Sonntag, 10. August 2014

Quantifizierung des Lebens

Messbare Größen sind ja manchmal etwas sehr praktisches. Irgendwie weiß man, woran man ist und kann vieles leichter abschätzen. Schwierig wird es nur  dann, wenn das Leben fast ausschließlich aus Zahlen zu bestehen beginnt.

Da wird begonnen, das komplette Leben auszumessen. Als wenn es nicht ausreicht, dass die Zeit des Broterwerbs ständig gegengerechnet wird, fängt man an, auch die Freizeit durchzukalkulieren und einem Erfolgszwang zu unterwerfen.

In diesem Mechanismus wird jede Freizeitaktivität und jedes Hobby unter die Berechnung eines bestimmten Zieles gestellt. Ob das Ziel dabei ein bestimmtes Gewicht, eine bestimmte sportliche Leistung oder irgendeine andere messbare Größe ist, ist meiner Meinung nach vollkommen egal. Solange man das Ziel an sich verfolgt und auch völlig unverbissen vom Plan abweichen kann ist alles in Ordnung. Wenn man aber beginnt, das gesamte Leben nur noch nach Kalorien, Kilometern, Kilogramm, bewältigte Aufgaben, erreichbare Fortschritte auszurichten gehen vermutlich viele Dinge verloren. Wenn ich alles durchzähle bleibt leider recht wenig Raum, einfach mal unvoreingenommen zu genießen.

Ein echter Verlust, wie ich finde.

1 Kommentar:

  1. da stimme ich dir voll und ganz zu! Die absolute Herrschaft des Rationalismus, die Entzauberung von allem Möglichen. Der Gipfel sind wohl die sog. "Apps", die einem zwar das Leben erleichtern sollen, aber für solche, die es nicht erkennen, schleichend eine massive Schein-Abhängigkeit von technischen Hilfsmitteln schaffen, was letztendlich dazu führt, dass wir alle zu nicht-denkenden, kalkulierbaren Zombies werden. -_-

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