Montag, 22. Juni 2015

Radeltour die Erste

Und wieder gab es eine kleine Radtour. Dieses Jahr aus Gründen einfach mal allein - eine großartige Entscheidung! Abgesehen davon, dass man beim Radeln wunderbar den Kopf frei bekommt, kann man auch einfach so aus Spaß an der Freude spontan die Route umplanen.

Bereits am ersten Tag dachte ich mir, dass ich eigentlich so richtig Lust auf den Hohenzollernradweg bis Tübingen habe und hab meine Tour dadurch um ca. 70 km verlängert. Keine Ahnung, wie die direkte Strecke gewesen wäre, aber ich bin mir sicher, dass es sich gelohnt hat. Schon allein deshalb, weil ich pünktlich zum Gewittereinbruch in Tuttlingen gelandet bin, wo die Stadt mitten im Park eine kleine Zeltwiese für Durchreisende zur Verfügung gestellt hat. Mitten im Donaupark, neben Hängematten und Skaterpark - wunderbar, wie öffentliche Gelder doch genutzt werden können.

Als ich mich am nächsten Tag auf den weiteren Weg nach Mössingen machte, habe ich mich gleich nochmal über das Gewitter gefreut - es bewahrte mich davor, am Vortag weitere 30/40 km in Angriff zu nehmen, die ich bei dem Höhenprofil ziemlich sicher nicht geschafft hätte. Die schwäbische Alb hat es schon in sich, ist aber echt schön.

Leider war das dann erstmal der letzte Sonnentag, bevor ich nach Tübingen in einen verregneten Irrtag geraten bin. Zunächst hörte mitten im Schönbuch auf einmal die Auszeichnung für die Radwege auf und da war ich nun. Mitten im Regen, mitten im Wald und nur eine grobe Ahnung, in welcher Richtung sich Weil im Schönbuch befindet. Nach ca. 2stündiger Irrfahrt, endlos vielen Wegen, die sich im Nichts verloren fand ich den Ausgang zum Wald sogar an der richtigen Stelle und konnte weiter Richtung Böblingen und Sindelfingen radeln. Theoretisch war das Weiterkommen bis kurz vor Pforzheim kein Problem, nur waren irgendwelche irrsinnig lustigen Scherzkekse der Meinung, dass es eine phänomenale Idee sei, die Beschilderung von Radwanderwegen zu manipulieren - ich war kurz vorm Verzweifeln, bis ich nach einem explodierenden Gespräch mit einer wunderbaren Freundin endlich doch den Ausgang fand. Und weiter ging die Irrfahrt. Nach knapp 100 km von denen vermutlich 40 einer Irrfahrt zu verdanken waren, kam ich völlig erledigt aber glücklich am Zeltplatz an.

Der nächste Tag wäre fast schon wieder eine Irrfahrt geworden, aber Pforzheim gestaltete sich (trotz fehlender Radwanderbeschilderung) als verhältnismäßig übersichtlich und nebenbei auch noch wesentlich charmanter als Böblingen/Sindelfingen (nicht so das Riesenproblem aber immerhin). Die weitere Fahrt bis kurz vor Speyer hat sich als ausgesprochen angenehm gestaltet. Nicht zu heiß, nicht zu kalt und wenigstens trocken. In Speyer hab ich mir überlegt, dass es doch eigentlich eine ganz nette Idee wäre, den Rheintalradweg zu nehmen, da ich es bis Frankfurt (140 km) vermutlich ohne zu stressen sowieso nicht an einem Tag schaffe. Also kurzerhand erneut die Route um 50 km verlängert und ab nach Oppenheim. Der dort in der Radwanderkarte verzeichnete Zeltplatz ist leider nur für Campingclubmitglieder - was für ein Dreck. Kein Mensch auf dem Platz, aber Hauptsache Niemand ist exklusiv unter sich. Was diese seltsamen Dinge von Zeltplätzen angeht, die keine sind, werde ich wohl noch eine Mail an den Bielefelder Verlag schreiben, der die ansonsten grandiosen Karten herausgibt. Zum Glück hat der Wirt von dem Restaurant neben dem Zeltplatz uns auf seinem Grundstück übernachten lassen, sodass um 19 Uhr nicht noch weitere 20 km fällig wurden. Ein riesengroßes Danke (auch von den weiteren 5 Radwanderern die dort strandeten. Leider kann ich aufgrund mangelnder Website nicht verlinken - schade.

Der letzte Tag vor der Halbzeit war Rhein, Main und Fähren gewidmet. Die erste Fähre traf ich in Nierstein - süßes kleines Ding. :) Danach alle paar Kilometer wieder eine, bis ich nach 4 Überfahrten, die schon langsam begannen mich zu irritieren (aber was soll man gegen Beschilderung tun) kam ich in Mainz an. Dort erstmal drei Kreise um vier Straßen, bis sich endlich das Schild nach Frankfurt zeigte. Und dann nichts wie los - nur noch 40 Kilometer bis Eva - juhuuuu. Und alles nur am Fluss entlang, der sich wunderschön in Wiesen und Wälder einbettete. In Frankfurt hab ich eigentlich mit der nächsten Irrfahrt durch eine grausame Betonwiese gerechnet aber nein!!! Der Grüne Gürtel zieht sich quer durch die Stadt, beginnt direkt nach der letzten Fährüberfahrt in Höchst und immer schön die Nidda entlang. Man hat sich so gar nicht wie in Frankfurt gefühlt sondern eher idyllisch - wunderbar.
In Frankfurt selbst dann endlich das Treffen mit einer alten Freundin, mit der ich zusammen Abi gemacht hab und die ich vermutlich schon seit 5 Jahren nicht gesehen habe. So wunderbar und die ganze Zeit bei wunderbarstem Wetter. An dem Tag hab ich mir sogar einen kräftigen Sonnenbrand eingefangen, der der einzige für diesen Urlaub bleiben sollte.

1 Kommentar:

  1. Jep, den Weg durch Frankfurt hab ich auch mal gemacht, auf einer Tour von Bremen nach Freiburg. Ich war genauso erstaunt, als ich plötzlich merkte, daß ich schon durch Frankfurt durch war - klasse Radweg :-)

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