Schon ewig hab ich nichts mehr geschrieben. Das hat mehrere Gründe. Zum Einen war alles viel zu verworren, um es zu schreiben und zum anderen waren die Prozesse, mit denen alles zusammenhing noch nicht abgeschlossen. Ich wollte einfach nicht aufgeben.
Meine Beziehung ist in den letzten Monaten in die Brüche gegangen und das war ein langer Prozess von vielen Missverständnissen und verdammt viel Schmerz. Gleichzeitig dazu hab ich mich auch noch in einen Mann verliebt, bei dem ich mir ganz lang nicht sicher war, ob da nur die Hormone Samba tanzen oder ich mich tatsächlich gerade verliebe. Beides hat nicht wirklich etwas miteinander zu tun, ist aber gleichzeitig passiert. Nachdem die letzten Monate davon geprägt waren, die Beziehung zu verarbeiten - fünf verdammt schöne Jahre, deren Schönheit in einer Art Turbo auf einmal völlig gekippt ist - bin ich nun damit beschäftigt, mich neu zu verorten. Wo bin ich eigentlich, will ich gerade irgendwo anders hin und wenn ja, was oder wo ist das? Dabei handelt es sich eigentlich nicht wirklich um Orte im Räumlichen Sinne, sonder um Orte in mir.
Die Beziehung war offen, vieles war möglich, verlieben war eigentlich nie ein Tabu. Ob das nun wirklich so war oder nur in der Theorie - keine Ahnung.
Dass die Beziehung in eine Schieflage geraten ist, habe ich schon gemerkt, aber ich war nicht im Mindesten gewillt, diese Schönheit aufzugeben und hab mich damit recht lang sehr gequält. Dieser Prozess der Quälerei war zwar verdammt hart und schmerzhaft, hat aber sehr geholfen, dann die eigentliche Trennung zu verdauen. Inzwischen ist zumindest in dieser Hinsicht alles einigermaßen gut, so wie es halt ist. Schön ist etwas anderes, aber es ist OK. Und eigentlich wöllte ich es auch gar nicht mehr anders.
Anders sieht es dabei bei dem Mann aus, in den ich mich verliebt habe. Er hat keine Ahnung, dass ich mich tatsächlich verliebt habe und ich bekomm es auch nicht auf die Reihe, das zu kommunizieren. Das hat mehrere Gründe. Zum Einen gibt es ja die Möglichkeit, dass ich da mit meinen Gefühlen nicht auf Gegenliebe stoße und an der Stelle möchte ich nichts kaputt machen, was sich eigentlich gerade gut anfühlt. Auf der anderen Seite habe ich auch nicht die geringste Lust, jetzt den Turbo anzuwerfen. Ich will mich nicht gleich in die nächste Beziehung stürzen und habe eigentlich auch gerade ziemlich Lust, mich als Single erstmal wiederzufinden.
Was ich da jetzt mit diesem Chaos in mir anfange? Keine Ahnung. Ich sollte einfach mehr Fahrrad fahren - das hilft enorm.
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