Sonntag, 27. Oktober 2013

Authentizität und Rollen


Immer wieder beobachte ich an mir selbst, wie ich mich in bestimmten Situationen völlig anders verhalte und beobachte dies auch an anderen Menschen.
Nun habe ich mich letztens mit jemandem unterhalten, der diese Neigung sein Verhalten der aktuellen Rolle anzupassen als unauthentisch empfindet. Ich beginne, darüber nachzudenken und komme immer wieder zu dem Schluss, dass es doch eigentlich in einem gewissen Rahmen vollkommen normal ist, sein Verhalten anzupassen.
Zum Einen kann man nicht von allen Mitmenschen verlangen, auf demselben Informationsstand zu sein, zum anderen haben soziale Beziehungen unterschiedliche Ausprägungen.

Einem guten Freund gegenüber verhalte ich mich logischerweise anders als meinem Freund gegenüber. Ebenso benutze ich in Gegenwart unterschiedlicher Menschen verschiedene Wörter, um verstanden zu werden.

Vielleicht habe ich die Sache ja falsch verstanden, aber mit fehlender Authentizität hat das meiner Meinung nach erst dann etwas zu tun, wenn man seine Anschauungen dem Umfeld anpasst und davon sind die meisten Menschen glücklicherweise sehr weit entfernt.

Samstag, 19. Oktober 2013

Mein erster Geocache

Dieses Jahr scheint absolut das Jahr der neuen Erfahrungen in meinem Leben zu sein. Erst werde ich im Frühjahr durch eine liebe Freundin in die Welt des Internets mit Social Media entführt, fange an zu bloggen und besuchte mein erstes Barcamp. Nun fange ich dank derselben Freundin mit dem Geocachen an. Alles zusammen ausgesprochen geniale Erfahrungen.

Jene Freundin ist mit ihrem Freund glücklicherweise auf ein verlängertes Wochenende zu Besuch und somit ist genügend Zeit, das Neue ausführlich zu erproben und zu genießen.

Der erste Cache war fantastisch! Wir haben das eigentliche Ziel zwar nicht gefunden, aber dennoch eine sagenhaft tolle Nacht gehabt.
Wir begaben uns pünktlich nach Feierabend (0:00 Uhr) zu einer Burgruine mitten im Nirgendwo an einem Bodenseezipfel. Der Mond war fast voll und ersetzte beinahe die Taschenlampen. Bei sternklarem Himmel begaben wir uns auf die Suche nach dem ersten Punkt auf der Reise und entschlüsselten so einige Koordinaten. Die verschiedenen Stationen waren sehr liebevoll und aufwendig gestaltet, dass die Suche auch bei Schwierigkeiten eine echte Freude war. Ein Gelände auf diese Art zu erkunden hat etwas sehr Tolles.
Nach einigen Stationen konnten wir die Rätsel zwar leider nicht mehr lösen und verloren demnach die Spur und konnten auch den finalen Cache nicht mehr loggen, aber ein Spaziergang durch die Ruine und der Ausblick über den See waren so großartig, dass das kaum noch wichtig war.

Bei sternenklarem Himmel befanden wir uns auf dem Gipfel eines Berges inmitten eines alten, verfallenen Gebäudes und hatten einen sagenhaften Ausblick. Auf der einen Seite finsterer Wald mit gelegentlich leicht beleuchteten Häuschen, auf der anderen Seite der Bodensee, über welchem sich der Nebel langsam entwickelte. Traumhaft.

Mit diesem ersten Cache bin ich definitiv infiziert - auch wenn wir ihn eigentlich nicht gefunden haben.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Unausgesprochenes

Eigentlich bin ich ein großer Freund der klaren Worte. Unausgesprochene Bedürfnisse, Neigungen und Abneigungen führen fast immer zu Missverständnissen. Wenn man meint, Bedürfnisse seines Gegenübers zu spüren, kann man sich tierisch irren und durch das Nicht-Aussprechen große Verwirrung provozieren.


Ist aber gar nicht so leicht – klar formulieren, worum es eigentlich geht, den richtigen Ton finden, nicht verletzen, sich selbst nicht entblößen und so weiter.
Vielleicht ist es ja auch manchmal besser, die Dinge nicht anzusprechen und alles so zu lassen, wie es ist – vor allem wenn der bestehende Zustand sich gut anfühlt. Vielleicht hat aber auch das Gefühl recht, dass die Dinge gern geklärt wären.


Bei aller Liebe zur Ehrlichkeit: man sollte erst mal die eigenen Bedürfnisse sondieren und verstehen, bevor man sie in aller Offenheit auf den Tisch legt – sonst führen genau diese klaren Worte zu wesentlich mehr Missverständnissen, als das Unausgesprochene.