrachtet war es ein ziemliches Glück, den NC für Psychologie nicht knacken zu können.
Nun: Ich hab ehrlich gesagt auch nicht gewusst, was ich damit anfangen soll, aber ich dachte, es wird schon interessant werden.
Das ist einer der Hauptpunkte von der Lust am Scheitern! Wäre ich damals nicht am Psychologie-NC gescheitert, hätte ich folgende Erlebnisse und Erkenntnisse NIEMALS gesammelt:
2. Wie jetzt, hier hat niemand Arbeit für mich?
Das zweite Beispiel ist noch gar nicht so lang her und eigentlich noch nicht einmal abgeschlossen. Da kommt Eins frisch von der Uni - btw, ein guter Abschluss in Ethnologie und Ostslavisitk - und sucht vollkommen euphorisch nach dem Traumjob. Man hat sich ja gut und gezielt qualifiziert, kann an Fähigkeiten einiges bieten und qualifiziert sich auch noch mit Freude weiter (Projektmanagement).
Stück für Stück erfährt man, dass man auf dem Arbeitsmarkt einfach keinen Platz hat: zu jung, zu alt, zu wenig Praxis, zu wenig religiös (das ist kein!!! Scherz). Von der Arbeit, die ich doch noch in meinem Fach bekommen hätte, wäre mir das Überleben leider nicht möglich gewesen.
Nun hatte ich aber unglaublich viel Zeit am Tag, die verbraten werden wollte. Also fange ich an, Französich zu lernen, Kontakte über Twitter und Barcamps zu suchen, lerne so ein paar Grundlagen absolut anderer Dinge und bewerbe mich auch außerhalb des Faches (deutlich außerhalb).
Das Resultat dabei sind Ideen, die aktuell noch am gären sind, tolle Ideen und ein bischen Ruhe (da zumindest endlich mal ein Job da ist). Eins der bislang konkretesten und faszinierendsten Resultate dieses Scheiterns ist ein Barcamp, was ich mit wirklich sagenhaften Menschen mitorganisieren darf: die Odyssey of Failure.
Was ansonsten aus dieser Zeit noch erstehen wird, wird sich zeigen - wie gesagt, das ist alles noch nicht abgeschlossen.
Was ich eigentlich mit diesem ganzen Blogpost sagen will: es gibt eine Menge Dinge, die schief gehen können. Manchmal passt die ursprüngliche Planung noch nicht einmal damit zusammen, was Eins leisten kann und will. Aber selbst wenn die eigentliche Planung nach einiger Erfahrung eigentlich zu passen scheint, ist der Prozess des Scheiterns und vor allem seine Resultate unglaublich spannend! Was spontane Änderungen des eigenen Lebens bringen, ist zwar unklar, bringt aber Spannung in die Angelegenheit. Angenehm ist das Ganze natürlich nicht und auch ich hätte teilweise heulen können aber diesen Prozess im eigenen Leben zu beobachten ist:
Lust am Scheitern!
Scheitern ist sozial unglaublich negativ belegt und man traut sich kaum, über sein eigenes Scheitern zu sprechen. Wenn ich allerdings meine zarten 30 Lenze zurückdenke, fällt mir Einiges ein, was die Thematik unglaublich attraktiv macht - zumindest für mich und in meinem Leben.
Für euch werde ich hier mal zwei Beispiele bringen, die mich in meinem Leben unglaublich beeinflusst haben und erst auf den zweiten Blick ihr eigentliches Potenzial entfalten.
1. Wie jetzt ich kann nicht studieren, was ich will?
Während meiner Schulzeit hab ich mich immer sehr für Psychologie interessiert. Ich fand es zum Einen spannend, wie Menschen ticken, zum anderen hätte ich so viele Dinge in meinem eigenen Umfeld so gern besser verstanden. Wenn ich jetzt ehrlich zu mir selbst bin, hätte ich vor allem gern mich selbst gern besser verstanden. Vom heutigen Standpunkt aus betrachtet war es ein ziemliches Glück, den NC für Psychologie nicht knacken zu können.
- Mit Psychologie hätte ich immer wieder versucht mich selbst und mein Umfeld zu analysieren und hätte damit vermutlich immer wieder ne mittelschwere Krise bekommen
- Die Grundlage eines Psychologiestudiums liegt in Statistik - viel Statistik. Dinge, für die ich zu der Zeit echt nicht bereit gewesen wäre.
- Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich wirklich mit diesem Fach hätte anfangen wollen.
Nun: Ich hab ehrlich gesagt auch nicht gewusst, was ich damit anfangen soll, aber ich dachte, es wird schon interessant werden.
Das ist einer der Hauptpunkte von der Lust am Scheitern! Wäre ich damals nicht am Psychologie-NC gescheitert, hätte ich folgende Erlebnisse und Erkenntnisse NIEMALS gesammelt:
- Vermutlich wäre ich mit Psychologie nicht in Tübingen gelandet. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für tolle Menschen, ich da kennengelernt hab - und um jeden einzelnen bin ich froh!
- Ohne Ethnologie in Tübingen hätte ich vermutlich auch niemals den Mut aufgebracht, die russische Sprache zu erlernen und meine erste Feldforschung auf der Krim zu unternehmen. Diese Erfahrung hat mich wahnsinnig geprägt. Zum Einen habe ich dadurch mein Sprachkenntnisse endlich anwenden können, zum anderen hab ich gemerkt, wie viel Spaß die ethnologische Arbeit macht (wenn auch einigermaßen anstrengend)
- Diese erste Erfahrung führte zu meiner Magisterforschung in Kyrgyzstan. Der sommerliche (ungewöhnliche) Regen führte dazu, dass ich mein ursprüngliches Thema nicht bearbeiten konnte. Aus dieser Erfahrung des (fachlich-thematische) Scheiterns heraus konnte ich einen Umgang mit solchen Situationen entwickeln und ein völlig neues Thema hat sich herauskristallisiert: die indigene Bedeutung von Wasser. Dieses Thema, vor allem mit den Ausprägungen in Ritual und Religion, war unerwartet und unglaublich spannend.
2. Wie jetzt, hier hat niemand Arbeit für mich?
Das zweite Beispiel ist noch gar nicht so lang her und eigentlich noch nicht einmal abgeschlossen. Da kommt Eins frisch von der Uni - btw, ein guter Abschluss in Ethnologie und Ostslavisitk - und sucht vollkommen euphorisch nach dem Traumjob. Man hat sich ja gut und gezielt qualifiziert, kann an Fähigkeiten einiges bieten und qualifiziert sich auch noch mit Freude weiter (Projektmanagement).
Stück für Stück erfährt man, dass man auf dem Arbeitsmarkt einfach keinen Platz hat: zu jung, zu alt, zu wenig Praxis, zu wenig religiös (das ist kein!!! Scherz). Von der Arbeit, die ich doch noch in meinem Fach bekommen hätte, wäre mir das Überleben leider nicht möglich gewesen.
Nun hatte ich aber unglaublich viel Zeit am Tag, die verbraten werden wollte. Also fange ich an, Französich zu lernen, Kontakte über Twitter und Barcamps zu suchen, lerne so ein paar Grundlagen absolut anderer Dinge und bewerbe mich auch außerhalb des Faches (deutlich außerhalb).
Das Resultat dabei sind Ideen, die aktuell noch am gären sind, tolle Ideen und ein bischen Ruhe (da zumindest endlich mal ein Job da ist). Eins der bislang konkretesten und faszinierendsten Resultate dieses Scheiterns ist ein Barcamp, was ich mit wirklich sagenhaften Menschen mitorganisieren darf: die Odyssey of Failure.
Was ansonsten aus dieser Zeit noch erstehen wird, wird sich zeigen - wie gesagt, das ist alles noch nicht abgeschlossen.
Was ich eigentlich mit diesem ganzen Blogpost sagen will: es gibt eine Menge Dinge, die schief gehen können. Manchmal passt die ursprüngliche Planung noch nicht einmal damit zusammen, was Eins leisten kann und will. Aber selbst wenn die eigentliche Planung nach einiger Erfahrung eigentlich zu passen scheint, ist der Prozess des Scheiterns und vor allem seine Resultate unglaublich spannend! Was spontane Änderungen des eigenen Lebens bringen, ist zwar unklar, bringt aber Spannung in die Angelegenheit. Angenehm ist das Ganze natürlich nicht und auch ich hätte teilweise heulen können aber diesen Prozess im eigenen Leben zu beobachten ist:
Lust am Scheitern!
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