Donnerstag, 10. März 2016

Die AfD und ihre Sorge um die Demokratie

Der sogenannte Verfall der Demokratie und des Rechtsstaates wird von der AfD  mit großer Sorge betrachtet. Worin besteht dieser Verfall und was bedeutet Demokratie und Rechtsstaat für die AfD?
Hier ein kleines Zitat aus der Präambel des Wahlprogrammes:

"Die AfD bekennt sich zu den christlichen und den aufklärerischen Wurzeln unserer Kultur und
unseres Staates und ist entschlossen, diese gegen ihre Verächter in Politik und Medien zu verteidigen. Von Diffamierungen im Zeichen der „politischen Korrektheit“ lässt sich die AfD nicht einschüchtern, denn sie weiß das Recht und das Grundgesetz auf ihrer Seite. Die AfD steht für Freiheit und Selbstverantwortung, für gesundes Selbstbewusstsein und Heimatliebe, für direkte Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, für ideologiefreien Realismus und ökonomische Vernunft, für Bürgersinn und Tradition."

Welch glühende Worte, welch Pathos, welch ungenaue Formulierung, welch Platitüde, welch Diffamierung von Politik und Medien. An keiner Stelle wird genauer ausgeführt worin sich die Verachtung gegen die "Wurzeln unserer Kultur" äußert. Was genau sollen denn die christlichen und aufklärerischen Wurzeln unserer Kultur sein, wenn man sich gegen Menschlichkeit und Gleichberechtigung einsetzt? Es wird proklamiert, die Bundesregierung sei ein Verächter unseres Staates? Wieso denn jetzt genau und auf welche Quellen wird sich hier berufen? Was genau die sogenannten Werte der AfD sein sollen, wird an keiner Stelle aufgeschlüsselt. Das Wahlprogramm widerspricht sich ständig selbst und es strotzt nur so vor reaktionären Inhalten und Xenophobie.

Die gesamte Präambel wird dominiert von einem Gefasel über deutsche Leitkultur und Masseneinwanderung. Was diese Leitkultur sein soll, wodurch genau sich ein deutscher Bürger (abgesehen vom Pass) auszeichnet, wird nicht erwähnt. Im selben Atemzug wird von nicht-integrierbaren, kulturfremden Menschen geredet. Aha, alles was dem AfD-Ego fremd ist gilt also als kulturfremd (welche Kultur meinen die überhaupt?) und was genau ist nicht-integrierbar. Oder vielleicht sollte man auch eher fragen, was hier unter Integration verstanden wird. Das Wahlprogramm zumindest liest sich nicht so, als würde man von einem innvoationsfördernden Pluralismus ausgehen, sondern eher von einer Abschottung. In dieser Logik ist Integration wohl eher mit Assimilation gleichzusetzen, mit einem Gleichwerden verschiedener Menschen was Konflikte ausschalten soll. Dem kann ich nicht ein Stück zustimmen.
Weiter wird in dieser Logik das Ziehen von Grenzzäunen explizit als Ziel genannt. Was die Umsetzung eines solchen Plans bedeutet, hat die gute Frau Petry selbst gesagt. Dann wird halt wieder auf Menschen geschossen. Wie sonst, soll das durchzusetzen sein.

Die AfD wendet sich im Weiteren explizit gegen Inklusion. Sexuelle Aufklärung wird als frühkindliche Sexualisierung diffamiert und die AfD will ein "konsequent freiheitliches Menschen- und Gesellschaftsbild" den Werten der Toleranz und Vielfalt entgegensetzen. Worin genau soll diese Freiheit bestehen? In der Präampel wird geschrieben, dass es nirgendwo mehr Diskriminierung von Homosexuellen oder anderen Minderheiten gäbe, die AfD wendet sich aber explizit gegen eine Gleichstellung von nichtheteronormativen Entwürfen. Merken die das eigentlich selbst?

Um dieses "schöne Land" zu erhalten, soll die Energiewende nicht konsequent durchgeführt werden (was leider sowieso nicht der Fall ist). Von ökologischen und ökonomischen Folgen dieses regenerativ-fossil-atomaren Energiemix wird allerdings noch nichtmal ansatzweise gesprochen. Ewigkeitskosten sind halt doch was feines und da atomare Unfälle sehr selten sind und auch nur einen sehr geringen Wirkungsradius haben, kann man sie eigentlich auch vernachlässigen. Hackts eigentlich? Wollen die im Ernst zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts fossile Brennstoffe und Atomkraftwerke länger am Netz lassen?

Zum Thema Recht und Ordnung: Sachbeschädigung soll ein Offizialdelikt werden. Eine höhere Polizeipräsenz wird angestrebt, um Einbrüche zu verhindern. Auf den Datenschutz der "rechtstreuen Bürger" soll selbstverständlich Rücksicht genommen werden. Allerdings soll präventiv gleich mal alles mögliche gespeichert werden, um Bewegungsprofile etc. anzulegen und damit Schwerstkriminelle fassen zu können. Wie genau sollen da wessen Daten geschützt werden? Weiß denn die AfD im Voraus, wer welche Verbrechen begeht und wer nicht? In dem Fall könnte die Kristallkugel gern an die ermittelnden Behörden übergeben werden. Spart Geld.

Ein weiterer interessanter Programmpunkt: Um die Integration zu fördern sollen Menschen mit Migrationshintergrund in einer gesonderten Kriminalitätsstatistik geführt werden. Wirkt wie ein Widerspruch, ist auch einer.
Zur Stärkung der Demokratie sollen die bisherigen Pflichtbeiträge für Rundfunk und Fernsehen abgeschafft werden. Das muss mir jetzt mal jemand erklären: zur Stärkung der Demokratie soll die Finanzierung von politischer Bildung in den privatwirtschaftlichen Sektor verschoben werden oder wie soll ich das verstehen?

Den Bullshit, der über Asylpolitik verzapft wird, kann jeder ab S. 18 selbst nachlesen. Es gibt in der Welt der AfD nämlich auch "angebliche" Flüchtlinge und die Mehrzahl dieser Menschen sei nicht von Leib und Leben bedroht, sondern will sich hier nur ein lustiges Leben "auf unsere Kosten" machen. Wenn ich anfange, das hier zu zerpflücken bin ich in 3 Jahren mit diesem Blogpost nicht fertig. Nur soviel: In welchem Paralleluniversum muss man leben, um davon auszugehen, dass Menschen ohne Not aus ihrem sozialen Kontext herausgehen und sich in ein völlig unsicheres Umfeld begeben, was international für seine fremdenfeindlichen Anfeindungen bekannt ist und in dem man sich zunächst aufgrund von Sprachbarrieren nicht artikulieren kann? Sich auf ein Recht auf Asyl zu berufen ist keine politisch-gesellschaftliche Verantwortungslosigkeit, sondern entspricht einer globalen Verantwortung in einer globalisierten Welt. Punkt.
An jeder Stelle wird Integration nach "unseren" Werten gefordert. Was genau soll das sein? Ich gehe in meiner unendlichen Naivität davon aus, dass damit nicht die Engstirnigkeit und Menschenverachtung der AfD gemeint ist.

Interessant ist auch der Punkt "Bürgerarbeit statt Hartz IV". Die Menschen sollen 30h/Woche für 1000 € arbeiten. Davon kann man nicht wirklich Leben (Miete, Lebensmittel, Versicherungen übersteigen dies schon bei weitem, von sozialer Teilhabe sprechen wir da noch gar nicht). In der verbleibenden Zeit, soll der Mensch sich um sein Sozialleben, seine Fortbildung, seine berufliche Zukunft und die zukünftige Förderung kümmern. Danke auch. Zwangsarbeit per se kennen wir schon aus anderen Zeiten; wollen wir wirklich dahin zurück?

Speiübel wird mir auch bei den Auslassungen über die Stärkung der Familie. Es strotzt nur so vor Homophobie und veralteten Rollenbildern. Ziel ist es, die "Rolle der Mutter" zu stärken. Versuche, diese klassische Rollenaufteilung zu hinterfragen, werden als "bevormundend" bezeichnet. Eine Gleichstellung von Lebenspartnerschaften, die nicht durch Trauschein besiegelten heterosexuelle Partnerschaften sind, werden explizit abgelehnt. Auch hier frage ich mich, warum das so sein muss. Hat die AfD so wenig Vertrauen in ihre so hochgelobte Familie, dass deren Wert durch alternative Lebenskonzepte sinken würde? Wieso sollte dies so sein? Und dann dieses Gefasel von natürlichen Rollen von Frau und Mann. Natürlichkeit ist in dieser Sicht nur das, was am Körper gewachsen ist und über Hormone und sonstiges unseren Körper flutet, der Rest ist Sozialisation.
Eines der Programmziele ist auch, Sexualkundeunterreicht aus der Schulbildung weitestgehend zu entfernen, weil dieser die jungen Menschen irreführen würde, insbesondere beim Thema Homosexualität. Das soll selbstverständlich zum Schutze der Jugend erfolgen. Wie verdammt nochmal, lässt sich eine Jugend schützen, wenn sie noch nichtmal mitgeteilt bekommt, dass es noch mehr als heteronormative Schemata gibt? Gibt es nicht schon genügend Depressionen von Jugendlichen, die daran verzweifeln nicht in dieses Schema zu passen? Wieso soll das Einengen des Sichtfeldes einen Schutz darstellen?

Beim Punkt Bildungssystem kommt es zu weiteren grandiosen Fehlgriffen: Inklusion wird kategorisch abgelehnt, da dies in den Augen der AfD zu Lasten von "lernwilligen und begabten Kindern" "erzwungen" sei.  (ja, auch das ist tatsächlich ein Zitat)
Des Weiteren ist die AfD der Meinung, dass Gleichstellungsbeauftragte strukturell gegen die Gleichstellung von Mann und Frau arbeiten. Um nun die Gleichstellung wieder herzustellen (die ja die AfD eigentlich im Punkt Familie kategorisch ablehnte), sollen nun Gleichstellungsbeauftragte wieder abgeschafft werden. Den lass ich jetzt einfach mal wirken...

Fassen wir nochmal zusammen: Es gibt in der Welt der AfD eine natürliche Geschlechtertrennung. Pluralität und Gleichberechtigung gefährden Demokratie und gesellschaftliche Werte. Eine genaue juristische Prüfung von Straftaten gefährdet die öffentliche Sicherheit welche wiederum durch härtere Gesetze gegeben währe. Sexuelle Aufklärung gefährdet die Jugend und Gleichstellungsbeauftragte die Gleichstellung. Dieses Programm wollen die Wähler nach aktuellen Schätzungen und offiziellen Umfragen in fast jedem Landtag haben. Wirklich, in fast jedem Landtag. Igitt.

Donnerstag, 11. Februar 2016

Wir haben doch kein Geld...

Immer wieder stellen sich in Deutschland lebende Menschen die Frage, wo denn das ganze Geld herkommen soll, um geflüchtete Menschen zu unterstützen. Hier mal ein kleiner Versuch, dieses Thema ein wenig mit Zahlen zu beleuchten. Die Sache ist zu umfangreich, um sie wirklich befriedigend in einem kleinen Blogpost darzustellen und ich nehme nur ein paar kleine Punkte. Immerhin soll die Sache ja noch einigermaßen lesbar bleiben.

Der Staatshaushalt ist unglaublich komplex aber es gibt da so einige Sachen, die mir absolut unverständlich sind. So zum Beispiel der eine oder andere Punkt der Subventionspolitik. Grundsätzlich sollten Subventionen auch dem im Bundeshaushalt festgeschriebenen Grundsatz der sorgfältigen Abwägung unterliegen und einer besonderen Rechtfertigung bedürfen. Sie beeinflussen den Markt, sie werden aus dem Geld aller Bundesbürger finanziert und unterstützen dabei kleinere Gruppen. Dies sollte tatsächlich gut überlegt sein. Denn Geld was über diesen Weg aus dem Bundeshaushalt fließt, kann nun mal nicht mehr in Strukturen fließen, die dem Wohle aller dienen.
Ich habe mir hier nur einen ganz kleinen Teil rausgepickt, sonst würde der gesamte Blogpost absolut unleserlich und zahlenverwüstet geraten.

Im 24. Subventionsbericht der Bundesregierung kann man (öffentlich und mit Links zu den Dokumenten) nachlesen, dass sich 2011-2014 das Subventionsvolumen auf maximal 21,8 Milliarden Euro jährlich belief. Der Bericht selbst ist hier zu finden.
Im Bericht stellen sich die Ausgaben relativ stabil dar und ich werde mich hier immer auf die Zahlen von 2014 beziehen. Soviel erstmal zum allgemeinen. Der Bericht ist verdammt lang und besteht aus einer Unmenge an Zahlen. Alles ist öffenltich zugänglich und auch dies ist nur ein Bruchteil der staatlichen Ausgaben. Viele dieser Subventionen dienen letztendlich (wenn auch auf Umweg) wirklich dem allgemeinen Wohl, wenn auch die Subventionierung an sich gelegentlich fragwürdig erscheint. Ich habe nicht vor, hier nur so mit Zahlen um mich zu werfen, aber ein paar benötige ich doch.

Sehr interessant im Punkt Subventionen finde ich zum Beispiel die 58 Mio €, die 2014 in die "Zuschüsse an die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein" (S. 15). Auf Seite 49 ist nachzulesen, dass dies "Sicherung des Absatzes des Agraralkohols; Ausgleich vonWettbewerbsnachteilen in der EU" dient. Aber echt jetzt: Alkohol? Aber immerhin soll das 2017 zu Ende gehen, falls es nicht erneut genehmigt wird.
1,172 Mrd. flossen in Zuschüsse für den Absatzdeutscher Steinkohle zur Verstrohmung etc. um ein sozialverträgliches Auslaufen dieser "Brückentechnologie" zu gewährleisten. (S. 50) Dieser Posten verwirrt mich ein wenig, da es noch Unmengen anderer Subventionen, Beihilfen, Vergünstigungen etc. gibt, um sozialverträgliches zu sichern. Warum man dann dieses Geld wirklich den kohleproduzierenden Unternehmen als Zuschuss zur Verstrohmung der Kohle geben muss, statt zum Umschwenk leuchtet mir nicht wirklich ein. Soll aber auch 2018 auslaufen, wenn nicht... Naja ihr wisst schon. Diese wichtigen Brücken.
Steuermindereinnahmen (nicht Subventionen) der Brandweinsteuer für Steuerermäßigung für Brennereienbis 4 hl A und für Stoffbesitz beläuft sich nur auf 6 Mio. € (S. 60) ist aber immerhin unbefristet. Sehr lustig find ich auch die Befreiungen von Tabak- und Biersteuer, die der Bund Unternehmen gewährt, welche diese Waren herstellen und an die Angestellten verteilt. (S. 63). Auch diese sind unbefristet und belaufen sich insgesamt auf 8 Mio. €. Dieses Ding mit der Eigenheimzulage von 151 Mio. € (S. 69) versteh ich auch nicht so wirklich. Wieso muss Eigentum steuerlich vergünstigt werden?
Das sind jetzt nicht so wahnsinnig viele Posten, aber immerhin sammeln sie sich auf 1,395 Mrd. bei denen ich mir nicht erklären kann, wieso die sein müssen. Der Rest sei mal dahingestellt.

Wenn ich jetzt mal die Ausgaben des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dagegenstelle, so beliefen sich diese 2015 auf 246,89 Mio €. Auch diese wird öffentlich zur Verfügung gestellt.
Selbst wenn ich nur den Teil mit Tabak und Alkohol nehme, käme ich auf 72 Mio. €. Dazu kommen noch diverse andere Subventionen und Steuervergünstigungen.

Tja, aber da wir kein Geld haben, um so viele Menschen aufzunehmen, müssen natürlich andere Länder ihre Schuldigkeit tun. Es können ja nicht alle nach Deutschland.
Dazu mal ein paar andere Daten von UNHCR:

Im ersten Halbjahr 2015 waren über 60 Mio. Menschen auf der Flucht. Ja, in Deutschland gab es in diesem Halbjahr die weltweit höchste Zahl an Asylanträgen mit 159.000. Die sechs größten Aufnahmeländer sind allerdings die Türkei, Pakistan, Libanon, Iran, Äthiopien und der Jordan mit insgesamt 6,6 Mio. Menschen.

Als Fazit: Allein die Subventionen und Steuervergünstigungen für Alkohol und Tabak (beides hat nachweislich erhebliche Folgekosten im Gesundheitswesen kosten 72 Mio. Euro. Die mir insgesamt unverständlichen belaufen sich auf 1,395 Mrd. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hatte 2015 Ausgaben in Höhe von 246,89 Mio € und die Bevölkerung verfällt in Panik, weil wir das alles nicht leisten können. Wirklich? Echt jetzt?
Von 60 Mio. Menschen auf der Flucht, stellen 159.000 einen Asylantrag in Deutschland und deutschland ist nicht unter den 6 größten Aufnahmeländern. Und hier gibt es wirklich Leute, die von einer Asylschwemme in Deutschland sprechen?



http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/grundlagen-der-subventionspolitik.html

http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/2013_08_13_24-subventionsbericht-der-bundesregierung.html

http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/2013_08_13_24-subventionsbericht-der-bundesregierung-anlage.pdf?__blob=publicationFile&v=5

http://www.bundeshaushalt-info.de/#/2015/soll/ausgaben/einzelplan/0633.html 

https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/zahlen-fakten.html


Montag, 25. Januar 2016

Ein Hoch auf die nationale Identität

Was zum Geier ist eigentlich los mit euch? Glaubt ihr eigentlich selbst, was ihr da von euch gebt und konsumiert? Habt ihr euch mal Gedanken gemacht, was hinter der Forderung für eine Obergrenze für aufgenommene Flüchtende steht? Habt ihr euch mal überlegt, was das Konzept eines sicheren Herkunftslandes bedeutet?
Was ist denn sicher? Wir sitzen hier in unserem wunderschönen Schlaraffenland und die einzige Angst, die uns bleibt, ist dass wir nicht mehr genug vom Kuchen abbekommen. Wie dieser verdammte Kuchen zusammengesetzt ist, interessiert dabei allerdings niemanden. Wie jetzt, das ganze ist durch Ausbeutung anderer Menschen entstanden? Mir doch egal, interessiert sich ja auch keiner dafür, wie es mir geht! Aber wenn es an meinen eigenen Wohlstand geht, wenn es darum geht, dass ich zwei von den zwanzig Shirts, von denen ich in meinem Leben sowieso höchstens fünf tragen werde nicht kaufen kann... Wenn ich das zweite Auto der Familie oder den dritten Fernseher im Haus nicht mehr kaufen kann... Ja, da sollte man sich echt mal Gedanken drum machen, ob dieses Dasein noch menschenwürdig ist...

Und außerdem, den Menschen geht es ja gut. Sie haben alle ein Smartphone und so wirklich zerrissen sind die Kleider auch nicht. Also sollten sie gar kein Recht auf Asyl bekommen (Krieg kann man ignorieren, solange man Armut als Asylgrund nimmt) und die anderen? Jetzt mal ehrlich, wenn man sich diese zerlumpten Leute anschaut, die können ja nur assozial sein - die sollen vor Krieg geflüchtet sein? Wie denn das. So wie die aussehen, können es nur kriminelle sein (Armut kann man ignorieren, solange Verfolgung und Krieg Asylgrund sind). Abgesehen davon, weiß man ja, dass die Länder wo die ganzen anderen herkommen sicher sind. Das sagen ja sogar die Politiker und das steht ja auch in der Presse, die sonst nur Lügen schreibt. Merkste selbst. Merkste nicht? Schade.

Und so ganz nebenbei, hat man ja hier völlig zurecht Angst um die Grundwerte dieser Gesellschaft. Wenn ich mir anschaue, was diese "Flüchtlingsflut" mit dem deutschen Staate macht. Alle denken nur noch an sich, versuchen ihr eigenes Hab und Gut in Sicherheit zu bringen und finden vor lauter Panik um ihren eingebildeten Wohlstand den Schalter zum anknipsen des Gehirnes nicht mehr.
Oh, bin ich jetzt grad in die falsche Propagandaschiene gefallen? Nö, nicht wirklich. Oder eher, so bischen schon... Der Grund ist nicht dies angebliche Flut von Menschen, die ein menschenwürdiges Leben führen wollen, in einer Gesellschaft, die vor Luxus nicht mehr weiss, was es heißt Mensch zu sein. Der Grund ist die Verstumpfung von Menschen, die aus Panik ihre materiellen Güter nicht mehr ins Unendliche horten zu können, vergessen haben, was es heißt zu fühlen und Mensch zu sein.

Habt ihr euch jemals mit Menschen unterhalten, denen es wirlich schlecht geht? Mit Obdachlosen gesprochen? Mit Menschen gesprochen, die alles aufgeben, nur um nicht mehr jede Nacht mit Fliegeralarm einschlafen zu müssen? Habt ihr schon Menschen gesehen, die beim schieren Anblick eines Passagierflugzeuges in Panik geraten? Kennt ihr Menschen, die eine Familie bei sich aufgenommen haben und da beeindruckendste, was da zu berichten war ist, wie diese Menschen auf dem Balkon sitzen und stundenlang genießen, dass nichts passiert?

Selbstverständlich gibt es Konflikte. Niemand hat gesagt, dass es leicht ist, Mensch zu sein. Aber einfach feige den Kopf in den Sand zu stecken und während man diesen noch drin hat im Ausschlagradius der Beine einen Zaun zu ziehen ist keine Lösung. So lecker ist Sand nunmal nicht!

Verdammt, wacht auf. Seht endlich, dass es sich lohnt, Dinge in sein Leben zu lassen, die man noch nicht kennt. Es kostet Kraft, es ist mühsam, sich mit anderen Wertvorstellungen auseinanderzusetzen. Es wird immer wieder krachen und ja: Arschlöcher gibt es überall. Aber verdammte Axt! ES! LOHNT! SICH!

Das einzige, was mir wirklich Angst macht, ist das Bestreben, "Werte" zu konservieren. Dieser Konservatismus verhindert jedwede Entwicklung. (Und weil wir grad bei Entwicklung sind: Dieses HöherSchnellerWeiter geht mir sowieso gehörig auf die Nerven!) Ohne Austausch hätten wir verdammt wenig. Ihr seid stolz auf die deutsche Kultur, auf die schweizer Kultur, die britische, die französische, die arabische, die achwasweißichdennwasnoch Kultur? Fragt euch mal, was jeder einzelne Literat hätte von sich geben können, ohne dass es einen kulterellen Austausch gegeben hätte! Ihr seid stolz auf "unsere" Wirtschaft, gebt aber einen Scheiß auf globalisierte Ausbeutung? Das nenn ich mal konsequent. Nichts, aber auch wirklich gar nichts ist ohne interkulturelle Kontakte entstanden.
Eine Identität, die nur aufgrund von gleichschrittbestärkter Ausgrenzung anderer sich selbst groß finden kann ist keine Identität, sondern eine Lächerlichkeit. Mit Selbstwert hat das nicht das Geringste zu tun. Wer weiß, was sein eigener Wert ist, braucht keine Nation, keine Abgrenzung von anderem um sich seiner selbst bewusst zu sein. Wer seinen eigenen Wert kennt, hat es nicht nötig, andere zu deklassieren und zu erniedrigen. Hey Pegida, Afd, NPD, SVP und sonstige: das war für euch, geht in die Ecke und schämt euch was. Ihr schafft es doch noch nichtmal zu benennen, worum ihr Angst habt und worauf ihr stolz seid.

Montag, 12. Oktober 2015

Emotionen

Durchrüttelt von einem Auf und Ab der Gefühle, Hormone und Gedanken.
Schlüsse ziehen, die auf einem einzigen gedanklichen Konstrukt beruhen und eigentlich nur der Angst vor der Wahrheit folgen.
Dinge nicht ansprechen, die mich zutiefst berühren, die mich zum Weinen bringen, die mir Herzklopfen verursachen und mich in einem anderen Moment unglaublich glücklich machen.
Ungewissheit, die zermatert, quält und mir gleichzeitig ein wenig Sicherheit vorgaukelt.
Sicherheit, die eine reine Illusion ist. Die nur dazusein scheint, weil sie einen labilen Status quo inmitten von Unausgesprochenem erhält und damit eigentlich die Unsicherheit schürt.
Ein Status quo, der auf zwischenmenschlichen Interaktionen beruht, und auf der einmal getätigten Aussage, dass niemand sich Weiteres vorstellen kann.
Angst, dass das zumindest auf der anderen Seite noch immer so ist. Hoffnung, dass das Gegenteil Realtität ist.
Ein Schweigen, das die Hoffnung erhält und gleichzeitig unerreichbar macht.
Intimität, die so unglaublich gut tut und deren Wegbleiben so schmerzt.
Sehnsucht, die ich nur durch Sprechen auflösen könnte - aber will ich das wirklich?
Realität, deren Zusammensetzung mir unbekannt ist und die ich deshalb meide.
Stunden, die über Tage noch für ein Wohlgefühl sorgen, mich zum Lächeln bringen.
Das ständige Scheitern daran, endlich den Mund aufzumachen, die Ungewissheit aufzubrechen und der Hoffnung eine Chance zu geben - die Angst ist stärker.

Alles nichts neues, alles schon durchlebt. Alles so intensiv und zerwühlend, so nah.
Alles Gefühle, die sich nicht verleugnen lassen, die ich dennoch verschweige. Alles Dinge, die verwirren und schön sind.

Cool

Hm, was ist das eigentlich? Ich höre immer wieder Leute, wie sie sich oder andere als cool definieren und werde einfach nicht schlau daraus. Das einzige, was ich bei diesen Menschen als tatsächliche Gemeinsamkeit sehe ist, ander die nicht in diese Kategorie passen nicht ernst zu nehmen. Was genau allerdings dieses Label enthalten soll, ist mir völlig schleierhaft. Gelegentlich scheint es eine Vorliebe für (in meinen Augen) absurd bunte Turnschuhe zu sein, gelegentlich ein bestimmter Musikgeschmack, die Wirkung auf Menschen aus dem eigenen Dunstkreis, eine besonders große Klappe oder gern auch das Ego im absoluten Zentrum des eigenen Weltbildes.
Irgendwie scheinen da auch noch andere Dinge eine Rolle zu spielen aber ich komme einfach nicht dahinter. Was allerdings eher selten relevant zu sein seint sind Dinge wie politisches Interesse, Empathie und Authentizität - Dinge die ich an Menschen tendenziell interessant finde. Ich kann nur Grüppchen beobachten, die auffällig homogen sind und dabei auch gern unter sich bleiben - sich damit abheben. Aber womöglich ist auch das eher eine Interpretation von jemandem, der dieses Gehabe einfach nicht versteht. Selten kann ich in diesen Gruppen etwas Interessantes beobachten. Die Einzelnen sind mitunter durchaus interessant und plötzlich auch ganz anders als im Rudel. Abgesehen davon, dass bestimmte Menschen durch dieses Label von anderen unterschieden werden, gibt es noch Verhaltensweisen, die als cool bezeichnet werden (häufig noch nicht einmal wirklich betrachtet, sondern nur bezeichnet). Solches Verhalten impliziert oft das Verstecken oder Zurückhalten von Emotionen. Aber ist das wirklich cool oder eigentlich eher ängstlich? Unnahbarwirken, um sich nicht angreifbar zu machen. Nicht dass mir diese Verhaltensweisen unbekannt wären. Im Gegenteil, ich verschweige gelegentlich sehr Tiefes, um weitere Nähe zu verhindern un/oder meine eigene Verletzlichkeit nicht auf dem Silbertablett zu servieren. Allerdings würde es mir nie in den Sinn kommen, diese Feigheit als Coolness zu bezeichnen.
Die Wortbedeutung selbst impliziert eher eine gewisse Ruhe und Gelassenheit. Man behält einen kühlen Kopf. Klingt an sich ganz fein, konnte ich aber so nur selten beobachten.


Dienstag, 23. Juni 2015

Mir wird schlecht #Freital

Ich frage mich schon länger, warum das rechte Lager ausgerechnet in Sachsen so stark ist. Jede logische Herangehensweise schlägt da absolut ins Leere. Weder gibt es eine nennenswerte Ausländerquote, noch hat Sachsen (und insbesondere Dresden) eine besonders schwache wirtschaftliche Infrastruktur. Das mag auf andere Gebiete im Osten zutreffen, ausgerechnet in Dresden aber nicht wirklich.


Aber jetzt mal völlig abgesehen von der Ursachenfrage: Ich wollte gestern eigentlich nach meinem Radelblogpost einigermaßen gut gelaunt ins Bett gehen und dann #Freital... Mir ist spontan schlecht geworden.

Ich bin in Freital aufgewachsen, zur Schule gegangen und hab eine relativ behütete Jugend verbracht. Seit ich studiere empfinde ich in Dresden und Freital Schwingungen, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Klar ist mir aufgefallen, dass es Stadtteile gibt, in denen es vorrangig Hooligans und Nazis gibt, aber über die Konsequenz hab ich erst viel später angefangen nachzudenken. Das ist nicht erst seit Pegida da, das war latent schon lange, wenn auch nicht auf den ersten Blick ersichtlich, vorhanden.
Erst als ich diese Umgebung nicht mehr täglich um mich hatte, ist mir aufgefallen, dass das nicht normal ist. Gleichwohl hatte ich noch nie etwas für diesen merkwürdigen und ekelhaften Hass gegen alles Unbekannte übrig. Was ist das eigentlich? Rotten sich da irgendwelche Leute zusammen, die von einer derartigen geistigen Armut gezeichnet sind, dass sie sich nur als etwas wertvolles empfinden können, wenn sie Menschen, denen es wirklich schlecht geht noch so richtig einen drauf geben? Haben die jemals darüber nachgedacht, dass es Menschen gibt, die einfach Hilfe brauchen?

Ach ja, da gibt es ja noch die Mär, dass Asylbewerbern hier alles nachgeworfen würde. Haben Leute, die sowas behauptet jemals ein solches Heim (eigentlich sind es Auffanglager) von innen gesehen? Hat jemals jemand von denen über das Ausmaß an Perspektivlosigkeit nachgedacht, dem diese Menschen ausgesetzt sind? Ich verstehe das alles nicht, aber mit Zwischenmenschlichkeit und logischem Denken muss man an der Stelle nicht kommen.

Als ich versuchte, dieses Gespräch zu führen, kam als Antwort darauf immer wieder: "Und, was geht mich das an? Ich kann nichts dafür, dass es woanders schlecht ist und außerdem weiß man ja, dass die alle Verbrecher sind" Und so weiter, diese Leier ist zur Genüge bekannt. Und mir bleibt immer wieder der Mund offen stehen. Echt jetzt???? Warum dich das interessieren sollte, wie es in solchen Lagern wirklich aussieht? Verdammt nochmal, weil es deine "Argumente" widerlegt! Wieso es dich was angeht, warum diese Menschen flüchten? Weil die Ursachen für Flucht nicht nur im Herkunftsland der Flüchtlinge liegen.

Und in Freital versammelt sich der Mob vor einem Haus voller Menschen und gibt zu verstehen, dass diese nicht willkommen sind. Leider ist die Berichterstattung sehr dürftig. Es gibt kaum offizielle Informationen, auf die man sich wirklich beziehen könnte. Auf Facebook und bei Twitter kann man Feeds von beiden Seiten nachlesen. Beides widerspricht bezüglich der Teilnehmerzahl der öffentlichen Berichterstattung.
Letzten Abend waren es wohl nur ca. 60 Rechte, denen sich im Laufe des Abends und heut des Tages immer mehr Menschenfreunde entgegenstellten aber ich weiß nicht, wo das noch hinführen wird. Es gab gemäß Twitter-Feed Steinwürfe und fliegende Feuerwerkskörper, was aber beides nicht offiziell bestätigt ist. Ich habe echt Angst. Die Übergriffe auf "Andere" nehmen zu. Verdammte Axt! Wer hat euch ins Hirn geschissen, dass ihr vor brauner Brühe keine einzige Hirnzelle mehr aktivieren könnt!?!? Wieso seid ihr der Meinung, dass es auf diesem Planeten Menschen gibt, die weniger wert sind? Wieso meint ihr, dass der Reichtum in diesem Flecken Erde zwar auf der Ausbeutung anderer fußen kann, man aber sobald jemand Hilfe braucht nur noch Steine nach ihm werfen kann?

Montag, 22. Juni 2015

Radeltour die Erste

Und wieder gab es eine kleine Radtour. Dieses Jahr aus Gründen einfach mal allein - eine großartige Entscheidung! Abgesehen davon, dass man beim Radeln wunderbar den Kopf frei bekommt, kann man auch einfach so aus Spaß an der Freude spontan die Route umplanen.

Bereits am ersten Tag dachte ich mir, dass ich eigentlich so richtig Lust auf den Hohenzollernradweg bis Tübingen habe und hab meine Tour dadurch um ca. 70 km verlängert. Keine Ahnung, wie die direkte Strecke gewesen wäre, aber ich bin mir sicher, dass es sich gelohnt hat. Schon allein deshalb, weil ich pünktlich zum Gewittereinbruch in Tuttlingen gelandet bin, wo die Stadt mitten im Park eine kleine Zeltwiese für Durchreisende zur Verfügung gestellt hat. Mitten im Donaupark, neben Hängematten und Skaterpark - wunderbar, wie öffentliche Gelder doch genutzt werden können.

Als ich mich am nächsten Tag auf den weiteren Weg nach Mössingen machte, habe ich mich gleich nochmal über das Gewitter gefreut - es bewahrte mich davor, am Vortag weitere 30/40 km in Angriff zu nehmen, die ich bei dem Höhenprofil ziemlich sicher nicht geschafft hätte. Die schwäbische Alb hat es schon in sich, ist aber echt schön.

Leider war das dann erstmal der letzte Sonnentag, bevor ich nach Tübingen in einen verregneten Irrtag geraten bin. Zunächst hörte mitten im Schönbuch auf einmal die Auszeichnung für die Radwege auf und da war ich nun. Mitten im Regen, mitten im Wald und nur eine grobe Ahnung, in welcher Richtung sich Weil im Schönbuch befindet. Nach ca. 2stündiger Irrfahrt, endlos vielen Wegen, die sich im Nichts verloren fand ich den Ausgang zum Wald sogar an der richtigen Stelle und konnte weiter Richtung Böblingen und Sindelfingen radeln. Theoretisch war das Weiterkommen bis kurz vor Pforzheim kein Problem, nur waren irgendwelche irrsinnig lustigen Scherzkekse der Meinung, dass es eine phänomenale Idee sei, die Beschilderung von Radwanderwegen zu manipulieren - ich war kurz vorm Verzweifeln, bis ich nach einem explodierenden Gespräch mit einer wunderbaren Freundin endlich doch den Ausgang fand. Und weiter ging die Irrfahrt. Nach knapp 100 km von denen vermutlich 40 einer Irrfahrt zu verdanken waren, kam ich völlig erledigt aber glücklich am Zeltplatz an.

Der nächste Tag wäre fast schon wieder eine Irrfahrt geworden, aber Pforzheim gestaltete sich (trotz fehlender Radwanderbeschilderung) als verhältnismäßig übersichtlich und nebenbei auch noch wesentlich charmanter als Böblingen/Sindelfingen (nicht so das Riesenproblem aber immerhin). Die weitere Fahrt bis kurz vor Speyer hat sich als ausgesprochen angenehm gestaltet. Nicht zu heiß, nicht zu kalt und wenigstens trocken. In Speyer hab ich mir überlegt, dass es doch eigentlich eine ganz nette Idee wäre, den Rheintalradweg zu nehmen, da ich es bis Frankfurt (140 km) vermutlich ohne zu stressen sowieso nicht an einem Tag schaffe. Also kurzerhand erneut die Route um 50 km verlängert und ab nach Oppenheim. Der dort in der Radwanderkarte verzeichnete Zeltplatz ist leider nur für Campingclubmitglieder - was für ein Dreck. Kein Mensch auf dem Platz, aber Hauptsache Niemand ist exklusiv unter sich. Was diese seltsamen Dinge von Zeltplätzen angeht, die keine sind, werde ich wohl noch eine Mail an den Bielefelder Verlag schreiben, der die ansonsten grandiosen Karten herausgibt. Zum Glück hat der Wirt von dem Restaurant neben dem Zeltplatz uns auf seinem Grundstück übernachten lassen, sodass um 19 Uhr nicht noch weitere 20 km fällig wurden. Ein riesengroßes Danke (auch von den weiteren 5 Radwanderern die dort strandeten. Leider kann ich aufgrund mangelnder Website nicht verlinken - schade.

Der letzte Tag vor der Halbzeit war Rhein, Main und Fähren gewidmet. Die erste Fähre traf ich in Nierstein - süßes kleines Ding. :) Danach alle paar Kilometer wieder eine, bis ich nach 4 Überfahrten, die schon langsam begannen mich zu irritieren (aber was soll man gegen Beschilderung tun) kam ich in Mainz an. Dort erstmal drei Kreise um vier Straßen, bis sich endlich das Schild nach Frankfurt zeigte. Und dann nichts wie los - nur noch 40 Kilometer bis Eva - juhuuuu. Und alles nur am Fluss entlang, der sich wunderschön in Wiesen und Wälder einbettete. In Frankfurt hab ich eigentlich mit der nächsten Irrfahrt durch eine grausame Betonwiese gerechnet aber nein!!! Der Grüne Gürtel zieht sich quer durch die Stadt, beginnt direkt nach der letzten Fährüberfahrt in Höchst und immer schön die Nidda entlang. Man hat sich so gar nicht wie in Frankfurt gefühlt sondern eher idyllisch - wunderbar.
In Frankfurt selbst dann endlich das Treffen mit einer alten Freundin, mit der ich zusammen Abi gemacht hab und die ich vermutlich schon seit 5 Jahren nicht gesehen habe. So wunderbar und die ganze Zeit bei wunderbarstem Wetter. An dem Tag hab ich mir sogar einen kräftigen Sonnenbrand eingefangen, der der einzige für diesen Urlaub bleiben sollte.