Was soll diese Erwartung, die viele an eine glückliche Beziehung haben? Wieso soll man mit dem Partner eins werden und sich vollständig im anderen sehen? Wieso sollte das Ego im Wir kleiner werden?
Ich höre so häufig, dass Menschen unglücklich in ihrer Situation sind, weil sie mit ihrem Partner nicht alles teilen können. Entweder fehlt ein freundschaftlicher Teil, oder es fehlt ein Funken Leidenschaft oder ein bestimmter Humor. Manchmal ist es einfach nur der Spaß an einer Bestimmten Musikrichtung oder einem Hobby. Viele haben einfach die Erwartung, im Partner das eigene Leben finden zu müssen oder auch andersrum. Und wenn das dann doch nicht so passt, wird entweder am eigenen Leben oder am Gegenüber solange herumgebogen, bis es scheinbar passt. Und dann wundert man sich, dass alles auf einmal derart glatt ist, dass es nur noch so durch die Finger flutscht - und weg ist es.
Da müht man sich ewig ab, um Perfektion zu erlangen und hinterfragt nicht ein einziges Mal, warum denn eigentlich. Wieso sollte man nach Perfektion in der Partnerschaft streben? Wieso überhaupt dieses Streben nach Vollkommenheit? Was ist falsch daran, wenn es Reibungspunkte gibt - egal ob in der Partnerschaft oder sonstwo im Leben. Ich glaube nicht an Perfektion, wenn es um Zwischenmenschlichkeit geht und finde Menschen die sich auf diese Art darstellen im besten Fall langweilig.
Ich frage mich, wieso ständig nach Verbesserung gestrebt wird und kann mich da noch nicht einmal wirklich ausnehmen. Wenn ich in einer Situation zufrieden bin, dann ist das super so, egal was andere denken. Wenn das soziale Umfeld (zumindest in Teilen) der Meinung ist, man sollte in irgendeinem Teil des Lebens den "nächsten Schritt" tun um wirkliches Glück zu erreichen, frage ich mich warum. Was ist der nächste Schritt und warum sollte er mir irgendetwas positives bringen, wenn ich doch in der aktuellen Situation absolut glücklich bin? Wenn hingegen irgendetwas interessant und spannend ist, hat es keinen wirklichen Sinn in der aktuellen Position zu verharren aus Angst etwas zu verlieren. Aber nur um "weiterzukommen"? Wohin denn?
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